Insekten

Insekten sind die artenreichste Gruppe aller Lebewesen und in allen Ökosystemen der Welt zuhause. In Bayern leben etwa. 30.000 Insektenarten, wobei sich der Großteil der Arten auf die Zweiflügler, Hautflügler, Käfer und Schmetterlinge verteilt. Die gesamte biologische Vielfalt Bayerns (ohne Mikroorganismen) wird insgesamt auf etwa 62.000 Arten geschätzt, bestehend aus auf Pflanzen, Tieren, Pilzen und Flechten. Somit machen Insekten 77 % der zoologischen Vielfalt Bayerns aus und sind für die heimische Biodiversität von überragender Bedeutung.

Eine schwarz-gelb gestreifte Schwebfliege verweilt auf einer Kamillenblüte. Schwebfliegen gehören zu den Zweiflüglern, der artenmäßig größten Insektenordnung, und stellen neben den Bienen die wichtigste Bestäubergruppe dar; Foto: Dr. Katrin Besenius

Der außerordentliche Artenreichtum dieser Tiergruppe ist es nicht alleine, der die Insekten so bedeutend macht. So sind Insekten beispielsweise wichtig, um

  • anderen Tieren wie Vögeln oder Eidechsen als Nahrung zu dienen,
  • organische Masse zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit abzubauen und
  • drei Viertel unserer Nutzpflanzen zu bestäuben.

Aus Sicht des Menschen sind Insekten nicht nur nützliche Tiere, sie können auch große Schäden anrichten. Dies kann vor allem in der Landwirtschaft zu Ernteausfällen führen. Ein ausgewogenes Verhältnis der vielfältigen Insektenfauna trägt zu einem funktionierenden Ökosystem bei. Das Gleichgewicht zwischen Insektenarten verhindert die massenhafte Ausbreitung jener Arten, die wirtschaftliche Schäden oder andere Beeinträchtigungen für Menschen verursachen.

Funktionen der Insekten sind in einem Kreis skizziert: Bestäuber, Zersetzer, Nahrungsgrundlage für andere Tierarten, Nutztiere, Schädlinge, Gesundheitsgefahren für Mensch und Tier, Räuber, Parasiten und Parasitoide, Ästhetik und Landschaftsbild. Insekten erfüllen zahlreiche Funktionen in allen Ökosystemen der Welt und besitzen positive und auch negative Bedeutung für den Menschen; Grafik: Josephine Jedicke

Aus diesen Gründen stellen Insekten einen Schwerpunkt der Arbeit des Bayerischen Artenschutzzentrums dar. Zu den Aufgaben und Inhalten unserer Arbeit zum Schutz der Insekten gehören:

  • Fortschreibung der Roten Listen
  • Entwicklung von Artenhilfsprogrammen und Unterstützung bei der Umsetzung
  • Beteiligung am FFH-Monitoring und Berichterstellung für die Insektenarten der Anhänge II, IV und V
  • Umsetzung eines landesweiten Insektenmonitorings
  • Evaluation von Naturschutzmaßnahmen im Hinblick auf Insekten
  • Förderung der Diversität von Insekten durch Verbesserung des Blühangebots und Schaffung von Strukturen
Zweiflügler (33%), Hautflügler (27%), Käfer (18%) und Schmetterlinge (11%) machen den Großteil der 30.000 Insektenarten Bayerns aus. In Bayern leben ca. 30.000 Insekten, die Hauptgruppen sind Zweiflügler, Hautflügler, Käfer und Schmetterlinge; Grafik: Josephine Jedicke

mehrere Insekten sitzen auf der Blüte einer Distel

Foto: Stephanie Millonig

Insektenmonitoring

Zahlreiche Studien belegen einen Rückgang der Artenvielfalt und der Häufigkeit vieler Insektenarten, jedoch fehlen bundesweit repräsentative Daten zu Langzeitveränderungen der Insekten. Um diese Datenlücke zu schließen, entwickelt das Bundesamt für Naturschutz gemeinsam mit den Ländern seit 2018 ein neues Monitoring-Programm. Dieses wird in Bayern durch das uns umgesetzt.

Marienkäfer sitzt auf einer doldigen Blüte

Foto: Friederike Bleckmann

Agrarumweltmaßnahmen und Insekten

In Bayern wird bereits seit mehreren Jahrzehnten im Rahmen von Agrarumweltprogrammen die naturschonende Bewirtschaftung und der damit verbundene Erhalt von seltenen Arten und Lebensräumen honoriert. Inwieweit die Insektenfauna durch derartige Maßnahmen beeinflusst wird, ist bisher nicht ausreichend bekannt. Deshalb führen wir in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) seit 2019 das Projekt "Evaluierung der Wirkung von Agrarumweltmaßnahmen auf Insekten" durch.

Weiterführende Informationen


Die Folge "Insektenschutz" der Podcast-Reihe "Morgen beginnt heute" des StMUV entstand unter der Mitwirkung des Bayerischen Artenschutzzentrums.

Teilen