Amphibien

Amphibien – auch Lurche genannt – sind eine vielfältige Artengruppe. Sie unterteilen sich in drei Ordnungen: Froschlurche, Schleichlurche und Schwanzlurche. Während Schleichlurche nur in tropischen und subtropischen Gefilden vorkommen, finden sich Frosch- und Schwanzlurche auch in Bayern. Frösche, Kröten und Unken gehören zu den Froschlurchen; Molche und Salamander zu den Schwanzlurchen.

In Deutschland gibt es 20 bodenständige Amphibienarten. Bis auf die Rotbauchunke, die ihren Hauptverbreitungsschwerpunkt in Ostdeutschland besitzt, sind die übrigen 19 Arten alle in Bayern zu finden.

Der Alpensalamander kommt deutschlandweit – mit Ausnahme eines kleinen Randvorkommens im äußersten Südosten Baden-Württembergs – nur in Bayern vor. Im Alpenraum und teilweise im Alpenvorland ist er in Höhen von 750 bis 2.100m zu finden.

Fast alle heimischen Amphibienarten sind in ihrem Entwicklungszyklus an Wasser gebunden. Nur der Alpensalamander bildet eine Ausnahme: Die Weibchen legen keine Eier, sondern setzen in der Regel zwei voll entwickelte Jungtiere ab. Alle anderen Arten legen ihre Eier im Wasser ab, aus denen sich Larven entwickeln. Die Larven haben eine an den Lebensraum Wasser angepasste Kiemenatmung. Die ausgewachsenen Tiere leben an Land und atmen mittels ihrer Lungen. Diese Besonderheit zeigt sich auch im Namen: Amphibien leitet sich aus dem Griechischen ab und steht für "doppellebig".

Der Feuersalamander ist lebendgebärend; sein Nachwuchs ist dennoch auf Wasser angewiesen. Die Eihüllen platzen bei der Geburt auf und das Weibchen setzt die Larven an flachen Stellen im Gewässer ab, wobei sie überwiegend nährstoffarme, kühle (Quell-) Bäche und Quelltümpel bevorzugen und nur gelegentlich Stillgewässer wie Wagenspuren aufsuchen.

Lebensraum

Da Amphibien nur bedingt mobil sind und sich meist nicht über weite Strecken bewegen, benötigen sie ein Habitat, das neben einem geeigneten Landlebensraum auch Laichgewässer und Möglichkeiten zum Überwintern in enger Verzahnung bietet.

Die Überwinterung findet abhängig von der jeweiligen Art entweder im Gewässer oder an Land statt. An Land nutzen Amphibien hierfür unterirdische, möglichst frostfreie Verstecke. Dazu gehören Erdhöhlen (zum Beispiel von Kleinsäugern) oder morsche Baumstümpfe, Steinhaufen, Gesteinsspalten und natürliche Hohlräume.

Die Knoblauchkröte etwa überwintert in selbst gegrabenen oder vorhandenen, bis zu mehr als 1m tiefen Höhlen und Erdgängen. Der Seefrosch überwintert in der Regel im Wasser, eingegraben am Gewässergrund. Bei manchen Arten wie beim Grasfrosch oder dem Kammmolch überwintert ein Teil der Tiere an Land, der andere Teil im Gewässer.

Die Knoblauchkröte etwa überwintert in selbst gegrabenen oder vorhandenen, bis zu mehr als 1m tiefen Höhlen und Erdgängen. Der Seefrosch überwintert in der Regel im Wasser, eingegraben am Gewässergrund. Bei manchen Arten wie beim Grasfrosch oder dem Kammmolch überwintert ein Teil der Tiere an Land, der andere Teil im Gewässer.

Gefährdung

Weltweit sind die Amphibienbestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen, was die Amphibien zu einer der am stärksten gefährdeten Artengruppe macht. Die Bestandssituation vieler Arten ist schlecht; eine Reihe Arten ist lokal oder regional ganz verschwunden. 75% der Amphibienarten in Deutschland haben in den letzten 20 Jahren Rückgänge zu verzeichnen. Mehr als die Hälfte aller Arten in Bayern ist gefährdet.

Die Gründe für den Artenrückgang sind vor allem der Verlust von Lebensräumen; zum Beispiel von Laichgewässern, die durch die Intensivierung der teichwirtschaftlichen Nutzung oder die Verfüllung von Entnahmestellen verschwinden. Pestizideinsatz und die Zerschneidung der Landschaft, etwa durch neue Verkehrswege, sind weitere wichtige Faktoren. Besonders schwerwiegend wirkt sich auch der Verlust von zentralen Sekundärhabitaten, wie struktur- und gewässerreichen Abbaustellen, militärischen Übungsflächen oder vegetationsreichen Teichen aus.

Zu den gefährdeten Arten gehören die Kreuzkröte, der Nördliche Kammmolch und der Laubfrosch. Für diese Arten hat Deutschland eine nationale Verantwortung für die weltweite Erhaltung aufgrund bedeutender Vorkommen. Um heimische Arten langfristig zu erhalten, führt das Bayerische Artenschutzzentrum Grundlagenuntersuchungen und Kartierungen durch und konzipiert darauf aufbauend langfristig wirksame Artenhilfsprogramme.

Foto: Günter Hansbauer

Artenporträt Geburtshelferkröt

Die Geburtshelferkröte weist, wie schon ihr Name andeutet, eine bemerkenswerte Fortpflanzungsstrategie auf: es handelt sich dabei um die einzige Froschlurchart Mitteleuropas mit männlicher Brutfürsorge.

Graue Kröte mit schwarzen Flecken

Foto: Michael Schwartze, piclease

Artenporträt Knoblauchkröte

Die Knoblauchkröte gehört zu den Amphibienarten, deren Bestände bayernweit abnehmen. Ursache hierfür ist der Verlust von geeigneten Landlebensräumen und die Entwertung bzw. Vernichtung der Laichgewässer. Da die Art in vielen Regionen bevorzugt auf Ackerflächen lebt, ist sie besonders von der Intensivierung der Landwirtschaft sowie dem verstärkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln betroffen.

eine gelblichgrüne Kröte sitzt auf sandigem und steinigem Boden

Foto: Günter Hansbauer

Artenporträt Kreuzkröte

Die Kreuzkröte ist ein typischer Bewohner von Pionierlebensräumen und besiedelt weite Teile Europas. Durch Bayern verläuft die südliche Grenze der eher atlantisch verbreiteten Art. Die überwiegende Zahl der Fundorte Bayerns befindet sich aktuell in Abbaustellen.

Foto: Günter Hansbauer

Artenporträt Moorfrosch

Der vom westlichen Mitteleuropa bis weit nach Sibirien verbreitete Moorfrosch hat in Bayern die populationsstärksten Vorkommen in den ausgedehnten Karpfenteichlandschaften in Mittelfranken und in der Oberpfalz. Kleinere Vorkommen grenzen in Oberfranken an, kleinere isolierte Vorkommen gibt es außerdem in Nordschwaben und in Niederbayern im Isarmündungsgebiet.

eine beigefarbene Kröte mit grünen Flecken schaut aus einem Gewässer

Foto: Günter Hansbauer

Artenporträt Wechselkröte

Die wärmeliebende, vor allem kontinental und im Mittelmeerraum verbreitete Wechselkröte erreicht in Bayern die Westgrenze ihrer Verbreitung und gehört zu den seltenen Amphibienarten. Als Pionierart besiedelt sie vor allem Abbaustellen und ähnliche Lebensräume. Die Art ist in ganz Bayern stark zurückgegangen, sodass die letzten Vorkommen inzwischen häufig isoliert sind.

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