Ackerboden an der KTB bei Windischeschenbach - Bayerns Boden des Jahres 2023

Bayerns Boden des Jahres 2023 ist der Ackerboden des GEO-Zentrums an der KTB bei Windischeschenbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

Der Ackerboden

Drei Ackerbodenprofile aus unterschiedliche geologischen Ausgangsmaterialien. Links: Profil eines braunen Bodens mit erkennbarer Ackerkrume (oberer Horizont ist dunkler als der untere). Mitte: Profil einer Acker-Rendzina. Das sehr steinreiche und helle Ausgangsgestein (Muschelkalk) ist im unteren Bereich des Bodenprofils deutlich zu erkennen; darüber die sich dunkel abhebende ca. 30cm mächtige Ackerkrume. Rechts: Profileines Ackergleys aus Flugsand mit stehendem Grundwasser am Boden der Profilgrube. Die deutlich dunklere Ackerkrume ist bei 30 cm gut erkennbar. Vielfalt Ackerboden – Ackerbodenprofile mit unterschiedlichen Ausgangsmaterialien und deutlich erkennbarer Ackerkrume (Von links nach rechts: Tonboden aus Mergelgestein, Kalksteinboden, Flugsandboden)

Es gibt keine bodenkundliche Definition für "den" Ackerboden. Als Ackerboden bezeichnet man schlicht jeden Bodentyp, der landwirtschaftlich genutzt und bearbeitet wird. Die dadurch entstehende obere Bodenschicht nennt man Ackerkrume. Bei angepasster und bodenschonender Bodenbearbeitung sowie entsprechenden Anbaumethoden ist sie reich an organischem Material, Bodenlebewesen und hat damit einen höheren Humusgehalt als die tieferliegenden Bodenschichten. Durch ihre dunkle Färbung hebt sie sich meist deutlich vom Ursprungsboden ab.

Knapp 30 Prozent der bayerischen Landesfläche werden ackerbaulich genutzt. Ackerböden dienen nicht nur der Nahrungserzeugung, sondern sie recyceln außerdem Nährstoffe, filtern und speichern Wasser und bauen Schadstoffe ab. Außerdem sind sie Lebensraum für eine Vielzahl unterschiedlichster Lebewesen. Anders als Wälder, Moore oder Biotope genießen sie aber keinen besonderen Schutz.

Ackerböden als wichtige Bestandteile im Naturhaushalt

Die Bodenfruchtbarkeit und das Pflanzenwachstum eines jeden Ackerbodens werden maßgeblich durch seinen Humusanteil bestimmt. Als Hauptträger von organischen Stoffen spielt der Ackerboden eine entscheidende Rolle beim Humusaufbau.
Ein hoher Humusgehalt begünstigt zudem auch die Bodenstruktur was wiederum die Wasser- und Nährstoffaufnahme durch Pflanzenwurzeln verbessert. Beides sind wichtige Faktoren für gesündere Pflanzen und höhere Erträge.
Daher ist es bedeutsam den Humusgehalt im Boden zu erhalten, besser noch zu erhöhen. Ein fruchtbarer Ackerboden mit hohem Humusgehalt stellt durch seine CO2-Senkenfunktion außerdem eine wichtige Komponente im Klimaschutz dar.
Eine nachhaltige und standortangepasste Bewirtschaftung von Ackerböden trägt darüber hinaus dazu bei Bodenverluste durch Erosion und somit den Eintrag von Nährstoffen in Gewässer zu reduzieren. Dazu gehört beispielsweise eine möglichst ganzjährige Bodenbedeckung durch Vegetation.

GEO-Zentrum an der KTB

Das GEO-Zentrum an der Kontinentalen Tiefbohrung (KTB) ist eine zertifizierte Umweltstation in Windischeschenbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Der geowissenschaftliche Schwerpunkt in der pädagogischen Ausrichtung macht sie einzigartig.

Neben dem Angebot verschiedener Module für Schüler zum Thema Boden gibt es vor Ort auch zwei für Schau- und Lehrzwecke angelegte Bodenprofile.
Die vorbildlichen, praxisnahen und anwendungsbezogenen Aktionen des Geozentrums schaffen nicht nur ein notwendiges Bodenwissen, sondern zeigen auch Lösungen auf, wie ökologische Nachteile der modernen Landwirtschaft minimiert werden können.

Anfahrt

Von Hof oder Regensburg aus über die A93 kommend, nehmen Sie die Ausfahrt 20 Windischeschenbach / Bayreuth / Plößberg und folgen dann dem Wegweiser Richtung Windischeschenbach. Nach rund 4,5 Kilometern sehen Sie den Bohrturm. Bie¬gen Sie rechts ab und halten Sie sich dann links, um zum GEO-Zentrum zu gelangen. Die Einrichtung ist täglich geöffnet. Nach Voranmeldung auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten.

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