Ehemaliger Diabas-Steinbruch am Labyrinthberg in Hof
Vertreter des Gesteins des Jahres 2017 in Bayern
Der Diabas-Steinbruch am Bürgerpark Theresienstein in Hof wurde als Bayerns Vertreter für das Gestein des Jahres 2017 ausgewählt:
- Weil er auf einzigartige Weise zu Stein erstarrte Lavaströme zeigt,
- Weil er Fundstelle eines außergewöhnlichen Materials für Schmucksteine war: Dem Katzenaugen-Quarz.
Eigentlich ...
...befindet man sich im Bereich des Labyrinthberges auf einem ehemaligen Meeresgrund. Vor rund 380 Millionen Jahren drang Magma bei Vulkanausbrüchen an die Oberfläche, kühlte beim Kontakt mit dem Meerwasser ab und erstarrte zu Stein. Die Felswände des Hofer Labyrinthberges sind Zeugnisse davon und demonstrieren, wie nach Vulkanausbrüchen, fein- bis mittelkörniger Diabas, Tuffe und Brekzien entstanden sind. Auf einer Fläche von über 3000 Quadratmeter erschließt sich ein abwechslungsreiches Areal mit mehreren Diabas-Felsfreistellungen, einige der Steinbruchwände sind fast 30 Meter hoch.
Kein Wunder also, ...
...dass sich der Deutsche Alpenverein den ehemaligen Steinbruch als Klettergarten ausgewählt hat und die Stadt Hof auch heute noch das weitläufige Gelände um den Steinbruch als Naherholungsgebiet pflegt. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Botanischer Garten und Theresienstein Hof e.V., dem Verschönerungsverein Hof e.V. sowie dem Deutschen Alpenverein, Sektion Hof, wird dieses fast vergessene Zeugnis Hofer Bergbaugeschichte lebendig gehalten.
Der damalige Stadtbaurat Thomas erkannte nach Abbau-Ende den malerischen Reiz der Felsköpfe in dem Steinbruch und ließ einen Serpentinenweg anlegen und Hängebrücken über zwei Felsspalten bauen. Heute sind sie im Gelände nur noch zu erahnen. Aber eine Skulptur des Bildhauers Christian Goetze steht auf dem Weg zum Labyrinthberg und soll an das Katzenaugen-Quarz-Vorkommen erinnern.
Es "diabast" ganz schön - in und um Hof
In der Saalestadt und in unmittelbarer Umgebung befinden sich noch mehr Aufschlüsse mit sehenswerten Diabas-Vorkommen. Beispielsweise am Schloss Hofeck und in der Fattigsmühle bei Unterkotzau. Außerdem befindet sich eines der schönsten 100 Geotope Bayerns (Nr. 5) gleich in der Nähe. Das Geotop "Diabasbruch am Galgenberg" bei Bernstein am Wald erschließt dunkle Diabase aus dem Oberdevon. Dieses vulkanische Gestein entstand aus untermeerisch ausgeflossener Basaltlava, was die kissenförmig ausgebildeten Gesteinskörper (englisch "pillows") im Steinbruch verraten.
Der Erlebnispfad Geologie und Bergbau im Naturschutzgebiet Höllental bei Lichtenberg führt an verschiedenen eindrucksvollen Felsen aus Diabas vorbei, die auf Infotafeln erläutert werden.
Weiterführende Informationen
Links
- Theresienstein Stadt Hof
- Förderverein Botanischer Garten und Theresienstein
- Diabasbuch am Galgenberg bei Bernstein am Wald – Nummer 5 Bayerns schönster 100 Geotope