Horizonte in Böden
Bodenkundlerinnen und Bodenkundler beschreiben Böden mit Horizonten. Jeder Horizont zeigt bestimmte bodenbildende Prozesse. Die Horizonte unterscheiden sich zum Beispiel in der Farbe, Zusammensetzung oder chemischen Eigenschaft.
Horizontgruppen
Das sind: Auflagehorizonte, Oberbodenhorizonte, Unterbodenhorizonte, Untergrundhorizonte, Torfhorizonte.
Kombinationen aus bestimmten Horizonten entsprechen Bodentypen wie Braunerde (Ah/Bv/C), Rendzina (Ah/cC) oder Gley (Ah/G).
Horizonte nach der Bodenkundlichen Kartieranleitung
In Deutschland nutzen Bodenkundlerinnen und Bodenkundler den Schlüssel der Bodenkundlichen Kartieranleitung, um die Horizonte einheitlich zu beschreiben. Jeder Horizont erhält einen Großbuchstaben als Hauptsymbol. Kleinbuchstaben geben bodenkundliche Merkmale als Zusatzsymbol an.
Hauptsymbol | Definition |
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L | Organischer Auflagehorizont aus nicht und wenig zersetzten Pflanzenresten. |
O | Organischer Auflagehorizont aus stark zersetzten Pflanzenresten. |
A | Mineralischer Oberbodenhorizont, meist mit hohem Humusgehalt (Beispiel: Ah). |
B | Mineralischer Unterbodenhorizont, der von bodenbildenden Prozessen geprägt ist. (Beispiel bei Verbraunung: Bv). |
C | Mineralischer Untergrundhorizont, teilweise verwittert; Ausgangsgestein. |
G | Mineralischer, semiterrestrischer Horizont mit Grundwassereinfluss (semi = halb). |
S | Mineralischer Unterbodenhorizont mit Stauwassereinfluss. |
M | Horizont aus mineralischem Solummaterial (Solum = Boden). Im Holozän meist an Hängen durch Wasser oder Bodenbearbeitung umgelagert; bodenkundliche Eigenschaften verändert. Aus Solummaterial entstandene Böden heißen Kolluvisol. |
R | Mineralischer Mischhorizont, der durch tiefgreifende Melioration entstanden ist. |
H | Organischer Horizont aus Pflanzenresten, die Torf bilden. |