Bayerische Alpen
Kalkstein, Fossilien und Gletscher
Seit etwa 142 Millionen Jahren (Kreide) heben, falten und kippen tektonische Kräfte die Gesteine der Bayerischen Alpen zu einem Gebirge. Das liefert vielfältige Ausgangsgesteine und Reliefs für die Bodenbildung.
Molasse, Helvetikum und Flysch bilden die Bayerischen Voralpen mit Höhen bis 1.600 Metern über NN. Im Süden erreichen die Gipfel der Nördlichen Kalkalpen schon zwischen 2.700 und 2.900 Metern über NN. Die Zugspitze ist mit 2.962 Metern ü. NN der höchste Gipfel in den Bayerischen Alpen.
Ausgangsgesteine und Böden
Kies, Sand und Feinsedimente bilden die Molasse der Bayerischen Voralpen. Weil in diesen Abtragungsschutt der Gebirgsbildung auch Meerwasser eingedrungen ist, wechseln sich Meeresmolasse und Süßwassermolasse ab. Pararendzinen, Braunerde-Pseudogleye und Gleye sind verbreitete Bodentypen für die Molasse.
Vor allem im Allgäu bestimmt das Helvetikum mit Kalk-, Mergel- und Sandsteinen die Landschaft. Diese Ausgangsgesteine enthalten oft Eisenerze oder umgelagertes Material und bringen Bodentypen wie Braunerde Pseudogley-Braunerde, Gley und Podsol-Pseudogley hervor.
Die Sedimente des Flyschs bilden einen Streifen aus bewaldeten, relativ flachen Hügeln vor den Nördlichen Kalkalpen. Meist sind hier gering mächtige Bodentypen wie Syroseme und Ranker sowie stau- und grundwasserbeeinflusste Pseudogleye, Podsol-Pseudogleye und Gleye zu finden.
Die Kalk-, Dolomit-, Carbonat- und Mergelsteine der Nördlichen Kalkalpen sind zu einem steilen Gebirge aufgefaltet, in dem Hangrutschungen, Muren oder Felsstürze häufig sind. Nach solchen Ereignissen beginnt die Bodenbildung von vorne und bringt Bodentypen wie Syroseme, Rendzinen oder Pararendzinen hervor. In den Höhenlagen der Nördlichen Kalkalpen bilden sich zum Beispiel Felshumusböden. Niedrige Temperaturen und hohe pH-Werte verlangsamen die Zersetzung der abgestorbenen, organischen Substanz. Darum liegen oft mächtige Auflagehorizonte auf den Untergrundhorizonten.
Nutzung der Böden
Almen oder Alpen als Weideflächen für Rinder, Schafe und Pferde sowie Mähwiesen für die Heuherstellung sind typisch für die Mittelgebirgslagen der Bayerischen Alpen. Die intensive Grünlandnutzung findet vor allem in den Tälern statt. Etwa 43 Prozent der Bayerischen Alpen sind von Bergwald bedeckt. Davon gelten etwa 60 Prozent als Schutzwald, der zum Beispiel Erosion oder Lawinen verhindern soll.
Klima der Bayerischen Alpen
Im langjährigen Mittel (1951 bis 2018) liegt die Temperatur bei etwa 5,8 Grad Celsius und der Niederschlag bei etwa 1.907 Millimetern. In den Flusstälern sind die Niederschläge am geringsten.
Trockenindex: An etwa 44 Tagen im Jahr liegt die Nutzbare Feldkapazität (nFK) der Böden unter 30 Prozent und verursacht den Pflanzen Trockenstress.
Bayerns schönste Geotope
- Buckelwiesen bei Mittenwald
- Lechfall und Klamm bei Füssen
- Partnachklamm
- Steinerne Agnes
- Breitachklamm
- Zauberwald Ramsau
- Ammergauer Wetzsteinbrüche
- Nagelfluh am Hochgrat
- Ruhpoldinger Marmor
- Wildflusslandschaft Isartal
- Watzmann-Ostwand mit Eiskapelle
Weiterführende Informationen
Links
- Bodentypen
- Via GeoAlpina: Geologische Wanderungen durch die Alpen
- Die Bayerischen Alpen - Junge Bergwelt sucht Schutz (Bund Naturschutz in Bayern e.V.)