Boden-Klimastationen
Ein Fieberthermometer für den Boden "Boden-Klimastationen"
Eine derzeit nicht abschließend geklärte Frage ist, ob die steigenden Temperaturen zu einem verstärkten Humusabbau führen werden (und sich der Klimawandel dadurch möglicherweise noch verstärkt) oder ob sich der Humus je nach klimatischen Randbedingungen an manchen Stellen auch anreichern wird.
Fest steht: Die steigenden Temperaturen und das sich verändernde Niederschlagsverhalten werden sich auch auf die biologische Aktivität im Boden und damit auf den Kohlenstoffkreislauf bzw. die Humus-Auf- und Abbauraten auswirken. Das trifft besonders auf den Alpenraum zu, da hier der Temperaturanstieg seit 1860 mit 1,6°C fast doppelt so hoch ist wie im globalen Durchschnitt.
Die humusreichen Böden des Alpenraums sind besonders vom Klimawandel betroffen!
Um die Temperatur- und Feuchteveränderungen direkt im Boden erfassen zu können, hat das LfU im Jahr 2012 damit begonnen an ausgewählten Standorten im Alpenraum Boden-Klimastationen einzurichten, die kontinuierlich die Bodentemperatur und die Bodenfeuchte in verschiedenen Bodentiefen erfassen. Ergänzt werden diese Messungen durch regelmäßige Bodenuntersuchungen, die insbesondere den Humusgehalt im Fokus haben.
Derzeit betreibt das LfU drei Boden-Klimastationen im Nationalpark Berchtesgaden. Sieben weitere sind in der Planung.
Zu den Einbauelementen gehören eine mit Temperaturfühlern ausgestattete Lanze von einem Meter Länge und Sensoren zur Messung der Bodenfeuchte. Die Temperaturlanze erfasst die Bodentemperaturen in 2, 5, 10, 20, 50, 60, 80 und 100 cm Tiefe. Die Bodenfeuchte-Messung erfolgt horizontbezogen.
Die erhobenen Messdaten (zwei Messwerte pro Stunde) werden vor Ort auf einem Datenlogger gespeichert und in regelmäßigen Abständen direkt an das LfU gesendet. Aus den Daten lässt sich zum Beispiel der Jahresverlauf der Bodentemperaturen für die verschiedenen Tiefen grafisch darstellen.