Geobotanische Dauerbeobachtung
Natur und Landschaft ändern sich ständig. Da diese Entwicklungen aber meist langsam vonstattengehen, lassen sich oft erst nach längerer Zeit Veränderungen feststellen. Auch in vermeintlich stabilen und geschützten Lebensräumen, wie beispielsweise in Naturschutzgebieten gibt es schleichende Veränderungen in der Pflanzenzusammensetzung. Um solche Veränderungen nachzuvollziehen und um die zugrundeliegenden Faktoren zu verstehen, ist es nötig, langfristig angelegte Dauerbeobachtungen anzustellen. Eine solche geobotanische Dauerbeobachtung wurde Anfang der 1990er Jahre auf Grundlage methodischer Vorgaben von Pfadenhauer et al. (1986) auf ausgewählten Flächen in ganz Bayern eingerichtet. Dort wurde die Zusammensetzung der Vegetation detailliert erfasst und bewertet.
Im Rahmen des Projekts "Wiederaufnahme der geobotanischen Dauerbeobachtungen in Bayern" wird nun von einem Team des Bayerischen Artenschutzzentrums (BayAZ) ein Großteil der Flächen wiederaufgenommen und mit modernen statistischen Methoden analysiert.
Der Startschuss zu den Wiederaufnahmen fiel im Juli 2021 im Naturschutzgebiet Schlappold in den Allgäuer Alpen. Erstmalig wurde auch eine Drohne eingesetzt, die es ermöglicht hochauflösende Luftbilder von den Untersuchungsflächen zu machen. Es wird erprobt, inwieweit ökologische und funktionelle Veränderungen der Vegetation durch die Luftbilder detektierbar sind.