Fränkisches und Schwäbisches Keuper-Lias-Land

Tonstein, Sandstein und Meteoriten

Kartenausschnitt: Lage des Keuper-Lias-Lands in Bayern, das sich von Coburg über Bamberg, Nürnberg, bis südlich von Ansbach erstreckt. Lage des Fränkischen und Schwäbischen Keuper-Lias-Landes in Bayern

Zum Fränkischen und Schwäbischen Keuper-Lias-Land gehören die Hassberge, der Steigerwald, die Frankenhöhe und das Nördlinger Ries. Die Landschaft ist geprägt von nach Osten geneigten Abdachungsflächen aus Gesteinen des Keupers. Im Westen enden die Abdachungsflächen jeweils mit einer Trauf - das ist typisch für das bayerische Schichtstufenland.

Das Nördlinger Ries ist vor etwa 14,5 Millionen Jahren durch einen Meteoriteneinschlag entstanden. Der Einschlag hat die Gesteine des Grundgebirges, der Trias und des Jura zertrümmert, ausgeworfen und aufgeschmolzen. Im Krater hat sich der Riessee gebildet und mächtige, fossilführende Riesseekalke abgelagert.

Ausgangsgesteine und Böden

Sandsteinfelsen Nürnberger Kaiserburg, siehe auch nachfolgender Link. Sandstein (Mittlerer Keuper) an der Nürnberger Kaiserburg; Foto: Christa Schindelmann

Die Ausgangsgesteine im Fränkischen und Schwäbischen Keuper-Lias-Land sind vor allem 232 bis 205 Millionen Jahre alte Tonsteine und Sandsteine des Sandsteinkeupers und Gipskeupers. Im südlichen und westlichen Albvorland kommen Mergelsteine hinzu, die unter anderem aus dem Braunjura und Schwarzjura stammen - zum Beispiel bei Hersbruck.

In den Tälern und an den Hängen entlang von Regnitz und Rednitz sind die Ausgangsgesteine der Bodenbildung Flugsande und Terrassensande.

Nutzung der Böden

Hochgewachsenes Extensivgrünland und strukturreiche, hügelige Wald-Offenlandschaft mit landwirtschaftlich genutzten Flächen im Steigerwald. Extensivgrünland und strukturreiche Wald-Offenlandschaft im Steigerwald (Gemeinde Geiselwind)

Im Inneren ist das Nördlinger Ries durch den Rand des Meteoritenkraters geschützt und so klimatisch begünstigt. Darum gedeihen Getreide oder Zuckerrüben auf den lösslehmhaltigen Parabraunerden oder humusreichen Braunerden mit relativ hohen natürlichen Ertragsfähigkeiten besonders gut. Das Nördlinger Ries ist darum seit der Altsteinzeit ein Gunstraum für menschliche Besiedlung.

Klima im Fränkischen und Schwäbischen Keuper-Lias-Land

Im langjährigen Mittel (1951 bis 2018) liegt die Temperatur bei etwa 8,5 Grad Celsius und der Niederschlag bei etwa 712 Millimetern. In den Flusstälern sind die Niederschläge am geringsten.

Trockenindex: An etwa 81 Tagen im Jahr liegt die Nutzbare Feldkapazität (nFK) der Böden unter 30 Prozent und verursacht den Pflanzen Trockenstress.

Bayerns schönste Geotope

Zertrümmerte, kristalline Impaktgesteine Wengenhausen im Meteoritenkrater Nördlinger Ries in Schwaben, mehr unter nachfolgendem Link. Impaktgesteine Wengenhausen in Schwaben (Geotop Nr. 30)

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