Glossar
100-jährliches Hochwasserereignis (HQ100)
Abfluss eines Gewässers, der an einem Standort statistisch einmal in 100 Jahren erreicht oder überschritten wird. Da es sich um einen statistischen Wert handelt, kann dieser Abfluss innerhalb von 100 Jahren mehrfach oder gar nicht auftreten. Wenn Messzeiträume an Flüssen weniger als 100 Jahre umfassen, wird dieser Abfluss statistisch berechnet.
Bemessungshochwasser
Ein Hochwasserereignis einer definierten Jährlichkeit, welches der Planung und dem Bau von Hochwasserschutz- und Stauanlagen zugrunde liegt. Bei Hochwasserschutzanlagen wie z. B. Deichen handelt es sich dabei in der Regel um ein 100-jährliches Hochwasserereignis (zuzüglich Klimazuschlag).
Buhnen
Buhnen sind linienförmige, dammartige Bauwerke (z. B. aus Wasserbausteinen), die vom Ufer zur Gewässermitte hin errichtet werden und zur Strömungslenkung dienen. Der Einsatz von Buhnen ist z. B. eine Methode zum Schutz vor Ufererosion.
Deichrückverlegung
Maßnahme zur Schaffung beziehungsweise Wiedergewinnung natürlicher Retentionsfläche. Durch die Verlegung des Deichs weg vom Gewässer vergrößert sich die Ausuferungsfläche des Flusses. Durch die Rückgewinnung von Retentionsraum besteht auch die Möglichkeit einer ökologischen Aufwertung des Gebietes durch die Wiederherstellung einer naturnahen Auenlandschaft.
Flutpolder
Eingedeichte Flussniederung oder Senke, die bei sehr großen Hochwasserereignissen gezielt geflutet werden kann und damit die Sicherheit der Hochwasserschutzanalgen in den unterhalb liegenden Flussabschnitten erhöht.
Feststofftransport
Der Feststofftransport wird in Geschiebe- und Schwebstofftransport unterschieden. Schwebstoffe sind Partikel, die das fließende Wasser in Suspension, also im Wasserkörper schwebend transportiert. Als Geschiebe bezeichnet man den Anteil der Feststoffe, der sich entweder gleitend, rollend oder springend über der Flusssohle bewegt. Das von Fließgewässern abgelagerte Gesteinsmaterial wird als fluviales Sediment bezeichnet.
Hochwasserscheitel
Höchster Wasserstand während eines Hochwassers. Das Hochwasser bewegt sich als Welle. Misst man die Wasserstände zu verschiedenen Zeiten, erkennt man eine Ganglinie in Wellenform, auch Hochwasserganglinie genannt. An größeren Flüssen kann die Welle über Stunden und Tage ansteigen, um dann wieder langsam abzuflachen. Den höchsten Punkt dieser Welle bezeichnet man als Hochwasserscheitel. Die Zeit, in der sich eine Welle von Ort A nach Ort B am Fluss bewegt, nennt man Laufzeit.
Kolmation
Kolmation (oder Kolmatierung) bezeichnet die Ablagerung von Feinmaterial (mineralischen, biologischen oder chemischen Ursprungs) in und auf der Gewässersohle. Mit zunehmender Ablagerung von Feinmaterial wird der Porenraum der Gewässersohle (Interstitial) verkleinert, die Sohle verfestigt und verdichtet sich, und ihre hydraulische Durchlässigkeit wird verringert.
Makrozoobenthos
Makrozoobenthos sind mit dem bloßen Auge erkennbare wirbellose Tiere, die auf der Gewässersohle oder im Kieslückensystem unterhalb der Gewässersohle leben.
Staustufen
Staustufen sind Anlagen im Gewässer, die den Wasserstand oberhalb der Anlage ständig oder zeitweise anheben. Sie bestehen aus dem Wehr und der Stauhaltung (aufgestauter Gewässerabschnitt). Zusätzlich können zu Staustufen Stauhaltungsdämme und Deiche sowie Betriebsanlagen zur Sicherstellung der mit der Stauregelung verbundenen Gewässerbenutzungen beziehungsweise Zielsetzungen (Wasserkraftnutzung, Schifffahrt, Sohlstabilisierung etc.) und Anlagen zur Herstellung der Durchgängigkeit (Fischaufstiegsanlagen) gehören.