1,4-Dioxan
1,4-Dioxan wird aufgrund seiner sowohl fett- als auch wasserlöslichen Eigenschaften als vielseitiges Lösungsmittel bei der Produktion von Klebstoffen, Abbeizmitteln, Farbstoffen, Entfettern, Gewebereinigern, Papier und Elektronik verwendet. Weiter entsteht es aber auch als sehr stabiles Nebenprodukt bei einigen chemischen Produktionsprozessen, wie zum Beispiel durch Dimerisierung von Ethylenglykol bei der Synthese bestimmter Polyester oder von Ethylenoxid bei der Synthese nichtionischer Tenside auf Ethoxylatbasis. Deshalb kann es in Spuren auch in Alltagsprodukten wie Flüssigwaschmitteln und Flüssigseifen enthalten sein. 1,4-Dioxan ist nicht mit der Gruppe der hochtoxischen, sogenannten "Dioxine" zu verwechseln.
Untersuchungen zur Verbreitung von 1,4-Dioxan im Wasserkreislauf lagen bis Mitte 2016 praktisch nur aus den Einzugsgebieten von unterem Main, Rhein und Oder vor.
Zur sehr empfindlichen Analytik von 1,4-Dioxan in Wasserproben ist ein aufwändiges Spezialverfahren (EPA 522) erforderlich, das in Deutschland nur in sehr wenigen Forschungslaboren etabliert ist.
Das LfU hat 2016 ein eigenes, schnelles und empfindliches Verfahren zur analytischen Bestimmung von 1,4-Dioxan entwickelt. 1,4-Dioxan ist seitdem Bestandteil des bayernweiten Umweltmonitorings durch das LfU.
Die höchsten Gehalte von 1,4-Dioxan wurden dabei im Lecheinzugsgebiet und in der Alz nachgewiesen. In diesen Einzugsgebieten wurden die Emittenten identifiziert und bereits erfolgreiche Maßnahmen zur deutlichen Reduktion (teilweise über 95 %) der Einleitungen ergriffen. Dadurch sind die Konzentrationen von 1,4-Dioxan in den betroffenen Fließgewässern bereits nachweislich zurückgegangen.