Gewässerqualität Chemie nördlich der Donau
Die bayerischen Fließgewässer werden regelmäßig an ausgewählten Messstellen auf die biologische, chemische und chemisch-physikalische Gewässerqualität hin untersucht. Neben diesen Daueraufgaben werden im Rahmen der Qualitätssicherung auch fachliche und methodische Grundlagen überprüft und weiterentwickelt. Die nachstehenden Abbildungen zeigen beispielhaft den Jahresverlauf für die Parameter Wassertemperatur und Sauerstoff an der Messstation Kahl am Main sowie Ortho-Phosphat als Monatsmittel.
Die Wassertemperatur stieg ab März in Etappen von 5 Grad Celsius bis zum 25.07. auf einen Höchstwert von 25,7 Grad Celsius an. Mitte August fiel die Temperatur wieder ab. Von Juni bis August lagen die Wassertemperaturen weit über 20 Grad Celsius. Von Anfang September bis Anfang Oktober fiel die Wassertemperatur dann kontinuierlich auf 14 Grad Celsius ab, bevor Anfang November die Werte noch weiter auf das Winterniveau absanken.
Die rote Ganglinie zeigt den Tagesmittelwert des Sauerstoffgehalts im Wasser. Bei wiederholtem Wechsel von Sauerstoffanstieg und Sauerstoffabfall bedingt durch starkes Wachstum von Phytoplankton im Gewässer sank bis Mitte Juni der Wert auf den Minimalwert von 5,6 Milligramm pro Liter. In den Sommermonaten schwankten die Werte zwischen 7 und 13 Milligramm pro Liter. Ab November stieg dann der Sauerstoff auf das Winterniveau von 12 Milligramm pro Liter.
In Abbildung 2 sind die Monatsmittelwerte des Parameters Ortho-Phosphat für das Berichtsjahr 2022 und die Vergleichswerte der Jahre 2000 bis 2021 in einem Balkendiagramm dargestellt.
In Abbildung 3 sind im Verhältnis die Tagesmittel von Chlorophyllwerten mit den Tagesmitteln der Ortho-Phosphatwerte von 2022 dargestellt.
Im Main war in allen Monatsmitteln im Jahr 2022 ein relativ großer Anteil am Gesamtphosphor als gelöstes Phosphat mit 0,07 bis 0,12 Milligramm pro Liter vorhanden. Infolge stand Phosphor für das Algenwachstum überwiegend im Überschuss zur Verfügung. Weitere, erforderliche Wachstumsbedingungen für Algen wie Licht und Wasseraufenthaltszeit waren Mitte Mai und im Sommer gegeben. So konnten sich große Biomassen bilden, gemessen mit dem Pigment Chlorophyll a. Kurzzeitig wurde so viel Phosphat von den Algen aufgenommen, dass die o-PO4-P-Konzentration Mitte Mai, Ende Juni und Mitte September bis unter die Bestimmungsgrenze nahe Null aufgezehrt wurde. Danach folgten jeweils rasche Konzentrationsanstiege von Phosphat, da dieser aus den oberliegenden Gewässerabschnitten nachgeliefert wurde, wodurch ein erneuter Nährstoffüberschuss gegeben war.