Anlage 5 Bestimmungsverfahren

32.1 Auf welcher Grundlage wird von der Gleichwertigkeit der Analyseergebnisse von Säulenkurztest (nach der DIN 19528, Ausgabe Januar 2009) und Schüttelversuch (nach der DIN 19529, Ausgabe Dezember 2015) ausgegangen? Ist dies als wirklich realistisch anzusehen?

Die Grundlage für die ErsatzbaustoffV stellen Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes dar (vgl. Begründung in der Bundesrats-Drucksache 494/21). Unterschiedliche Ergebnisse bei der Elution nach den genannten Verfahren sind nicht auszuschließen.

Es ist davon auszugehen, dass sich in der Praxis das kostengünstigere und schnellere Verfahren (Schüttelversuch) für den Regelfall durchsetzen wird.

Bei Vergleichsuntersuchungen sollte dasselbe Verfahren angewandt werden.

32.2 Dürfen Verfahren, die in der ErsatzbaustoffV nicht aufgeführt sind, jedoch in der Methodensammlung Feststoffuntersuchung, Version 2.0, als Referenzverfahren gelistet sind, für Untersuchungen nach ErsatzbaustoffV angewandt werden?

Gemäß Anlage 5 ErsatzbaustoffV sind in begründeten Fällen gleichwertige Verfahren nach dem Stand der Technik zulässig, sofern die Gleichwertigkeit durch erfolgreiche Teilnahme an Ringversuchen oder nach DIN 38402-71 (Gleichwertigkeit von zwei Analyseverfahren aufgrund des Vergleiches von Analyseergebnissen und deren statistischer Auswertung) nachgewiesen werden kann. Die in der Methodensammlung Feststoffuntersuchung als Referenzverfahren gekennzeichneten Verfahren sind fortschrittliche, geeignete Verfahren und Methoden, die vom Fachbeirat Bodenuntersuchungen (FBU) und/oder Forum-Abfalluntersuchung empfohlen werden. Sofern das in der ErsatzbaustoffV genannten zusätzlichen Kriterium erfolgreiche Teilnahme an Ringversuchen für das jeweilige Verfahren oder statistische Vergleichbarkeit erfüllt ist, können somit die Referenzverfahren der Methodensammlung Feststoffuntersuchung für die empfohlenen und validierten Matrizes angewandt werden.

Dies gilt auch für das in § 9 Absatz 4 genannte Aufschlussverfahren.

32.3 Wie ist die Untersuchung auf Cyanide vorzunehmen?

Im Hinblick auf die bisherigen Anforderungen in der LAGA M 20 kann davon ausgegangen werden, dass es sich um den Parameter "Cyanide, gesamt" handelt. Mögliche Untersuchungsmethoden für den Parameter "Cyanide, gesamt" sind die DIN EN ISO 17380:2013-10 (hier werden Fehlbefunde bei humusreichen rein landwirtschaftlich genutzten Böden beobachtet) sowie die DIN ISO 11262:2012-04 (hier sollte nach der normkonformen Extraktion die Anfärbung nach der Methode der DIN 38405-13 von 1981 ("D13-alt") erfolgen, um Fehlmessungen zu vermeiden).

32.4 Welches Untersuchungsverfahren kann für die Bestimmung von Thallium im Eluat verwendet werden?

Der Parameter Thallium im Eluat fehlt in der Tabelle in Anlage 5 ErsatzbaustoffV. Das für die Parameter Antimon, Arsen, Blei etc. in der Anlage 5 aufgeführte Untersuchungsverfahren DIN EN ISO 17294-2 (Januar 2017) kann auch für die Bestimmung von Thallium im Eluat angewendet werden.

Teilen