Messtätigkeit

Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) und die Bayerische Wasserwirtschaft betreiben ein automatisches Niederschlagsmessnetz, das sich an den Anforderungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) orientiert und hochpräzise Minutenniederschläge erfasst.

Komponenten einer Niederschlagsmessstation:

  • Automatischer, beheizter Niederschlagsmesser (Pluviometer) mit wägendem Messprinzip [mm/min]
  • Niederschlagsmesser nach Hellmann für die manuelle Kontrollmessung [mm/d]
  • Schaltschrank mit Datensammler, Akkupufferung und Blitzschutz
  • Datenfernübertragung via Mobilfunk (LTE) oder Festnetz (DSL)
  • Webbasierte Beobachterdateneingabe (Beo)

Die Messdaten der Stationen werden in einer 10-Minutentaktung vom LfU abgerufen.

Screenshot von Beo mit Tastaturfeld zur Eingabe der Niederschlagsmenge Webbasierte Beobachterdateneingabe (Beo)

Die ergänzende Tätigkeit des Wetterbeobachters ist unverzichtbar für eine hohe Messdatenqualität. Er überwacht kontinuierlich den Gerätezustand des Pluviometers, leert die Sammelbehälter und übermittelt folgende wichtige Zusatzinformationen:

  • Art des Niederschlags
  • Tagesniederschlagshöhe des Hellmann-Niederschlagsmessers um ca. 07:30 Uhr
  • Erdbodenzustand
  • Höhe der Gesamtschneedecke
  • Schneebedeckungsgrad
  • Wasseräquivalent der Schneedecke

Weitergehende Betreuungs- und Wartungsarbeiten leisten Kollegen/Kolleginnen der Wasserwirtschaftsämter sowie externe Elektrofachkräfte.

Die hoch auflösenden Niederschlagsmessungen und die schnelle Datenverfügbarkeit ermöglichen die Erfassung von kurzzeitigen Starkniederschlägen und stellen elementare Eingangsdaten für die Hochwasservorhersage dar. Außerdem dienen diese Bodenmessdaten zur Online-Aneichung der DWD-Radarprodukte und verbessern die Güte der Flächenniederschläge.

Teilen