Durchgeführte Quellschutzprojekte

In den letzten Jahren wurden zahlreiche Quellschutzmaßnahmen erfolgreich umgesetzt. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Landwirten und Waldbesitzern.

Machen Sie mit!

Im Auftrag des LfU berät Sie der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) zu Fragen des Quellschutzes

Folgende Fallbeispiele sollen das Spektrum möglicher Quellschutzmaßnahmen verdeutlichen

Weitere Fallbeispiele finden sich im Maßnahmenkatalog der Veröffentlichung "Aktionsprogramm Quellen in Bayern - Teil 3: Maßnahmenkatalog für den Quellschutz". Die Fallbeispiele können im Publikationsshop über den Link "Teil 2" heruntergeladen werden:

Renaturierung der Quelle am Rande des Naturschutzgebietes "Niedermoor bei Georgenberg" (Landkreis Neustadt/Waldnaab)

Vor der Renaturierung war die Quelle mit zwei Betonringen gefasst. Das Quellwasser wurde in einen Tümpel eingeleitet, der Quellbach verschwand in einem Drainagerohr. Ursprünglich hatte er ein Niedermoor bewässert.
Beim Rückbau wurden zunächst die Fassungsringe der Quelle mit einem Bagger entfernt. Um eine für die Region typische flächige Sickerquelle zu schaffen, wurde der gesamte Quellbereich eingeebnet. Anschließend wurden die Tonrohre der Drainage entfernt und das neue Bachbett als 25 Meter lange flache Mulde angelegt.
Bereits nach einem halben Jahr erkennt man den typischen Quellbach: Es haben sich Mäander gebildet und Pflanzen angesiedelt. Heute fließt das Quellwasser wieder in das Niedermoor Georgenberg.

Nach der Maßnahme Georgenberg – nach der Renaturierungsmaßnahme (Foto: Julia Römheld, LBV)

Renaturierung des Grützenbrunnens bei Kleinviehberg im Landkreis Nürnberger Land

Der ehemals als Trinkwasserquelle genutzte Grützenbrunnen bei Kleinviehberg wurde 2006 renaturiert. Vorher war die Quelle zur Trinkwassergewinnung mit gemauerten Schächten gefasst.

Quellaustritt Grützenbrunnen bei Kleinviehberg - nach der Renaturierungsmaßnahme (Foto: Julia Römheld, LBV)

Beim Rückbau wurden die Quellfassungen und das Leitungssystem entfernt. Der freigelegte Bereich wurde mit Kalkstein aus einem nahe gelegenen Steinbruch gestaltet. Weiterhin wurde eine Furt angelegt.
Die Kosten der Maßnahme trug der Landesbund für Vogelschutz mit Förderung durch den Bayerischen Naturschutzfonds und das "LIFE-Projekt zur Optimierung von Kalktuffquellen in der Frankenalb" der Europäischen Union.

Optimierung von Quellen im Wald im Landkreis Kronach

In Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Rothenkirchen wurde im Jahr 2006 der Wald im Umfeld mehrerer Quellen umgebaut: Die nicht standortgerechten Fichten wurden im Umkreis von 10 bis 20 Metern um die Quelle gefällt. Auf Anpflanzung von Laubholz wurde verzichtet, da sich im Umfeld der Quellen Reste von Laubholz befanden, die eine Naturverjüngung ermöglichen. Die Kosten des Waldumbaus trug das Bayerische Ministerium für Landwirtschaft und Forsten als Gemeinwohlleistung.

Gerodeter Bereich Die gleiche Fläche nach der Fällung der Fichten, die Ansiedelung von Laubgehölz soll über Naturverjüngung erfolgen (Foto: Julia Römheld, LBV)

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