Wasserwirtschaftliche Anpassung

Auf den Wandel vorbereitet sein

Die Wasserwirtschaft ist seit jeher von variierenden natürlichen Gegebenheiten abhängig und unterliegt zudem sich ändernden Anforderungen aus der Gesellschaft. Sie hat gelernt, sich anzupassen. Der Klimawandel muss nun als weiterer, wichtiger Faktor berücksichtigt werden, der die heutigen Verhältnisse schnell und deutlich umgestalten wird. Die genutzten natürlichen Systeme, aber auch unsere Schutz- und Versorgungseinrichtungen können dadurch an Belastungsgrenzen kommen. Um dem zu begegnen, braucht die Wasserwirtschaft Entscheidungshilfen, damit sie rechtzeitig auf zukünftige direkte und indirekte Folgen des Klimawandels reagieren kann. Unter anderem müssen wasserwirtschaftliche Regelwerke, die die Wassernutzungen, die Errichtung von technischem Hochwasserschutz oder die Siedlungsversorgung betreffen, möglicherweise angepasst werden. Dies stellt eine große Herausforderung dar, denn Aussagen darüber, wie sich die Abflüsse, die Grundwasserneubildung, die Gewässerchemie und -biologie sowie die Gewässertemperaturen in Bayern zukünftig entwickeln werden, lassen sich nach wie vor nur mit einer großen Unsicherheitsspanne treffen.

Aus diesem Grund müssen robuste, aber flexible Anpassungsstrategien entwickelt werden, die auch bei unsicheren Entwicklungen wirksam sind. Diese Strategien sollen nicht nur die Hydrologie berücksichtigen, sondern auch politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte im Blick behalten. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit spielen dabei ebenso eine große Rolle wie Wechselwirkungen zwischen Klimaschutz und -anpassung. Der Bereich Wasserwirtschaft enthält zahlreiche Verknüpfungen zu anderen Handlungsfeldern wie Land- und Forstwirtschaft, Raumordnung, Energie, Naturschutz oder Städtebau. Für eine sinnvolle, umsetzbare Strategie („no-regret-strategy“) ist es unumgänglich, dass Wissenschaftler, Praktiker und Entscheidungsträger zusammenarbeiten. Den Anpassungsstrategien in den nicht rein wasserwirtschaftlichen Handlungsfeldern widmet das LfU eine eigene Seite.

Im Handlungsfeld Wasserwirtschaft fasst die integrale Strategie „Wasserzukunft Bayern 2050“ der bayerischen Wasserwirtschaftsverwaltung das geplante Vorgehen mit Anpassungsmaßnamen zur mittel- bis langfristigen Bewirtschaftung unserer Wasserressourcen zusammen. Sie umfasst die vier strategischen Bereiche Wassersicherheit (Trockenheit und Dürre), Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion. Das Bayerische Gewässer-Aktionsprogramm 2030 (kurz: PRO Gewässer 2030) ist mit seinem integralen Ansatz für Hochwasserschutz und Gewässerentwicklung ein zentraler Baustein dieser Gesamtstrategie.

Bayerische Klimaanpassungsstrategie

Die Bayerische Klimaanpassungsstrategie (BayKLAS) aus dem Jahr 2016 zeigt als politisches Strategiepapier für die Anpassung in der Wasserwirtschaft einen umfassenden Maßnahmenkatalog auf, um die klimasensitiven und verwundbaren Bereiche in Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur und Natur in Bayern bestmöglich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

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