Artenhilfsprogramm Steinadler - Projektinhalt

Jährlich beginnen im Februar mit dem Beginn der Brutsaison die Kontrolle aller Steinadlerreviere in Bayern. Bis in den August hinein werden Bestand, Bruterfolg, Nahrungswahl und Partnerwechsel erhoben und Störungen des Brutgeschehens aufgezeichnet.

Zielsetzung

Sicherung eines langfristig reproduktionsfähigen Steinadlerbestands am Nordrand des alpinen Verbreitungsdgebietes in Bayern.

Projektinhalte

Seit 1998 wird ein langfristig ausgelegtes Monitoring der bayerischen Steinadler durchgeführt. In aufwändigen Freilanderhebungen wird die Zahl der Brutpaare und der Bruterfolg möglichst aller Revierpaare festgestellt. Aufbauend auf individuelle Unterschiede in der Gefiederfärbung der Revierpaare lassen sich Partnerwechsel feststellen, die Rückschlüsse auf die Sterblichkeit zulassen. Horsteinstiege nach beendeter Brut geben einen Einblick in die Nahrungswahl während der Brutzeit und ermöglichen Schlüsse auf Nahrungsengpässe. Die flächendeckenden Arbeiten ermöglichen die Kontrolle der freiwilligen Vereinbarung über Hubschrauberflüge im Alpenraum und zeitnahe Reaktion bei Verletzung der Horstschutzzonen. In Zusammenarbeit mit den regionalen Organisationen des Deutschen Aero-Clubs und dem Bundesamt für Naturschutz werden Überflugregelungen erarbeitet. Geführte Wanderungen sind im Allgäu beim Landesbund für Vogelschutz und im Nationalpark Berchtesgaden Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit.

Freilandarbeiten

Die Brutsaison der Steinadler beginnt Mitte Februar. Ab diesem Zeitpunkt werden in den 45 bis 50 bekannten Steinadlerrevieren die Balz und Horstbau-Aktivitäten beobachtet. Der tatsächliche Bestand schwankt im Zeitraum 2000 bis 2020 zwischen 38 und 42 Revieren. Die Schwankungen sind in Einzelfällen auf Erfassungsdefizite zurückzuführen. Zum Teil beziehen aber auch grenznah brütende Steinadler ihre Horste mal auf deutscher mal auf österreichischer Seite. Mit Beginn der Eiablage Mitte März bis zum Ausfliegen des Jungvogels werden Brutabbrüche dokumentiert. Nach dem Ausflug des Jungvogels oder wenn die Brut abgebrochen wurde, steht die Bergung von Beutereste aus den Horsten auf dem Programm, um die Beutewahl während der Brutzeit zu bestimmen. Während der gesamten Beobachtungsphase werden Störungen durch Flugverkehr und umherstreifende revierlose Adler dokumentiert.

Partner

Tabelle Partner
Gebiet Bearbeitung Mitarbeiter
Allgäuer Alpen Landesbund für Vogelschutz, Bezirksgeschäftsstelle Memmingen Dipl.-Biol. Brigitte Kraft,
Dipl.-Biol. Kilian Weixler
Werdenfelser Land Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen Hans-Joachim Fünfstück
Werdenfelser Land Landesamt für Umwelt, Staatliche Vogelschutzwarte Rebekka Kreikenbohm
Mangfallgebirge Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Miesbach Michael Schödl
Mangfallgebirge Landratsamt Miesbach Florian Bossert
Berchtesgadener Land, Chiemgauer Alpen Nationalpark Berchtesgaden Dipl.-Biol. Ulrich Brendel

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