Persistenz und Bioakkumulation

Bromierte und chlorierte Flammschutzmittel können mehrere problematische Eigenschaften aufweisen, die in der Summe zu einer Gefährdung für die Gesundheit von Mensch und Tier werden. Aufgrund ihrer chemischen Struktur – zahlreiche Halogenatome im Molekül und dem Vorhandensein von Aromaten - sind sie chemisch besonders stabil. Da die meisten dieser Stoffe nur als Additive den Kunststoffen zugesetzt werden, d.h. nicht chemisch in die Kunststoffmatrix eingebunden sind, gelangen sie durch Ausgasung und Abrieb während der Verwendung in unsere Umwelt. Sie werden kaum abgebaut und verbleiben in Luft, Wasser, Böden, Sedimenten und Lebewesen. Man spricht dann von einem ubiquitären Vorkommen. Über die Nahrung werden sie von Menschen und Tieren aufgenommen und reichern sich bevorzugt im Fettgewebe an. An der Spitze der Nahrungskette erreichen sie hohe Gehalte.

Wirkungen auf Lebewesen

Soweit bekannt, haben leider fast alle bromierten und chlorierten Flammschutzmittel langfristige negative (öko)toxikologische Auswirkungen. 1933 entdeckten Wissenschaftler am Königlichen Krebsforschungszentrum in London, dass auch synthetische Substanzen mit analoger Molekülgestalt hormonartige Funktionen im Körper einnehmen können. Man nennt solche Chemikalien endokrine Disruptoren.

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