- Startseite >>
- Strahlung >>
- Radon in Gebäuden >>
- Maßnahmen
Maßnahmen zur Vorsorge und Reduzierung
Um die Radonkonzentration in der Raumluft wirksam zu senken, helfen oft schon ganz einfache Mittel. Aber auch lüftungs- und/oder bautechnische Maßnahmen kommen in Frage. Bei Neubauten in Gebieten mit viel natürlichem Radon sind Vorbeugemaßnahmen angezeigt.
Einfache Maßnahmen
Lüften
Die Radonkonzentration in der Raumluft kann durch häufiges, stoßweises Lüften gesenkt werden. Dabei sollte man auch die Kellerräume lüften, weil Radon dort ins Gebäude eintritt.
Besonders gut lüften sollte man, wenn im Haus Unterdruck besteht, zum Beispiel durch den Betrieb von Ventilatoren in Nassräumen (WC) und Küchen (Ablufthauben) und durch den thermischen Auftrieb in Kaminen (offene Kamine, Öfen). Durch den Unterdruck kann radonhaltige Luft aus den Kellerräumen in die Wohnräume gesaugt werden.
Abdichten
Potentielle Eintrittsstellen für Radon sind Risse und Fugen im Keller (Bodenplatte und erdberührende Wände), Rohrdurchführungen sowie Leitungskanäle und -rohre. Auch durch kleine Spalten, beispielsweise entlang eines Bodensiphons, können erhebliche Mengen Radon in den Keller gelangen. Ausbreitungswege für Radon sind zum Beispiel Leitungsdurchführungen im Keller und in Wohnräumen, insbesondere die Kontrollöffnungen.
Punktuelle Undichtigkeiten können von geübten Heimwerkern selbst abgedichtet werden. Als Abdichtmasse eignet sich zum Beispiel Silikon.
Aufwendigere Maßnahmen
Aufwendigere Maßnahmen sollten von erfahrenen Fachleuten geplant und umgesetzt werden.
Sperrschicht
Der Radoneintritt kann beispielsweise durch den Einbau von Kunststofffolien, Beschichtungen und Bitumenbahnen im Fundamentbereich verringert werden. Ziel ist eine radondichte Sperrschicht zwischen Untergrund und Gebäude oder zumindest zwischen Keller und Wohnbereich.
Drainage und Radonbrunnen
Mit einer Drainage unterhalb des Fundaments wird radonhaltige Bodenluft flächig abgesaugt und durch Unterdruck nach Draußen geleitet. Bei einem sogenannten Radonbrunnen im Haus oder in der Nähe des Hauses wird die radonhaltige Bodenluft punktuell abgesaugt und so von den erdberührten Wänden des Hauses ferngehalten. Das verhindert den Eintritt des Radons in das Gebäude.
Maßnahmen bei erhöhter Radonkonzentration im Kellerbereich
Auch in Gebäuden ohne erhöhte Radonkonzentrationen im Wohnbereich können in Kellerräumen erhöhte Konzentrationen auftreten. Liegen die Radonkonzentrationen dort höher als 1.000 Becquerel pro Kubikmeter Raumluft, sind Vorsichtsmaßnahmen angebracht, zum Beispiel:
- automatischen Türschließer montieren
- Türdichtungen einbauen
- Installationskanäle abdichten
- Keller natürlich belüften, Fenster öffnen (Im Sommer darauf achten, dass keine warme, feuchte Luft in den Keller gelangt, sonst kann sich Schimmel bilden.)
- Keller eventuell mechanisch durch Ventilatoren oder Lüftungsanlagen belüften.
Vorbeugende Maßnahmen bei Neubauten
In Regionen mit hohen Radonkonzentrationen in der Bodenluft muss bei konventioneller Bauweise unter Umständen mit erhöhten Radonkonzentrationen in Innenräumen gerechnet werden. Deshalb sollten besonders in Regionen mit hohen Radonkonzentrationen in der Bodenluft bei Neubauten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, die den Eintritt von Radon ins Gebäudeinnere verhindern. Das können zum Beispiel sein:
- durchgehende Bodenplatte statt Streifenfundament
- mechanische Luftabführung im Unterbau oder unter dem Gebäude
- radondichte Folie unter der Bodenplatte
- Abdichtung von Leitungsdurchführungen (Wasser, Elektrizität, TV, Erdsonden), eventuell oberirdische Verlegung
- Dichte Türen zwischen Kellerräumen und Wohnräumen
- Abgeschlossene Treppenhäuser.
Einen sehr guten Schutz bietet zum Beispiel die Kombination aus einer durchgehenden Bodenplatte mit mechanischer Luftabführung und Abdichtung von Leitungsdurchführungen.