Grundlagenuntersuchungen, Schutzkonzepten
Die Vogelschutzwarte beauftragt regelmäßig Grundlagenuntersuchungen zum Vorkommen bestimmter Vogelarten oder Artengemeinschaften und entwickelt Schutz- und Maßnahmenkonzepte, beispielsweise im Rahmen der Besucherlenkung oder für das Gebietsmanagement. Beides kommt der Arbeit der Naturschutzverwaltung und anderer Behörden sowie der interessierten Öffentlichkeit unmittelbar zu Gute. Hier stellen wir Vorhaben vor, die nicht nur von lokalem Interesse sind. Beispiele sind:
- Kletterkonzept Kochelsee: erste zwischen LfU und Deutschem Alpenverein für ein Klettergebiet in den bayerischen Alpen vereinbarte Regelung zum Klettern,
- Silber- und Graureiher in zwei Teichgebieten der Oberpfalz: während der Phase des Abfischens im Herbst halten sich größere Trupps von Silber- und Graureihern in manchen Karpfenteichwirtschaften auf. Das LfU ließ 2016 die Phänologie und Häufigkeit der Reihertrupps untersuchen und Maßnahmenvorschläge zum Schutz vor Fraßschäden erarbeiten,
- Aufruf zur Erfassung von Steinhuhn und Steinrötel: diese beiden Arten zählen zu den seltensten Brutvogelarten Bayerns und kommen nur in den Alpen vor. Jedes Jahr gelingen Nachweise an einzelnen Orten, nicht jedes Jahr Brutnachweise. Wanderer und Naturinteressierte sind aufgerufen, Beobachtungen dieser Arten mitzuteilen und dadurch mitzuhelfen, die Kenntnisse zum Status der beiden Arten und ihrer Verbreitung zu verbessern
- Erfassung der brütenden Wasservögel, Röhrichtarten und Mauser- und Sommergäste am Chiemsee: 2018 beauftragte das LfU eine Kartierung der Wasservögel und Schilfbrüter am größten bayerischen Binnengewässer, verbunden mit einer Zählung des Mauser- und Sommerrastbestandes im August. Es handelte sich um die zweite umfassende Brutvogelkartierung am See seit 2000/2002,
- Kartierung der Brutvögel einer Photovoltaikanlage im Donaumoos: im oberbayerischen Donaumoos wurde 2021 die mit 140 ha größte PV-Anlage in Süddeutschland in Betrieb genommen. Das LfU begleitete den Bau dieser Anlage mit einer Erfassung der Brutvögel, um mittelfristig mehr Erkenntnisse über die Auswirkungen der Anlage und der standörtlichen Veränderungen auf die Vogelwelt zu gewinnen.