Kletterkonzept zum Felsbrüterschutz am Kochelsee
Viele Felsen sind nicht nur geeignete Klettergebiete, sondern auch Rückzugsorte für seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Daher sind Regelungen zum naturverträglichen Klettern sinnvoll und nötig.
Eine solche Regelung wurde aktuell zum Beispiel im Kochelseegebiet vereinbart. Das Landesamt für Umwelt (LfU) hat gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz e.V. (LBV), dem Deutschen Alpenverein (DAV), der IG-Klettern München & Südbayern e.V., der Unteren Naturschutzbehörde sowie Naturschutzwacht am Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen und der Bergwacht Kochel eine freiwillige Vereinbarung zum naturverträglichen Klettern in Kochel geschlossen. Mit der Erstellung der Konzeption war im Rahmen des Artenhilfsprogramms Felsbrüter der LBV beauftragt. Ziel war es, mit allen Beteiligten eine einvernehmliche Lösung zu finden.
In der Konzeption geht es vor allem um den Uhu und den Wanderfalken: Beide Vogelarten benötigen als Brutplatz Felswände, die auch die Kletterer für ihren Sport schätzen. Felsbrüter wie der Uhu und der Wanderfalke sind vor allem während der Balz-, Brut- und Aufzuchtzeit sehr störempfindlich. Um sie in dieser wichtigen Phase zu schützen, sind zeitlich befristete oder ganzjährige Sperrungen einzelner Routen, Sektoren oder auch ganzer Felsen wichtig.
Die jeweils aktuellen Regelungen können auch jederzeit im „DAV-Felsinfo“ eingesehen werden. Dazu den untenstehenden link eingeben, auf der Karte das Gebiet „Westliches Oberbayern“ auswählen. Dann – nach Öffnen des entsprechenden Kartenausschnittes – das Klettergebiet „22 Kochel“ auswählen.
Feierliche Unterzeichnung der freiwilligen Vereinbarung am 16. Oktober 2017
Das Ergebnis des Vorhabens, die freiwillige Vereinbarung „Kletterkonzept zum Felsbrüterschutz am Kochelsee“ wurde nun in einem feierlichen Rahmen von allen Beteiligten unterzeichnet: An Deck des Kochelsee-Schiffes unter der Brutwand des Uhus.