Artenhilfsprogramm Weißstorch (1984 bis 2017)

Der Weißstorch zählt zu den meistuntersuchten Vogelarten in Bayern. Zu ihm gibt es seit Beginn des neunzehnten Jahrhunderts Bestandserhebungen, seit 1934 auch deutschlandweit flächendeckend. Der Weißstorch hatte im letzten Jahrhundert drastische Bestandseinbußen hinnehmen müssen. So gab es bis in die achtziger Jahre innerhalb von nur 50 Jahren einen Bestandsrückgang von über 75 %, eine wichtige Grundlage für die Einleitung von Schutzmaßnahmen.

Zurückzuführen ist dieser Rückgang vor allem auf die Intensivierung der Landwirtschaft durch die Erfindung und den Einsatz von Kunstdünger und die moderne Landtechnik. Die früher ausgedehnten Wiesenlandschaften verwandelten sich in Agrarsteppen. Auch innerhalb der Flussauen wurden die Wiesen so stark gedüngt und genutzt, dass kaum noch Nahrungstiere für den Storch zu finden waren. Dazu kamen Flächenverluste durch Eingriffsmaßnahmen verschiedenster Art.

Auf den Grundlagen eines Forschungsprojektes wurde 1984 das Artenhilfsprogramm zum Schutz und zur Bestandsförderung des Weißstorches in Bayern aufgestellt. In dessen Rahmen konnten neben einer kontinuierlichen Bestandserhebung verschiedene Maßnahmen zur Erhaltung von Neststandorten und Nahrungsflächen durchgeführt werden. Im Jahr 2017 wurde das Artenhilfsprogramm Weißstorch in Bayern beendet, da das Ziel, eine überlebensfähige Weißstorchpopulation zu erhalten, erreicht wurde. Seitdem besteht die weitere Bestandsüberwachung in Form eines Monitoring Programms.

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