Bodendauerbeobachtung von Stoffgehalten

Bei der Bodendauerbeobachtung wird die Veränderung von Stoffgehalten im Boden über längere Zeit beobachtet. Dabei werden am LfU im Wesentlichen drei Hauptaspekte betrachtet:

Schadstoffeinträge über die Luft

Zu großflächigen Schadstoffeinträgen in den Boden kann es kommen, wenn Schadstoffe aus Industrie, Verkehr oder Landwirtschaft mit der Luft transportiert werden und sich dann, vor allem auch durch Niederschläge, auf dem Boden ablagern. Ein immer noch präsentes Beispiel dafür ist das Blei, das bis in die 70er Jahre durch die Verwendung von bleihaltigem Benzin über die Autoabgase in den Boden gelangte.

Graphische Darstellung abnehmender Bleigehalte im Boden (bis 30 cm Tiefe) auf einer Bodendauerbeobachtungsfläche im Zeitraum von 1986 bis 2016. Entwicklung der Bleigahlte auf einer Bodendauerbeobachtungsfläche unter Forst in Nordbayern (LfU)

Ein weiteres Beispiel ist die großflächige Belastung von Böden und Gewässern mit Perfluoroctansäure (PFOA) im Landkreis Altötting. Ausgangspunkt für den Schadensfall waren Produktionsstätten im Industriepark Gendorf, in denen PFOA bis 2008 hergestellt und verwendet wurde.

Der Humusgehalt im Boden

Daneben gilt humusreicher Boden als Kohlendioxid (CO2)-Senke, d.h. durch die Um- und Abbauprozesse in der organischen Substanz kann CO2 aus der Atmosphäre aufgenommen und temporär gespeichert werden. Viel diskutiert ist die Fragestellung, wie sich die Humusgehalte unserer Böden verändern, wenn im Zuge des Klimawandels die Temperaturen steigen bzw. inwieweit sich Böden als CO2-Speicher nutzen lassen.

Eine besondere Rolle kommt hierbei den Moorböden zu, die zu einem großen Anteil aus organischer Substanz bestehen.

Der Humusgehalt ist ein wichtiger Faktor für die Ertragsfähigkeit von Böden!

Natürliche (Schad-)Stoffgehalte

Boden entsteht im Wesentlichen durch die Verwitterung von festem Gestein. Hitze, Frost und Niederschläge greifen das Gestein an; Risse bilden sich, die Gesteinspartikel werden immer weiter zerkleinert. (Mineral-)Boden wird gebildet. Dabei löst sich auch der Mineralbestand des Gesteins auf und geht in den Boden über.

Das Ausgangsgestein ist also maßgeblich für den natürlichen Stoffbestand im Boden verantwortlich. Auch Schadstoffe können auf diese Weise in den Boden gelangen. In einigen Gegenden Bayerns sind zum Beispiel Schwermetalle wie Blei, Kupfer oder Zink, aber auch das giftige Halbmetall Arsen im Untergrund zu finden. Man spricht in solchen Fällen von natürlich erhöhten oder geogen erhöhten Schadstoffgehalten.

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