Passives Monitoring mit Fichtennadeln
Fichtennadeln reichern in der Wachsschicht ihrer Oberfläche fettlösliche (lipophile) Substanzen aus der Luft an. Für die über die Atmosphäre transportierten organischen Schadstoffe Dioxine, Furane und PAK können sie daher als Akkumulations-Indikator genutzt werden. Die Bäume werden an ihrem natürlichen Wuchsort beprobt. Dieses passive Biomonitoring hat den Vorteil, dass eine Vielzahl von Standorten in großen, z.T. landesweiten Messnetzen untersucht werden kann, ohne dafür den großen Aufwand einer speziellen Pflanzenaufzucht, -exposition und -betreuung leisten zu müssen.
Mit dem Fichtenmessnetz werden in Bayern an rund 15 Standorten regionale und standortspezifische Unterschiede der Umweltbelastung durch organische Schadstoffe aufgezeigt. Die frischen Nadeltriebe werden pro Untersuchung zweimal vom gleichen Baum geholt: zuerst die halbjährigen Triebe im Herbst zu Beginn der Vegetationsruhe und die einjährigen Triebe im darauffolgenden Frühjahr, bevor die neuen Triebe wachsen. So kann die Anreicherung vor allem von Dioxinen, Furanen und PAK während der Heizperiode im Winter dokumentiert werden.