Rundbrief Naturschutz

Newsletter 32/21 vom 17.06.2024

Juni 2024

Ein Bartgeier steht am Boden im Gras.

Art des Monats: Der Bartgeier

Unsere Art des Monats Juni ist der Bartgeier (Gypaetus barbatus), der größte Greifvogel Europas. Wie es ihm gelingt, Knochen zu verdauen und wie erfolgreich die Wiederansiedlung dieser Art in den bayerischen Alpen ist, wird auf unserer Homepage erläutert. (Bild: QuartlGypaetus barbatus qtl1CC BY-SA 3.0)
Website: Art des Monats


Luftbild eines mäandernden Baches mit Ufergehölzen und Wiesen.

Neues aus dem BayAZ: Der Biotopverbund muss ins öffentliche Bewusstsein - Workshop in Ottobeuren

Im Mai 2024 versammelten sich unter dem Motto „Biotopverbund in der Praxis“ rund 40 Personen aus Verwaltung, Kommunen, Verbänden und Naturschutzinitiativen in Ottobeuren, um eines der wichtigsten Zukunftsthemen im Naturschutz voranzutreiben. Das Resümee: Ein funktionierender Biotopverbund ist Grundlage für den Erhalt der Biodiversität und einer lebenswerten Zukunft für alle. Dies ist noch zu wenig im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert. Die Aufgabe: Den Biotopverbund zu einem öffentlichen Thema zu machen und dafür zu sorgen, dass die Umsetzung in der Gesellschaft angenommen wird. Der Workshop war eine Kooperation der Stiftung KulturLandschaft Günztal, des Bayerischen Artenschutzzentrums im Landesamt für Umwelt (LfU) und der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL). (Bild: Dieter Hopf, Markt Rettenbach)


Poster zum Tag der offenen Tür zeigt eine Gruppe von Kindern und Erwachstenen, die in einen Fischteich sehen sowie Zeit - und Datuimsangaben, sowie den Titel der Veranstaltung.

Tag der offenen Tür in der Teich- und Versuchsanlage Wielenbach

Großes Programm zum Entdecken und Erleben in der Teich- und Versuchsanlage Wielenbach des LfU: Am Freitag 21., und am Samstag, 22. Juni, stellen verschiedenen Referate, die in Wielenbach tätig sind, ihre Arbeit vor. Unter anderem werden dort gefährdete Fischarten gezüchtet, ökotoxikologische Gewässeruntersuchungen vorgenommen oder Bodensickerwasser analysiert. Beim Tag der offenen Tür ist ein Blick in die Labors möglich und in und um die Anlage laden Expertinnen und Experten zu Exkursionen ein. Denn das Gelände der LfU in Wielenbach ist auch ein Hotspot der Biodiversität: Es bietet mit seinen Lebensraummosaik von Auwald, über extensiven Wiesen bis hin zu den vielen Teichen Fledermäusen, Vögeln, Amphibien, Reptilien und Insekten eine Heimat.


Eine Heuschrecke sitzt in einer lila Blüte.

Naturschutzfachkartierung: In Ingolstadt wird bis 2025 kartiert

Im Stadtgebiet von Ingolstadt hat vor Kurzem die Naturschutzfachkartierung begonnen. Im Auftrag des LfU werden in den Vegetationsperioden 2024 und 2025 die Lebensräume seltener Tierarten aus verschiedenen Artengruppen untersucht und dokumentiert. Die Arbeiten werden im Anschluss an die botanisch ausgerichtete Biotopkartierung durchgeführt, die von 2021 bis 2023 im Stadtgebiet bereits zahlreiche Biotopflächen identifiziert hat. (Bild: Eberhard Pfeuffer)
PM: Von Kammmolchen bis Heidegrashüpfern - Suche nach seltenen Tierarten


Gruppenbild des Abendempfangs zum Ende des Projekts.

Das EU-Projekt LIFE living Natura 2000 ist beendet.

Seit Juli 2017 engagierte sich ein Team der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) im Projekt LIFE living Natura 2000,  um auf die Bedeutung und Relevanz dieses einzigartigen Schutzgebietsnetzwerks für die Gesellschaft und die Natur aufmerksam zu machen. Die ANL leitete das nun abgeschlossene Projekt LIFE living Natura 2000 und setzte es in Kooperation mit dem Bayerischen Umweltministerium um, kofinanziert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und den Bayerischen Naturschutzfonds. Natura 2000 ist ein europaweites Netz von schutzwürdigen Gebieten, das die Europäische Union im gesamten Gebiet der Mitgliedstaaten errichtet hat. (Bild: Zacarias Garcia)
Projektseite: LIFE living Natura 2000


Bayerischer Naturschutzfonds fördert acht Projekte im Freistaat

Der Bayerische Naturschutzfonds hat in seiner Stiftungsratssitzung im Mai acht Förderprojekte beraten und unterstützt diese mit knapp 2,1 Millionen Euro im gesamten Freistaat. Als gemeinnützige Stiftung fördert der Bayerische Naturschutzfonds Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft in Bayern. Nähere Informationen zu den bewilligten Projekten finden sich auf der Homepage.Staatsminister Thorsten Glauber würdigte das herausragende Engagement von Stiftungsratsmitglied Ludwig Sothmann.


Weitere Kurzmeldungen:

  • Staatliches Naturkundemuseum Stuttgart: Eine Studie des Naturkundemuseums und der Uni Bonn beschäftigt sich mit der Etablierung von Kirschloorbeer in mitteleuropäischen Wäldern.
  • Universität Bayreuth: Bayreuther Forschende haben erstmals in einer Studie nachgewiesen, dass die in Deutschland streng geschützte Haselmaus nicht nur Gehölzstrukturen als Lebensraum nutzt, sondern auch Schilfbestände. 
  • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung: Studie untersucht, welche Gefahr Waschbären für heimische Amphibien und Reptilien sind. PM
  • LBV: Vor Kurzem haben die Stunden der Gartenvögel stattgefunden. Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz informiert über Ergebnisse und darüber, dass weniger Vögel gezählt wurden, wie in der Vergangenheit. 

Publikationen
Mit der Wildkamera auf der Suche nach Baum- und Gartenschläfer

Im Auftrag des LfU fanden in den bayerischen Alpen Wildkamerauntersuchungen statt. Der Fokus lag auf allen bekannten Altnachweise des vom Aussterben bedrohten Baumschläfers. Baum- oder Gartenschläfer zeigten sich nicht vor der Kamera, es gelang jedoch eine Vielzahl an Nachweisen naturschutzfachlich relevanter Kleinsäugerarten. Die Ergebnisse liegen nun in einer Broschüre vor.


Ein brauner Frosch mit spitzer Schnauze sitzt auf dem Boden und scheint gleich loszuspingen.

Neues Merkblatt informiert über den Springfrosch

Die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft hat ein Merkblatt zum Springfrosch veröffentlicht. Der Springfrosch sieht dem häufigeren Grasfrosch ähnlich, unterscheidet sich aber durch eine spitzere Schnauze und die deutlich längeren Beine. Lebensraum für den Springfrosch sind wärmeren Laubmischwäldern und benachbarte Kleingewässer. (Andreas Hartl)


Rote Liste Heuschrecken für Deutschland ist erschienen

Rund ein Drittel der Heuschrecken- und Fangschreckenarten Deutschlands gilt als bestandsgefährdet. Das zeigt die neue Rote Liste, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Rote-Liste-Zentrum (RLZ) gemeinsam veröffentlicht haben.
PM BfN: Rote Liste: Rund ein Drittel der Heuschrecken bestandsgefährdet


Weitere Veröffentlichungen


Neue Medien
Das große Krabbeln: Von Käfern, Kot und Klimawandeln

Die neue Folge der Podcast-Reihe Reihe Erdfrequenz der Senckenberg-Gesellschaft beschäftig sich mit der Auswirkung des Klimawandels auf Insekten. Gesprächspartner ist Prof. Dr. Thomas Schmitt, der Direktor des Senckenberg Deutschen Entomologischen Instituts in Müncheberg.
Das große Krabbeln: Von Käfern, Kot und Klimawandel


Termine
Deutscher Naturschutztag findet im September in Saarbrücken statt

Menschen aus Ehrenamt, Politik, Verwaltung, Praxis, Planung und Wissenschaft treffen sich zum 37. Deutschen Naturschutztag vom 24. bis 28. September 2024 in Saarbrücken. Der Naturschutzkongress wird gemeinschaftlich veranstaltet vom BBN (Bundesverband Beruflicher Naturschutz e.V.) (federführend), dem DNR (Deutscher Naturschutzring e.V.), dem BfN (Bundesamt für Naturschutz) sowie dem jeweils gastgebenden Bundesland. Anmeldeschluss ist der 15. September. Einige Veranstaltungen können live gestreamt werden.
Website: Deutschlands größter Naturschutzkongress


Weiterer Termin

ANL: Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege lädt am Mittwoch, 3. Juli, und Donnerstag, 4. Juli, zur Tagung „Waldnaturschutz“ ins Kloster Roggenburg ein. Anmeldung und Information


Stellenangebote

Die Regierung der Oberpfalz sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für das Sachgebiet 51 „Naturschutz“ eine/einen Referentin/Referenten (m/w/d) für Fachfragen des Naturschutzes im Bereich faunistischer Artenschutz und Schutzgebietsmanagement. Bewerbungsfrist bis zum 23. Juni 2024.
SG 51 - Referentin / Referenten (m/w/d) für Fachfragen des Naturschutzes im Bereich faunistischer Artenschutz und Schutzgebietsmanagement

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