WETRAX+
Projekttitel
WETRAX (Weather Patterns, Cyclone Tracks and related precipitation Extremes) – Auswirkungen des Klimawandels auf großflächige Starkniederschläge in Süddeutschland und Österreich: Analyse der Veränderungen von Zugbahnen und Wetterlagen / Bearbeitungszeitraum 2018 bis 2021).
Projektlaufzeit
Projektstart: 01.06.2018, Projektende: 30.11.2021.
Kurzbeschreibung
WETRAX+ ist ein praxisorientiertes Forschungsprojekt, das klimabedingte Änderungen von Wetterlagen und Zugbahnen untersucht und daraus Folgen für den Wasserhaushalt und die Abflussregime in Süddeutschland und Österreich ableitet. Im Mittelpunkt der Analyse stehen einerseits die klassischen großräumigen Starkniederschlagsereignisse, wie sie beim Durchgang von Fronten auftreten und für Hochwasser in unseren Flüssen verantwortlich sind. Andererseits betrachtet WETRAX+ insbesondere das Auftreten kleinräumiger, konvektiver Starkregenereignisse und langanhaltende Trockenphasen.
Das Projekt WETRAX+ ist die Weiterführung des 2015 abgeschlossenen Projektes WETRAX. Das zuvor gewonnene Wissen ermöglicht es nun, die maßgeblichen Prozesse genauer zu betrachten sowie bisher unbeachtete Prozesse und Wechselwirkungen mit zu berücksichtigen.
Das Projekt nutzt einen innovativen methodischen Ansatz: Es koppelt einen Wettergenerator für atmosphärische Zirkulationsmuster mit Zugbahntypen von Tiefdruckgebieten und wendet dies schließlich auf Klimamodellsimulationen an. Darüber hinaus werden die bisher rein meteorologischen Untersuchungen durch hydrologische Methoden und Analysen erweitert. Dies ermöglicht konkrete Aussagen über beobachtete und erwartete zukünftige Änderungen in Wasserhaushalt beziehungsweise Abflussregime im oberen Donauraum von Deutschland und Österreich.
Der spezielle Fokus richtet sich dabei auf das Hochwassergeschehen in unterschiedlichen Einzugsgebieten. Darüber hinaus werden auch die bisherigen meteorologischen Datensätze und Methoden erweitert. Die zirkulationsdynamischen Untersuchungen beziehen nunmehr auch Trockenperioden und Starkniederschlagsepisoden als Ursache für Sturzfluten ein. In deren Analyse werden Stationaritäten und Persistenzen der Atmosphäre stärker mitberücksichtigt. Dies erlaubt Ereignisabfolgen und Ereigniswiederholungen (zum Beispiel für Stresstests) besser verstehen und erfassen zu können. Geringere Unsicherheiten in den Ergebnissen und damit und klarere Aussagen sind ein wichtiges Ziel im Bereich der meteorologischen Untersuchungen.
Ein weiteres Ziel ist es, die gewonnenen Erkenntnisse nahtlos in konkrete, hydrologische Aussagen umzusetzen. Damit soll WETRAX+ Grundlagen für tatsächliche wasserwirtschaftliche Fragestellungen aus dem Bereich des grenzübergreifenden Hochwasserrisikomanagements, der wasserwirtschaftlichen Planung sowie der Entwicklung von Klimawandelanpassungsstrategien schaffen. Die Arbeiten ergänzen hierbei die Aktivitäten in der Kooperation KLIWA aber auch in dem Projekt ClimEx.
Projektpartner
- Lehrstuhl für Physische Geographie und Quantitative Methoden, Universität Augsburg (Prof. Dr. Jucundus Jacobeit)
- ZAMG - Zentralanstalt für Meteorologie und Klimatologie, Abteilung für Klimaforschung, (Dr. Michael Hofstätter)
- TU Wien, Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie, Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn Blöschl
Projektleitung
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Abteilung für Klimaforschung sowie TU Wien, Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie.
Förderung
Projektauftraggeber auf österreichischer Seite:
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Abteilung I/4 Wasserhaushalt.
Projektauftraggeber auf deutscher Seite:
Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG)
Referat M2 – Wasserhaushalt, Vorhersagen und Prognosen
sowie
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Referat 54 - Monitoring, Wasserhaushalt und Warndienste
vertreten durch das
Bayerische Landesamt für Umwelt
Referat 86 – Hochwassernachrichtendienst, Hochwasservorhersage Donau und Inn, Gebietshydrologie