Gewässerqualität Chemie
Die rund 50 bayerischen Seen mit einer Seefläche > 0,5km2 werden regelmäßig nach den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie biologisch, chemisch und physikalisch untersucht. Exemplarische Messdaten und Untersuchungsergebnisse werden hier jeweils zu einer Auswahl von Seen aus dem aktuellen Jahresberichtsjahr dargestellt.
Chemisch-physikalische Gewässerqualität der Seen in den Alpen bzw. dem Alpenvorland – Beispiel Riegsee
Zusätzlich zu den Standardparametern der Gewässerkunde wie Temperatur, pH-Wert, Leitfähigkeit und Sauerstoffgehalt wird auch die Nährstoffsituation betrachtet. Der Nährstoffgehalt ist ausschlaggebend für das Algenwachstum und damit die trophische Situation eines Sees. Der wichtigste Nährstoffparameter ist dabei Phosphor, der das Pflanzenwachstum reguliert. Ein Maß für die Algenmasse im See ist der Gehalt an Chlorophyll a, einem (grünen) Farbstoff, der für die Photosynthese wichtig ist. Ein nährstoffreicher See weist in der Regel eine hohe Algenmasse auf, die wiederum Einfluss auf die Sichttiefe hat. Die Entwicklung der Messgrößen P-gesamt, Chlorophyll a und Sichttiefe ist in den folgenden Abbildungen dargestellt.
Der Riegsee war zu Beginn des Jahrhunderts mit Phosphorgehalten zwischen 20 und 25µg/l und Sichttiefen um die 4m ein stark mesotropher See an der Schwelle zur Eutrophie (LAWA - Trophieklassifikation mesotroph 2). Seitdem gingen die Phosphorgehalte auf 15µg/l zurück. Die Chlorophyll a – Gehalte werden erst seit 2006 regelmäßig ermittelt und liegen seitdem im Bereich von 6µg/l. Aus der geringen Biomasse resultieren höhere Sichttiefen um 5m im Jahresmittel. Der See wird aktuell als schwach mesotroph (mesotroph 1) klassifiziert und zeigt damit eine Verbesserung.
Chemisch-physikalische Gewässerqualität der Seen im Mittelgebirge – Beispiel Untreusee
Mit Phosphorgehalten > 20µg/l bis 35µg/l war der See Anfang des Jahrhunderts eutroph. Das zeigen auch die erhöhten Chl.a Konzentrationen bis zu 15µg/l. Nach 2012 sind sowohl die Chlorophyll a - Gehalte als auch die P-Konzentrationen leicht auf Werte unter 10µg/l bzw. unter 20µg/l gesunken. Damit ist der See stark mesotroph (mesotroph 2) und hat sich leicht verbessert. Die Sichttiefen zeigen keinen signifikanten Trend und schwanken zwischen 2 und 3m.