Via GeoAlpina - Geologische Wanderungen durch die Alpen

Via GeoAlpina ist ein internationales Projekt, das im Rahmen des "Internationalen Jahres des Planeten Erde" 2008 gestartet wurde. Beteiligt sind die Alpenländer Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz und Slowenien. Offizieller deutscher Projekt-Partner ist das Bayerische Landesamt für Umwelt. Koordiniert wird das Projekt durch "EuroGeoSurveys", die Dachorganisation der Geologischen Dienste in Europa. Als Basis für die Routen diente der Via Alpina Trail. Dieser bestand ursprünglich aus fünf verschiedenen Wegen. Seit 2022 wurde die „rote Route“ als die neue Hauptroute festgelegt. Sie verläuft auf 116 Etappen und nimmt den Wanderer mit auf eine 2.000 Kilometer lange Reise vom Mittelmeer bis in über 3.000 Meter Höhe, während man das Natur- und Kulturerbe der Alpen zu Fuß entdeckt.

Die Route verläuft im Wetterstein-Gebiet überwiegend im namensgebenden Wettersteinkalk. Besonders hervorzuheben ist hier der hochalpine Charakter mit dem sehr tief eingeschnittenen Reintal. Vor allem die verschiedenen landschaftsgestaltenden Aspekte der Erosion (Schutthalden, Bergstürze, Muren, Verkarstung, etc.) lassen die Dynamik des Werdens und Vergehens von Gebirgen erkennen.

In den Allgäuer Alpen verläuft die Route aus geologischer Sicht zunächst in den Nördlichen Kalkalpen, im Bereich Oberstdorf in der Flyschzone und zum Schluss wieder in den Nördlichen Kalkalpen. Highlights sind spektakuläre Faltenbildungen (Wiedemerkopf), deutlich erkennbare Deckenüberschiebungen (Grenze Allgäu-/Lechtaldecke) und fantastische Ausblicke auf die typischen Allgäuer Steilgrasberge (Höfats), deren Entstehung in der Geologie (mergelige Gesteine der Allgäu-Formation) begründet liegt.

Wettersteingebirge

Geologische Beschreibungen der Via Alpina-Etappen

Varianten – Unsere Empfehlungen für Rundwege

Weitere geotouristische Angebote im Wettersteingebirge

Auf Kollisionskurs

Die Alpen entstanden als jüngstes Gebirge in Europa durch die Kollision zweier Kontinente und kleinerer Erdkrustenplatten. Doch sie enthalten auch Relikte viel älterer Gebirge, die ebenfalls durch Kontinent-Kollisionen gebildet wurden. Die mannigfachen Verschiebungen und Verfaltungen im Zuge der Gebirgsbildungen haben zu äußerst komplexen geologischen Verhältnissen geführt. Durch den Hochgebirgscharakter liegen die Gesteine an vielen Stellen offen zu Tage, so dass hier der geologische Aufbau des Untergrundes besonders gut studiert werden kann.

Geologische Prozesse beeinflussen unser tägliches Leben, so haben beispielsweise im Alpenraum Gesteinsart, Hebung, Erosion und Klima Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Besiedelung und Landnutzung durch den Menschen. Das Vorhandensein von Wasser, Boden, Rohstoffen und Naturgefahren wird von geologischen Faktoren gesteuert. Via GeoAlpina hat es sich zum Ziel gesetzt, all diese komplexen Zusammenhänge auf verständliche Art möglichst vielen Interessenten zu vermitteln und Aufmerksamkeit für unser geologisches Erbe zu wecken. Hierzu dienen geologische Erläuterungen zu Wanderwegen, die entweder direkt auf den Routen des Weitwanderwegesystems der Via Alpina liegen oder in deren Nähe.

Grafik zur Entstehung der Alpen: Die Alpen entstanden als jüngstes Gebirge in Europa durch die Kollision zweier Kontinente und kleinerer Erdkrustenplatten. Doch sie enthalten auch Relikte viel älterer Gebirge, die ebenfalls durch Kontinent-Kollisionen gebildet wurden. Die mannigfachen Verschiebungen und Verfaltungen im Zuge der Gebirgsbildungen haben zu äußerst komplexen geologischen Verhältnissen geführt. Durch den Hochgebirgscharakter liegen die Gesteine an vielen Stellen offen zu Tage, so dass hier der geologische Aufbau des Untergrundes besonders gut studiert werden kann. Situation des Alpenrandes in der Oberkreide (oben) und heute. In der Oberkreide hatten sich die Kalkalpinen Decken im Süden bereits teilweise übereinander geschoben, nördlich davon begannen sich die Gesteine von Flysch und Helvetikum zu bilden. Das Molassebecken entstand erst später.

Sicherheitshinweis

Die hier beschriebenen Wege verlaufen teilweise in hochalpinem Gelände. Sie sind an manchen Stellen absturzgefährlich und ab und zu sind einfache Kletterstellen (mit Drahtseilsicherungen) zu meistern. Daher ist für bestimmte Abschnitte Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Bergerfahrung Voraussetzung. Etappenweise sind viele Höhenmeter sowie lange Strecken zu bewältigen. Eine gute Kondition ist deswegen genauso unerlässlich wie die richtige Bergausrüstung.
Die meisten Wegabschnitte können nicht ganzjährig gegangen werden. Bitte informieren Sie sich über Schwierigkeiten, etwaige Gefahren und den aktuellen Zustand der Route, zum Beispiel auf den Internet-Seiten der Via Alpina oder beim Deutschen Alpenverein. Das Bayerische Landesamt für Umwelt erstellt die geologischen Informationen und Wegbeschreibungen nach bestem Wissen und Gewissen. Es haftet nicht für Schäden jeglicher Art.

Weiterführende Informationen

Links

Teilen