Wasserversorgung und regionale Entwicklung – aus der Region und für die Region

In Bayern hat sich das Konzept der dezentralen, kommunalen Wasserversorgung bewährt. Mehr als 2.200 öffentliche Wasserversorger liefern uns allen rund um die Uhr frisches, sauberes Trinkwasser überwiegend aus der Region. Ohne die Zusammenarbeit mit diesen Wasserversorgern kann nachhaltiger Grundwasserschutz und die Sicherung der Wasserversorgung in Bayern nicht funktionieren.

Deshalb setzen wir auf Information und Einbindung der Wasserversorger. Hier einige Beispiele:

Kooperationen für den Grundwasserschutz

Freiwillige Vereinbarungen eines Wasserversorgers mit Landwirten, deren Felder in seinem Trinkwassergewinnungsgebiet liegen, ergänzen vielerorts den gesetzlich vorgegebenen Trinkwasserschutz: weitergehende Leistungen der Landwirte für eine grundwasserschonende Bewirtschaftung werden dabei – begleitet von intensiver Beratung – finanziell abgegolten. Als Beispiel für freiwillige Maßnahmen, die nachweislich die Nitratauswaschung in das Grundwasser verringern, gelten die Umwandlung von Acker- in Grünland oder der Anbau von Zwischenfrüchten.

Modellprojekt Backgetreide

Ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie eine regionale Kooperation eine große Außenwirkung entfalten kann, ist das Modellprojekt Backgetreide. Hier verzichten Landwirte auf die übliche letzte Düngegabe vor der Ernte des Backweizens und erhalten für den geringeren Ertrag einen Ersatz vom örtlichen Wasserversorger. Der grundwasserschonend angebaute Weizen wird in der Region vermahlen und anschließend in den teilnehmenden Bäckereien zu "Wasserschutzbrot" verbacken. So werden auch die Verwendung nachhaltig erzeugter, regionaler Rohstoffe und die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region von den Verbrauchern honoriert. Mit Ihrem Kaufverhalten können auch Sie darüber entscheiden, wie Produkte erzeugt und verarbeitet werden.

Wasserversorgungsbilanz – Heute schon an morgen denken

Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser zählt zu den wichtigsten kommunalen Aufgaben und bildet die Grundlage für eine lebenswerte Region. Die Kenntnis der aktuellen Situation, um daraus Maßnahmen für die Zukunft abzuleiten, ist dabei von großer Wichtigkeit. So wurden in den letzten Jahren in allen Regierungsbezirken sogenannte "Wasserversorgungsbilanzen" erstellt. Diese liefern eine flächendeckende Bewertung der Versorgungssicherheit und geben Handlungsempfehlungen.

Wasserforen und Arbeitskreise in den Regierungsbezirken

Fachthemen, Erfahrungsberichte und Neuerungen bei Gesetzen und technischen Entwicklungen sowie Themen des regionalen Grundwasserschutzes werden bei den jährlich stattfindenden Wasserforen einem großen Zuhörerkreis vorgestellt. Es geht dabei aber nicht nur ums Zuhören; genauso wichtig ist es, gemeinsam zu diskutieren, nach Lösungen zu suchen und Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Die Wasserforen liefern dazu die besten Voraussetzungen: seit vielen Jahren in Unter- und Oberfranken, seit 2016 in Mittelfranken und 2017 auch zum ersten Mal in Niederbayern und der Oberpfalz.

In Oberfranken werden auf Grundlage des Wasserforums Themen für Arbeitskreise gesammelt, in denen Wasserversorger spezielle Inhalte vertiefen, an Strategien für die AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ mitwirken oder über Aktuelles informiert werden.

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