Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS/PFC)

Einführung

Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS, ehemals: per- und polyfluorierte Chemikalien, PFC) finden sich in vielen alltäglichen Produkten, beispielsweise:

  • fettabweisende Lebensmittelverpackungen
  • Sprays und Beschichtungen für Schuhe, Textilien, Lederwaren, Möbel und Teppiche
  • Wandfarben
  • Haushaltsreinigungsmittel
  • Anti-haft Kochgeschirr (Teflon)
  • Feuerlöschschäume

Auch im industriellen-technischen Bereich werden sie vor allem aufgrund ihrer schmutz-, farb-, fett-, öl- und gleichzeitig wasserabweisenden Eigenschaften eingesetzt.

PFAS ist eine Sammelbezeichnung für eine ganze Gruppe von organischen Substanzen. Aus dieser Gruppe stehen insbesondere PFOA und PFOS aufgrund verschiedener Schadensfälle in der öffentlichen Diskussion.

PFAS werden seit mehr als 50 Jahren produziert. Sie weisen eine hohe Beständigkeit gegenüber UV-Strahlung und Verwitterung auf. PFAS wurden in der Umwelt erstmals in den 1970er Jahren entdeckt. Sie werden heute weltweit in Böden, Gewässern, in der Atmosphäre sowie in der Biosphäre zum Beispiel im Blut von Tieren und Menschen nachgewiesen. In Bayern wird ihr Vorkommen in der Umwelt seit 2006 überwacht.

PFAS in der Umwelt

PFAS können über verschiedene Pfade in die Umwelt gelangen (siehe Abbildung). Eine direkte Freisetzung in die Umwelt über Luft und Abwasser kann bei der industriellen Nutzung stattfinden. Aber auch durch die Verwendung PFAS-haltiger Produkte gelangen PFAS in die Luft oder sie werden über das Abwasser in Kläranlagen transportiert. Dort werden die PFAS entweder am Klärschlamm adsorbiert oder sie gelangen über das gereinigte Abwasser in die Oberflächengewässer. Aufgrund ihrer hohen Stabilität erfolgt in Kläranlagen kein vollständiger Abbau, sondern allenfalls ein Umbau in stabilere Verbindungen. Als Folge kann mittlerweile nahezu bayernweit eine PFAS-Hintergrundbelastung von wenigen Nanogramm pro Liter in Gewässern nachgewiesen werden.

Punktquellen, die lokal zu sehr hohen PFAS-Konzentrationen im Boden, Grundwasser und auch Oberflächengewässer führen, können in Bayern meist auf den Einsatz fluortensidhaltiger Löschmittel bei Löschübungen oder Brandeinsätzen zurückgeführt werden. Aber auch im Umfeld von Produktions- und Verarbeitungsstandorten von Fluorpolymeren können lokal sehr hohe PFAS-Konzentrationen in der Umwelt nachgewiesen werden.

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