Rundbrief Naturschutz

Newsletter 07/24 vom 15.07.2024

Juli 2024

ZWEITE VERSION/ERGÄNZUNG

Eine Hummel hängt an einer lila Blüte, der Saugrüssel ist erkennbar.

Art des Monats: Die Eisenhuthummel

Unsere Art des Monats Juli trägt ihre Leibspeise bereits im Namen: Die Eisenhuthummel (Bombus gerstaeckeri) besucht am liebsten Eisenhut (Aconitum spec.). Sie ist eine von 41 Hummelarten in Deutschland, sie kommt nur in den Alpen vor. (Bild: Bombus gerstaeckeri Nicolas VereeckenCC BY 3.0)
Website: Art des Monats


Ein Mann und eine Frau schütteln sich die Hand, links eine Kuh der Rasse Original Braunvieh

Neues aus dem BayAZ: Stiftung KulturLandschaft Günztal ist der zweite Biotopverbund-Partner

Die Bayerische Naturschutzverwaltung hat am 20.06.2024 ihre zweite Biotopverbund-Partnerschaft unterzeichnet. Die Stiftung KulturLandschaft Günztal ist nun der erste private Partner. Die Stiftung arbeitet seit zwei Jahrzenten daran, im Gewässereinzugsgebiet der Günz den Biotopverbund zu stärken und auszuweiten. Die Naturschutzverwaltung holt sich damit über das Vorhaben „Regionale Biotopverbund-Praxisplattform Günztal“ einen Partner mit großer fachlicher Expertise in der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen ins Boot. (von rechts: Viola Himmelsbach, Umweltministerium, und Michael Nett, Stiftungsvorstand, Bild: Luise Linderl)


Neues aus dem BayAZ: Über 1000 Interessierte abonnieren den Rundbrief

Der Rundbrief Naturschutz hat die 1000er-Grenze überschritten. Im Mai 2022 wurde der Newsletter, der als Plattform für den behördlichen und verbandlichen Naturschutz dienen soll, zum ersten Mal veröffentlicht. Seit Anfang Juli 2024 hat die Reihe 1001 Abonnenten. 
Website Archiv Rundbriefe


Rund 1300 Interessierte besuchen den Tag der offenen Tür in der Teich- und Versuchsanlage Wielenbach

Im Juni hat die Dienststelle Wielenbach des Landesamts für Umwelt zum Tag der offenen Tür eingeladen. Rund 1300 Personen insgesamt nutzten die Gelegenheit, Labors und die Teichanlagen zu besuchen. An 20 Stationen zum Mitmachen und Staunen konnten sich Groß und Klein selbst einen Eindruck von den Aufgaben des LfU vor Ort machen. In Wielenbach werden unter anderem gefährdete Fische nachgezüchtet, in einer "Ökotoxanlage" die Auswirkungen von Umweltschadstoffen oder Medikamenten auf Fische erforscht, der Eintrag von Schadstoffen über Abwässer untersucht oder auch die Gewässerqualität überprüft. Daneben hatten die Besucher auch die Möglichkeit, die Teich- und Versuchsanlage über Exkursionen als Hotspot der Biodiversität zu erleben: Die Biodiversitätsberatung des Landratsamts Weilheim-Schongau und das BayAZ informierten zu Biodiversität und Biotopverbund. (Bild: Stephanie Millonig)
Fische, Krebse und viel Wissen um Wasser - das LfU in Wielenbach


Collage dreier Bilder: Luftaufnahme eines Moores, Garten mit blühender Wiese und Holzzaun, blühende Wiese mit Baum und Hummel

BayAZ mit den Themen "Moore (er)leben", "blühende Strukturen und Biodiversität im Garten" bei LGS

Im Pavillon des Bayerischen Umweltministeriums auf der Landesgartenschau (LGS) in Kirchheim bei München werden noch bis Oktober verschiedene Natur- und Umweltthemen vorgestellt. Das BayAZ ist vertreten mit "Moore (er)leben - heute und morgen" (25. bis 29. Juli), "Von Bienen und Blumen - Blühende Strukturen für Insekten" (30. Juli bis 1. August) sowie „gArtenvielfalt – Mehr Biodiversität im Garten“ (2. bis 4. August). (Collagenbilder: David Seiffert (2), Luftaufnahme: Nadine Gebhardt)
Landesgartenschau 2024 – Aktionen im Pavillon des Bayerischen Umweltministeriums


Eine Gruppe von Männern sitz auf einer Wiese.

Artenschutzprogramm für das am stärksten bedrohte Nagetier Europas

60 Jahre lang verschollen und nun nach aufwändiger Suche wiedergefunden: Die Bayerische Kurzohrmaus (Microtus bavaricus). Die verschollen geglaubte kleine Wühlmausart wurde im Herbst von einer Wildkamera aufgenommen und es gelang, sie lebend zu fangen und genetisch zu identifizieren. Die Sensation war perfekt – die seltene Bayerische Kurzohrmaus wurde in der Nähe von Mittenwald am Fuße des Wettersteingebirges wiederentdeckt. Jetzt hat der Freistaat ein Artenhilfsprogramm "Bayerische Kurzohrmaus" gestartet, ein interdisziplinäres Team aus Umweltschutzbehörde, Landnutzern und Forschung entwickeln gezielt Schutzmaßnahmen und setzten sie um. In Sachen Bayerische Kurzohrmaus gibt es noch etwas Positives zu berichten: Im Wiener Zoo "Haus des Meeres" hat ein Mäusepärchen der seltenen Art Nachwuchs bekommen. (Bild: Vertreter des Landesamts für Umwelt  und der Bayerischen Staatsforsten gemeinsam mit dem Entdecker der Art, Dr. Klaus König, dem Direktor des Alpenzoos Innsbruck)


Generalprobe für Fortbildungsmodul „Fledermäuse im urbanen Raum“

Das LfU entwickelt derzeit ein modulares Fortbildungssystem „fledermauskundliche Nachweismethodik“ - eine Weiterbildungsmöglichkeiten für ehrenamtlich oder gutachterlich Aktive mit Zertifikat nach erfolgreicher Prüfung. Am 25. und 26. September soll das erste Praxismodul „Fledermäuse im urbanen Raum“ im Rahmen einer Generalprobe in Augsburg durchgeführt werden. Auf dem Lehrplan: Das Erkennen von Quartierpotenzial an Gebäuden und Bäumen, die Durchführung von Dachbodenkartierungen und Ausflugzählungen sowie die Quartiersuche beim morgendlichen Schwärmen. Teilnahmevoraussetzung: Erfahrung in Fledermausschutz und -kartierung sowie im Umgang mit Detektoren und Studie einer digitalen Präsentation vor Kursbeginn. Bei dieser Testdurchführung werden keine Prüfungszertifikate vergeben, die Ausstellung einer Teilnahmebescheinigung ist möglich. Wir erbitten eine detaillierte Evaluierung des Kursmoduls zur Weiterentwicklung der Inhalte. Anmeldung (begrenztes Platzangebot) und weitere Informationen bei simon.ripperger@lfu.bayern.de.


Vier Männer stehen vor felsigem Grund und einem Latschenfeld. Vor ihnen eine Thementafel mit Bewegungselement.

Umweltminister Glauber und der Sportler Felix Neureuther eröffnen Themenweg am Osterfelderkopf

Gemeinsam mit der Felix-Neureuther-Stiftung und der Bayerischen Zugspitzbahn hat das Bayerische Umweltministerium einen Erlebnisweg zwischen den Bergstationen der Alpspitz- und der Kreuzeckbahn umgesetzt. Staatsminister Thorsten Glauber und Felix Neureuther eröffneten den "Natursteig Osterfelder". Die Tafeln erläutern die Bergwelt, mahnen zum Naturschutz und zeigen ungewöhnliche Übungen zur Bewegung. Die Inhalte wurden eng mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Sie vermitteln Wissenswertes unter anderem zu hiesigen Biotopflächen oder zu gefährdeten Arten. (Von links Christian und Felix Neureuther, Umweltminister Thorsten Glauber sowie MdL Florian Streibl, Bild: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherfragen) 
PM Umweltminister Glauber und Felix Neureuther, eröffnen neuen Themenweg "Natursteig Osterfelder" im Garmisch-Classic


Neue Ehrung für Menschen, die sich ehrenamtlich im Naturschutz engagieren

Mit einer neuen Dienstzeitauszeichnung ehrt das Umweltministerium zukünftig Ehrenamtliche, die mindestens 10, 20 oder 25 Jahre für den Bayerischen Naturschutzdienst aktiv sind. Insgesamt sind in diesem Bereich bayernweit rund 1.900 Personen ehrenamtlich tätig. Dazu zählen die Mitglieder der Naturschutzwacht, Wespen- und Hornissenberater sowie Biberberater im Außendienst der unteren Naturschutzbehörden an den Landratsämtern und kreisfreien Städten. Für das LfU sind ehrenamtliche Fledermausfachberater, Muschelberater, Ehrenamtliche im Netzwerk Große Beutegreifer, für den Wiesenbrüterschutz, das Vogelmonitoring und die Kormoranberatung im Außendienst aktiv.

PM: Glauber: Ehrenamtliches Engagement ist unverzichtbar für den staatlichen Naturschutz in Bayern


Eine Bergwiese im Hintergrund steht eine Familie: Ehepaar und zwei Kinder

Allgäuer Wiesenmeister sind prämiert

Die Wiesenmeisterschaft 2024, diesmal ausgetragen im Allgäu, ist entschieden: Der erstplatzierte Betrieb - ein 28 Hektar großer Bio-Betrieb mit Milchwirtschaft im Nebenerwerb in Pfronten - überzeugte mit der rund 2,2 Hektar großen Bergwiese "Hößles Geschön". Dort wurden über 60 Blütenpflanzen darunter Arnika, Kronenlattich, Niedrige Schwarzwurzel, Frauenmantel, Große Sterndolde, Wiesen-Flockenblume, Bach-Kratzdistel, Sumpf-Pippau, Wiesen-Storchschnabel, Witwenblume, Margerite und andere festgestellt. (Bild: Dr. Sabine Heinz)
Wiesenmeisterschaft 2024: Preise für artenreiche Wiesenbewirtschaftung verliehen – LfL und BN ehren engagierte Bauernfamilien


Wie hat sich die Diversität im Grünland verändert? LfL von 1950 digitalisiert Daten von 1950 bis 2000

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) digitalisiert derzeit Vegetations­aufnahmen aus dem Zeitraum 1950 bis 2000 aus dem LfL-Archiv. Mit dem Projekt "BioBayGrün" möchte man dem Rückgang der Biodiversität im Dauergrünland auf den Grund gehen, der seit Jahrzehnten anhält. Zeitreihen, die die Veränderungen der Artenvielfalt dokumentieren, können dabei wertvolle Daten liefern. Die Untersuchung findet im Rahmen der gemeinsamen Initiative "AgroMIssioHub Weihenstephan" von LfL, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST) und TU München (TUM) statt.
Website LfL: Biodiversitätsveränderungen in bayerischem Dauergrünland


Weitere Kurzmeldungen:

  • Universität Ulm: Ulmer Studie belegt schädliche Wirkung von Neonikotinoiden auf Froschembryonen
  • Universität Siegen: Wissenschaftler der Uni Siegen entwickeln und erproben zusammen mit mehreren Partnern ein neuartiges Detektionssystem "SENSE2SAVE“ für Vögel und Fledermäuse im Umfeld von Windkraftanlagen. PM
  • IGB: Ein Forschungsteam unter Leitung des Leibnizinstituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat in einer transdisziplinären Studie eine insektenfreundliche Straßenbeleuchtung entwickelt und im Sternenpark Westhavelland sowie in drei deutschen Kommunen getestet. PM
  • BLE: Verbundprojekt MonViA (bundesweites Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften) stellt 41 Indikatoren vor, mit deren Hilfe die biologische Vielfalt in Agrarlandschaften erfasst werden kann. PM

Publikationen
Neue Ausgabe von Anliegen Natur liegt vor

Die ANL hat die Ausgabe 46/2 von Anliegen Natur veröffentlicht. Das Heft enthält Beiträge zum Schwerpunktthema „Landschaft innovativ planen“. Weitere Themen sind die Bestände des Braunkehlchens, Interaktion zwischen Wolf und Biber, Klima-Anpassung durch Schwammlandschaften, Totholz und das Waldbrandrisiko, die Bilanz des Großprojektes „Natürlich Bayern“ und vieles mehr. Kostenlos online oder gedruckte für 12 Euro. 


Eine Assel sitzt auf einem Laubblatt.

Die Höhlenassel ist vom Aussterben bedroht: Neue Rote Liste der Binnenasseln Deutschlands liegt vor

Acht Jahre nach dem Erscheinen der Vorgängerfassung von 2016 liegt eine aktualisierte Rote Liste der Binnenasseln Deutschlands vor. (Bild: Assel Porcellio Montanus, Benedikt Kästle)


Neue Medien

Ein Screenshot zeigt das Cover des Podcasts mit Morgen-beginnt-heute-Logo, dem Titel auf blauem Hintergrund und rechts eine Gruppe von Personen vor einer Streuobstwiese
Podcast des Umweltministeriums beschäftigt sich mit der Faszination Streuobstwiese

"Faszination Streuobstwiese - Kulturgut und Lebensraum" ist der Juni-Podcast aus der Reihe "Morgen beginnt heute" des Bayerischen Umweltministeriums betitelt, Moderatorin Toni Scheurlen ist im unterfränkischen Kreuzwertheim unterwegs und erfährt, was Streuobstwiesen so besonders macht.


Termine


Wettbewerb

Ein dicker Stamm liegt umgestürzt im Wald.

Nationalparkverwaltung lädt zum Malwettbewerb "Totholz - ein Ort des Lebens"

Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald lobt gemeinsam mit der Nationalparkverwaltung Šumava (Tschechien) und der Stadt Vimperk im Rahmen der Festival-Woche „NaturVision“ einen grenzüberschreitenden Malwettbewerb "Totholz - ein Ort des Lebens" aus. Einsendeschluss ist der 30. August.(Bild: Stephanie Millonig)
Website: Grenzüberschreitender KUNSTWETTBEWERB 2024 Totholz - ein Ort des Lebens

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