Niederschlagsmessnetz

Die Niederschlagshöhe bzw. –intensität ist eine zentrale Größe für die Wasserwirtschaft. Dabei stellen die kleinräumige sowie hohe zeitliche Variabilität und die unterschiedlichen Niederschlagsarten (zum Beispiel Tau, Reif, Regen, Schnee, Hagel) hohe Anforderungen an eine repräsentative Messung.

Automatisches Niederschlagsmessnetz DWD und LfU

Die Standorte der Messstellen wurden so ausgewählt, dass sie Bayern relativ gleichmäßig abdecken, sich zur Aneichung des Wetterradarverbunds eignen und auch zur Speichersteuerung genutzt werden können.

Ab dem Jahr 2000 wurde in Kooperation mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ein umfangreiches Niederschlagsmessnetz in einem einheitlichen Gerätestandard errichtet (ehemaliges Messnetz 2000). Aufgrund der Gerätealterung, den nicht mehr verfügbaren Ersatzteilen und dem Wegfall der ISDN-Netzanbindung, begann nach über 17 Jahren Betriebszeit die Umrüstung aller Stationskomponenten. Derzeit liefern ca. 215 DWD- und 115 LfU-Stationen Minutenniederschläge. Die Bayernkarte zeigt die räumliche Verteilung und die Zuständigkeiten der beiden Betreiber DWD und LfU.

Wesentliche Merkmale dieses umgerüsteten Niederschlagsmessnetzes sind:

• Niederschlagsmessung über das Wägeprinzip
• hohe Messdatenauflösung (0,01mm/min)
• Datenbereitstellung in Echtzeit

Messstation im Messnetz-2000-Standard

Zusätzlich nutzt das LfU weitere 400 Stationen aus Partnermessnetzen. Ein schneller Datenzugriff und eine hohe Datenqualität sind dabei wesentliche Kriterien für eine Einbindung von Fremdmessnetzen in die LfU-Systeme. Als Beispiele für Partnermessnetzbetreiber sind die Landesanstalt für Landwirtschaft und die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik zu nennen.

In den LfU-Internetangeboten Hochwassernachrichtendienst Bayern, Niedrigwasser-Informationsdienst Bayern und Gewässerkundlicher Dienst (GkD) Bayern sind die Niederschlagsmesswerte in aufbereiteter Form dargestellt – im Downloadcenter des GkD können sogar hoch aufgelöste Einzelwerte heruntergeladen werden. In Gewässerkundlichen Berichten wird das Witterungsgeschehen ereignis- und jahresbezogen detailliert erläutert.