Regulierung und Alternativen

Um das Aufkommen an schädlichen langlebigen Chemikalien zu begrenzen, trat 2004 das weltweit gültige Stockholmer Übereinkommen in Kraft. Die POP-Verordnung der EU greift dieses auf und setzt es - mit noch strengeren Vorgaben - in europäisches Recht um. Zusätzlich hat man in der EU mit der REACH-Verordnung 2007 eines der strengsten Chemikaliengesetze der Welt geschaffen. Hersteller müssen nun selbst Verantwortung für die Stoffe übernehmen, die sie vertreiben wollen, und ihre Risiken bewerten bevor sie sie auf den Markt bringen dürfen.

Auf weltweit führende Weise treibt die EU damit die Suche nach alternativen umweltverträglicheren Chemikalien und Materialien voran. Fast 10 Jahre Forschung waren nötig um HBCD (Hexabromcyclododecan), das bis 2016 alleinig in Polystyrol-Dämmmaterialien verwendet wurde, zu ersetzen. 2011 gelang dann Dow Chemical der Durchbruch - mit Polymer-FR, einem bromierten Styrol-Butadien-Copolymer, steht nun ein Flammschutzmittel für Polystyrol-Dämmmaterialien zur Verfügung. Polymer-FR ist selbst ein Kunststoff und kann sich deshalb nicht aus den Materialien verflüchtigen. Es kann Zellmembranen aufgrund seiner Größe nicht durchdringen, d.h. es ist nicht bioverfügbar.

Polymer-FR, ein Styrol-Butadien-Copolymer, hat ein Molgewicht von 60.000 bis 160.000g. Polymer FR wird seit 2016 anstelle von HBCD in Polystyrol Dämmmaterialien eingesetzt

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