Steckbrief Ortolan
Wissenschaftlicher Name: Emberiza hortulana
Unter den heimischen Ammernarten ist der Ortolan schon aufgrund seiner kontrastreichen Gefiederfärbung fast unverwechselbar; Foto: H. Tuschl
Aspekt | Erläuterung |
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Größe | mit 15 - 16,5 cm etwas kleinere Ammernart als die wesentlich weiter verbreitete Goldammer |
Kennzeichen | oberseits dunkel graubraun gestreift, unterseits orangebraun (bei Weibchen und Jungvögeln mit feiner Strichelung), dunkler Kinnstreif auf hellgelber Kehle. Männchen sind am ungefleckt olivgrauen Kopf, Brustband und Kinnstreif von Weibchen zu unterscheiden, wo diese Partien fein dunkel gefleckt sind und das Brustband auch nur schwach ausgeprägt ist |
Gesang | etwas schwermütig klingelnd, in der zweiten Strophenhälfte abfallend, etwa "tsie-tsie-tsie-tsie-drüh-drüh-drüh", aber mit zahlreichen regionalen Dialekten |
Lebensraum | Bodenbrüter in kontinental geprägten, verhältnismäßig warmen, niederschlagsarmen Agrarlandschaften mit wasserzügigen Böden – in Bayern vor allem in Mainfranken. Optimallebensräume sind kleinräumig strukturiert und beinhalten neben einer Kombination verschiedener Feldfrüchte, Brachflächen, Grünwege etc. Singwarten in Form von Obstbäumen, Heckenzügen oder auch Waldrändern. Neststandort meist in Getreide |
Nahrung | in der Brutzeit überwiegend Insekten, sonst auch verschiedene Sämereien |
Wanderungen | Langstreckenzieher, Überwinterung in Afrika südlich der Sahara |
Brut | Rückkehr aus dem Winterquartier meist Ende April, Brutbeginn ab Anfang Mai, Zweitgelege möglich. Brutdauer 11 Tage. Nestlingszeit 8 - 10 Tage, bei schlechter Nahrungsversorgung auch länger |
Bestand | seit den 1950er Jahren starke Bestandsrückgänge in ganz Mitteleuropa. In Deutschland heute fast nur noch im Nordosten sowie in einer isolierten Verbreitungsinsel in Unter- und Mittelfranken vorkommend. Auch in Nordbayern starke Bestandsrückgänge, seit 1989 von etwa 900 Revieren auf nur noch derzeit 200 bis 220 |