Materialverwendung
Die Nachhaltigkeit von Baumaßnahmen bemisst sich wesentlich danach, ob die verfügbaren Mittel sparsam und effizient verwendet werden. Stets geht es darum, Bautechniken und Materialien so einzusetzen, dass sie mit geringst möglichem Aufwand ihre Funktion gut und dauerhaft erfüllen und dabei wenig störungsanfällig und wartungsfreundlich sind. Oft sind einfache, angepasste Bauweisen aufwändigen High-Tech-Lösungen vorzuziehen.
Als Beispiele bei den Außenanlagen des LfU seien genannt:
- Unbelasteter Boden aus dem Baugrubenaushub wurde im Wegebau und bei der Geländegestaltung direkt weiterverwendet, sogar für die Herstellung von Dachbegrünungssubstrat. So konnten Transportenergie, anderweitiger Verbrauch von Ressourcen und Verwertungskosten eingespart werden.
- Verkehrsflächen (zum Beispiel Parkplatz) sind flächensparend zugeschnitten, bei der Herstellung wurden oft einfache Wegebautechniken unter Verwendung regionaler Baustoffe angewendet, zum Beispiel für ungebundene Wegedecken, Pflaster- und Betondecken.
- Material aus Abbruch oder auch unbelastete Reststoffe aus dem Baubetrieb wurden direkt vor Ort wiederverwendet. So zum Beispiel Betonreste aus dem Hochbau für die Befüllung von Gabionen oder Betonbruch aus dem Abbruch der Betonpiste für Trockenmauern, Wegeflächen und Hinterfüllungen. Auf diese Weise konnte 2/3 des Abbruchmaterials vor Ort verwertet und musste nicht abgefahren werden. Für die Mauern musste andererseits auch kein Baustoff zugekauft und angefahren werden, der Zugewinn an Biotopstruktur auf dem Gelände konnte allein durch geschickte Transformation vorhandenen Materials entstehen.
- Die Herstellung der Magerrasen mit Begrünung durch Mähgut aus nahegelegenen Flächen ist eine äußerst einfache, material- und energiesparende Bauweise bei langfristig geringem Wartungs- und Pflegeaufwand und zeigt besonders gut die enge Verzahnung von Biodiversität und Ressourcenschutz.