Fachtagung "Mittel- und Niederwälder gemeinsam erhalten"
Im fränkischen Bad Windsheim trafen sich vom 20. bis 22. September 2024 auf Einladung des Biodiversitätszentrum Rhön (BioZ) im Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Fortwirtschaft (LWF) über 100 Interessierte aus Praxis, Forschung und Verwaltung zur Fachtagung "Mittel- und Niederwälder gemeinsam erhalten".
Mittel- und Niederwälder sind heute eine große Besonderheit bei der Waldbewirtschaftung: Sie vereinen Holznutzung und Erhalt eines kulturhistorischen Erbes, sind aber gleichzeitig auch Hotspots der Biodiversität. Die teilnehmenden Akteure tauschten sich zum derzeitigen Wissensstand in Deutschland aus. Zahlreiche Vorträge thematisierten die geschichtliche Dimension, die Bedeutung der Mittel- und Niederwälder als Rohstoffquelle, ihre Rolle beim Artenschutz und ihre Fähigkeit, sich an den Klimawandel anzupassen. Die Aufnahme der Mittel- und Niederwälder des Steigerwalds und angrenzender Regionen in das Bundesverzeichnis des immateriellen Kulturerbes unterstreicht die besondere kulturhistorische Bedeutung. Exkursionen in die Wälder der Umgebung boten Einblicke in die Praxis.
Die Vorträge
Lichte Wälder in Franken
Dr. Sebastian Vogel, Biodiversitätszentrum Rhön im Bayerischen Landesamt für Umwelt.
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Wälder in Bewegung. Klimawandelanpassung mit Hilfe der unterstützten Wanderung
Dr. Christian Kölling, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim.
Artenschutz im Wald – aktuelle Trends, Chancen und Herausforderungen
Prof. Jörg Müller, Universität Würzburg.
Forstliche und ökologische Kosten und Handlungsoptionen bei Schwammspinnermassenvermehrungen
Dr. Hannes Lemme, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
Hirschkäfer gesucht – Ergebnisse eines Citizen-Science-Projekts in Bayern
Mona Range, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Ökonomische Aspekte von Mittelwäldern
Dr. Michael Lutze, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft.
Bäuerliche Gemeinschaftswälder als Kulturerbe
Dr. Thomas Büttner, Bayerischer Landesverein für Heimatpflege e.V.
Mittelwälder für den Artenschutz – erfolgreich auch ohne Mittelwaldtradition?
Nora Dalüge, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg.
Management von Lichtwaldarten durch angepasste Waldnutzung in Thüringen
Dr. Juliane Vogt, Wildtierland Hainich gGmbH.
Waldrandgestaltung nach Mittelwaldprinzipien im Weserbergland
Dr. Burkhard Beinlich und Frank Grawe, Landschaftsstation Kreis Höxter.
Erfolgreiche Reaktivierung eines Mittelwaldes im niedersächsischen Bergland
Dr. Andreas Mölder, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt.
Die Hauberggenossenschaften des Siegerlandes
Andree Georg, Waldbauernverband NRW e.V. und Alfred Büdenbender, Förderverein Historischer Hauberg Fellinghausen e.V.
Die Haubergswirtschaft an der Dill (Hessen)
Rolf W. Becker, IG Kulturgut Hauberg.
Die Mittelwälder des Bundesforstbetriebs Reußenberg
Egon Schleyer, Bundesforstbetrieb Reußenberg.