Knoblauchkröte
Aspekte | Erläuterung |
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Familie | Europäische Schaufelfußkröten |
Merkmale | Pupille senkrecht stehend; Haut relativ glatt, Oberseite gelb-/grau-braun, manchmal auch olivgrün, oft mit roten Punkten, Rücken längs gefleckt. |
Landlebensraum | offene Landschaftsbereiche mit lockeren, leicht grabbaren Böden in unmittelbarer Nähe der Laichgewässer. Heute vor allem in sekundäre Lebensräume wie Agrarflächen (Kartoffel-/Spargelanbaugebiete), Kleingärten, Abbaugebiete. |
Fortpflanzungsgewässer | nährstoffreiche, auch sommertrockene, gut besonnte Stillgewässer,- vereinzelt auch in sehr langsam fließenden Gewässer wie zum Beispiel Gräben, Tümpel, Weiher, Teiche, Überschwemmungsflächen, Gewässer in Sand- und Kiesgruben. |
Laichzeit | April/Mai |
Überwinterung | in selbst gegrabenen oder vorhandenen, bis über 1 m tiefen Höhlen und Erdgängen. |
Verbreitung und Gefährdung
Als kontinental-pontisch verbreitete Art, besiedelt sie das Tiefland Mittel- und Osteuropas. Die bayerischen Vorkommen beschränken sich hauptsächlich auf das nördliche Bayern, hier liegen größere Vorkommen vor allem im Bereich der Teichlandschaften und in den Donauauen.
Auch die Knoblauchkröte gehört zu den Amphibienarten, deren Bestände bayernweit deutlich abnehmen. Ursache hierfür ist der Verlust von geeigneten Landlebensräumen und die Entwertung bzw. Vernichtung der Laichgewässer. Da die Art in vielen Regionen bevorzugt auf Ackerflächen lebt, ist sie besonders von der Intensivierung der Landwirtschaft sowie dem verstärkten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln betroffen.
Schutzmaßnahmen in der Vergangenheit
In zwei Grundlagenuntersuchungen (2003 und 2004) wurden an zufällig ausgewählten Knoblauchkrötenpopulationen die Laichgewässer und deren Umfeld analysiert um Zusammenhänge zwischen den Bestandsgrößen und mögliche Einflussfaktoren zu ermitteln. Dabei wurde ein hochsignifikant positiver Einfluss von kurzlebigen Brachen im Landlebensraum auf die Populationsgröße festgestellt. Die Ausprägung der Verlandungsvegetation im Laichgewässer hat eine positive Beziehung zum Bestand. Einen negativen Einfluss haben hingegen hoher Raubfischbesatz und eine hohe Dichte an Kleinfischen, vor allem die nichtheimischen aber häufig ausgesetzten Blaubandbärblinge waren hier dominant. Anschließend wurden für die 31 größten Populationen der Knoblauchkröte in Bayern beispielhaft Maßnahmenvorschläge entwickelt und Hinweise zu deren Umsetzung gegeben.
Im Gewässer dominieren unter den vorgeschlagenen Maßnahmen die Sicherung des Wasserhaushalts, die Reduktion des Raubfischbesatzes sowie die Sicherung und Entwicklung von Verlandungszonen. Im Gewässerrandbereich sind z.T. die Einrichtung von Pufferstreifen und die Auflichtung von Gehölzen notwendig. Im Umfeld der Laichgewässer wurden vor allem die Extensivierung weiterer Teiche im Einzugsbereich und die Neuschaffung von kurzlebigen Brachflächen auf Ackerstandorten vorgeschlagen.
Mehr Informationen zu Verbreitung, Bestandssituation, Lebensraum, Lebensweise und Gefährdung der Knoblauchkröte finden Sie bei uns auf der folgenden Seite.