Witterung im Monatsverlauf
Die Witterungsverhältnisse des Jahres 2023 werden im Folgenden monatsweise beschrieben.
Januar
In der ersten Januarhälfte wechselten sich Südwest- mit Westwetterlagen ab, es herrschten sehr milde Temperaturen und Tiefdruckgebiete brachten nur zeitweiligen Regen. Die höchsten Temperaturen wurden um den Neujahrstag im Warmsektor des Ärmelkanaltiefs Magdalene registriert (München 18,5°C am 01., Würzburg 16,2°C am 02.). Zwei Tage später war das Tief Magdalene zur Ostsee weitergezogen und die zugehörige Kaltfront bescherte dem Bayerischen Wald gebietsweise Starkregen (Lindberg-Buchenau/Landkreis Regen 25mm am 04.). Am 09. verursachte ein Nordmeertief Starkniederschläge im Oberallgäu (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 27mm am 09.) und Höhenlagen über 800m bekamen für wenige Tage eine dünne Schneedecke (Oberstdorf 4cm am 10.). Die nächsten Starkniederschläge brachte ein Tief bei den Britischen Inseln am 09. Nach Oberfranken (Teuschnitz/Landkreis Kronach 27mm am 12.). Das Nordseesturmtief Frederik traf Bayern zur Monatsmitte, brachte dem nördlichen Franken Starkregen (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 35mm am 14.), der dort ein kleineres Hochwasser auslöste und leitete einen kälteren Witterungsabschnitt ein. Die tiefsten Lufttemperaturen wurden um den 20. registriert (Lautertal-Oberlauter/Landkreis Coburg -13,6°C am 19., Oberstdorf -18,3°C am 20). Mehrere Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa sorgten vom 17. bis 22. für Schneefälle mit den stärksten am 21. in Oberbayern (Reit im Winkl/LandkreisTraunstein 25cm Neuschnee am 21.). In den höheren Mittelgebirgslagen und im Alpenvorland hielt sich die Schneedecke bis zum Monatsende. Im letzten Monatsdrittel hielt sich Hoch Beate teils über Nordeuropa, teils über dem Ostatlantik und bescherte Bayern Frostwetter mit einer 11- bis 16-tägigen Trockenperiode. Bei der insgesamt zu milden Januarwitterung blieb die Gesamtzahl der Eistage vielerorts unterdurchschnittlich und die Spannweite reichte von 1 (Regensburg) über 5 (Augsburg, München) bis 12 (Hof). Die Anzahl der Schneedeckentage (Tage einer Schneedecke mit mindestens 1cm Schneehöhe) erreichte in den tieferen Lagen Werte zwischen 1 (Nürnberg), 7 (Würzburg mit einer maximalen Schneehöhe von 9cm am 28.), 8 (München mit einer maximalen Schneehöhe von 12cm am 22.), 13 (Hof mit einer maximalen Schneehöhe von 12cm am 23.) bis 18 (Oberstdorf mit einer maximalen Schneehöhe von 23cm am 21.).
Februar
Vom 01. bis 03. gelangten zwei aufeinanderfolgende Nordmeertiefausläufer in einer nordwestlichen Strömung nach Bayern und verursachten in einem Streifen von Unterfranken über Mittelfranken bis nach Südostbayern zeitweise heftige Starkniederschläge, die im Bayerischen Wald zunehmend als Schnee fielen (Großer Arber: 73cm Schneehöhenzunahme in 48h). Die dreitägige Niederschlagssumme betrug am 03.: Brückenau Staatsbad/Landkreis Bad Kissingen 65mm, Lauf-Pegnitz/Landkreis Nürnberger Land 55mm, Lindberg-Buchenau/Landkreis Regen 84mm und Kreuth/Landkreis Miesbach 77mm. In Franken und der Oberpfalz entstand aus den Regenfällen und der Schneeschmelze ein kleineres Hochwasser. Anschließend bestimmten drei aufeinanderfolgende Hochdruckgebiete das Wetter in Mitteleuropa und nahezu ganz Bayern erlebte eine 13-tägige Trockenperiode. Unter dem osteuropäischen Hoch Elisabeth herrschte strenger Frost und um den 09. wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen (Oberstdorf -16,4°C am 08., Bamberg -10,4°C am 09.). Vom 17. bis zum 24. herrschte eine nordwestliche Strömung und aus der Kombination aufeinanderfolgender mäßiger Regenfälle und Schneeschmelze entstand nördlich der Donau am 19. ein weiteres Hochwasser. Unter kurzzeitigem Hochdruckeinfluss wurden um den 20. die höchsten Temperaturen des Monats registriert (Oberstdorf 17,2°C am 20., 16,0°C am 22.). Zwei Ostseetiefausläufer brachten dem Alpenraum am 24. sowie 25. Starkniederschläge (Zweitagesniederschlag am 25.: Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 65mm, Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 60mm). Am 26. war an den Alpen eine leichte Schneedecke entstanden (Schneehöhe: München 4cm, Oberstdorf 15cm). Zum Monatsende beruhigte sich die Witterung. Durch die häufigen trockenen Hochdrucklagen gab es im Februar nur 4 bis 9 Niederschlagstage und bei der milden Witterung fiel die Zahl der Eistage unterdurchschnittlich aus. Bamberg, Würzburg und Nürnberg hatten keinen Eistag, einer wurde in Augsburg, München und Regensburg registriert. Vielerorts in Nordbayern verlief der Monat schneefrei (keine Schneetage in Würzburg und Nürnberg). Andernorts gab es Schnee nur am Monatsbeginn oder um das Monatsende. Die Anzahl der südbayerischen Schneetage variierte von 1 in Augsburg (maximale Schneehöhe von 1cm am 26.), über 4 in Hof (maximale Schneehöhe von 8cm am 03.) und 14 in Fürstenzell (maximale Schneehöhe von 38cm am 03.), bis 21 in Oberstdorf (maximale Schneehöhe 15cm am 26.).
März
Anfang März sorgte das Hoch Hazal bei den Britischen Inseln für sonniges und trockenes Wetter, nachts wurden die tiefsten Temperaturen des Monats verzeichnet (Hof -6,6°C am 01., Oberstdorf -6,4°C am 02.). Vom 06. bis 15. folgte eine niederschlagsreiche Westwetterlage. Besonders hervorzuheben sind die Starkregenfälle des belgischen Tiefs Diethelm, die am 08. Franken, die Oberpfalz und das östliche Niederbayern überdeckten (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 31mm, Plech/Landkreis Bayreuth 51mm, Lauf-Pegnitz/Landkreis Nürnberger Land 44m, Edelsfeld/Landkreis Amberg-Sulzbach 46mm und Kirchberg im Wald/Landkreis Regen 31mm). Am 14. erreichte die Kaltfront eines Skandinavientiefs die Alpen und vom Oberallgäu (Oberstdorf-Rohrmoos 46mm) bis ins Berchtesgadener Land (Marktschellenberg 29mm) wurden in diesem Streifen um 30mm Niederschlag gemessen. In der Zeit vom 16. bis 21. herrschte eine Südwestströmung und in dieser Witterungsperiode wurden die höchsten Temperauren des Monats gemessen (Garmisch-Partenkirchen 20,1°C am 17., Regensburg 21,5°C am 22.). Bis zum Monatsende zogen immer wieder Tiefs in westlicher oder nordwestlicher Strömung durch. Am 24. brachte das Nordseetief Johannes bayernweit Regen mit den höchsten Werten im Oberallgäu (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 32mm). Das Adriatief Khusru verursachte am 27. Starkniederschläge im südlichen Oberbayern (Kreuth-Glashütte/Landkreis Miessbach 34mm) und brachte den höheren Lagen einen Wintereinbruch mit Schnee. Am 30. registrierten Stationen in Mittelfranken (Möhrendorf/Landkreis Erlangen-Höchstadt 27mm) und im Berchtesgadener Land (Marktschellenberg 36mm) starken Regen im Einflussbereich eines Nordmeertiefs. Am Folgetag war Niederbayern von Starkregenfällen (Wiesenfelden-Utzenzell/Landkreis Straubing-Bogen 25mm am 31.) und Hagel betroffen. Im März hatten die tiefen Lagen verbreitet keine Eistage mehr (Ausnahme Hof zwei Eistage am 03. und 11.) und die Zahl der Frosttage fiel unterdurchschnittlich aus. So reichte die Spannweite der Frosttage von 9 (Würzburg), über 10 (München, Regensburg, Nürnberg), 15 (Augsburg, Hof) bis 17 (Oberstdorf). Die tiefen Lagen Bayerns verzeichneten keinen oder nur einen Schneetag bei 1cm Schneehöhe (München, Fürstenzell). Oberstdorf erlebte lediglich 6 Schneetage (maximale Schneehöhe 11cm am 26.).
April
In den ersten beiden Apriltagen brachte das mitteleuropäische Tief Markus bayernweit Regen, aber die höchsten Regenmengen wurden am 01. in Unterfranken und Niederbayern registriert (Staatsbad Brückenau/Bad Kissingen 39mm, Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 25mm) und lösten dort ein kleineres Hochwasser aus. Vom 03. bis 10. herrschte ruhiges Hochdruckwetter – lediglich Schwaben und Oberbayern verzeichneten am 07. und 08. geringe Tagesniederschläge unterhalb von 10mm. Am 06. wurden die tiefsten Temperaturen des Monats gemessen als eine nördliche Strömung herrschte (Bamberg -5,5°C und Mühldorf am Inn -6,3°C). Das Nordmeertief Peter leitete am 11. eine niederschlagsreiche Periode ein. In einer kräftigen Westströmung folgte bereits am 12. das Tief Quax von den Britischen Inseln und das Tief Rudolf zog vom 13. bis 16. seine Bahn von Norditalien über Ungarn, Tschechien nach Polen. Vom 11. bis 13. wurden die höchsten Niederschläge an den Alpen registriert (Dreitagesniederschlag: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 102mm, Weiler-Simmerberg/Landkreis Lindau 64mm), in den beiden Folgetagen lag der Niederschlagsschwerpunkt über Südostbayern (Zweitagesniederschlag 13. bis 14.: Lam-Lambach/Landkreis Cham 68mm, Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land 56mm). Die Regenfälle vom 15. und 16. blieben unterhalb von Starkregenschwellen, aber einige mittelfränkische Flüsse führten nach dieser regenreichen Periode Hochwasser. Es folgte eine dreitägige Niederschlagspause unter dem Skandinavienhoch Petra. Vom 20. bis 28. setzte sich wieder Tiefdruckeinfluss durch und im Warmsektor eines Tiefs wurden am 22. die höchsten Temperaturen des Monats gemessen (Bamberg 23,8°C und Garmisch-Partenkirchen 22,7°C). Zu erwähnen sind die Nordseetiefausläufer Udo und Tarek, die Teilen Südbayerns vom 23. bis 25. Starkregen brachten (Dreitagesniederschlag Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 81mm) sowie der Durchzug des Englandtiefs Vasco am 28. mit Regenmengen über 30mm in weiten Teilen Oberbayerns und Schwabens (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 66mm). Mit dem Nordseehoch Rixte setzte am Monatsende eine Wetterberuhigung ein. Die vielen Niederschlagstage (Nordbayern 7 bis 11, Südbayern 11 bis 22) und die südbayerischen Starkniederschläge verursachten den statistisch zu nassen April. Die kühle Witterung belegen auch die überdurchschnittlich vielen Frosttage. Eistage gab es nur in den Berglagen. Die Gesamtzahl der Frosttage reichte von 4 (München, Regensburg, Würzburg), über 6 (Augsburg, Lautertal), 7 (Hof) bis 10 Tage (Bamberg). Die tiefen Lagen waren im April schneefrei. Mittlere Lagen hatten nur kurzfristig eine Schneedecke (Oberstdorf 2 und Hohenpeißenberg 4 Schneetage).
Mai
Anfang Mai herrschte überwiegend trockenes Hochdruckwetter, lediglich am 05. sorgte ein Großbritannientief für verbreitete Regenfälle unterhalb von Starkregenschwellen. Vom 07. bis um 16. geriet Bayern unter Tiefdruckeinfluss. Erste Dauerregenfälle mit eingelagertem Starkregen deckten das Alpenvorland ab und die höchsten Viertagesniederschläge vom 07. bis 10. meldeten folgende Stationen: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 136mm, Lenggries-Sylvensteinspeicher/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 94mm und Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 87mm. Im Zeitraum 14. bis 16. folgten weitere Dauerregenfälle am Alpenrand als Tief Benedikt von Italien nach Polen zog. Dreitagessummen über 80mm kamen dabei zusammen und die höchsten Niederschlagssummen registrierten folgende Stationen: Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 117mm, Inzell/Landkreis Traunstein 85mm und Berchtesgaden Jenner/Landkreis Berchtesgadener Land 104mm. Diese Dauerregenfälle führten im Donaueinzugsgebiet vereinzelt zu kleineren Ausuferungen. Vom 17. bis zum 31. profitierten weite Teile Bayerns von ruhigem Hochdruckwetter, es entstand vielerorts eine 17-tägige Trockenperiode und bei zeitweiliger Zufuhr südeuropäischer Subtropikluft wurden die höchsten Temperaturen des Monats gemessen (München 27,3°C am 21. und Bamberg 29,0°C am 22.). Ausgenommen von dem Trockenwetter war der Alpenrand, da dort das Tief David vom 22. bis 24. Regen auslöste (Tagesniederschlag am 23.: Hindelang-Unterjoch/Landkreis Oberallgäu 37mm). Im Mai verzeichneten die tiefen Lagen keine Schneetage und der Große Arber war ab dem 04. schneefrei. Die tiefsten Temperaturen des Monats wurden am 04. in Oberstdorf (1,3°C) und am 17. in Bamberg (0,7°C) gemessen. In außeralpinen Lagen gab es im Mai keine Eis- und Frosttage. Die Spannweite der Sommertage reichte von 0 (Oberstdorf, Kempten), über 2 (Augsburg, München, Straubing, Lautertal) bis 5 (Bamberg, Regensburg).
Juni
Vom 01. bis zum 18. dominierte trockenes Hochdruckwetter, lediglich am 08. löste ein mitteleuropäisches Höhentief gewittrige Starkregenfälle in Teilen Frankens, Niederbayerns und Oberbayerns aus (Tagesniederschlag am 08.: Bad Neustadt/Landkreis Rhön-Grabfeld 49mm, Nürnberg 57mm, Wiesenfelden-Utzenzell/Landkreis Straubing-Bogen 26mm und Schrobenhausen/Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 41 mm). Im Zeitraum 19. bis 23. gab es gebietsweise Starkregenfälle und bei einer südwestlichen Strömung wurden die höchsten Temperaturen des Monats beobachtet (Bamberg 33,8°C und Reit im Winkl 35,7°C am 22.). Besonders hervorzuheben sind die schweren Gewitter und extremen Starkregenfälle des 22., die das mitteleuropäischen Tief Lambert in Oberfranken, Mittelfranken, Oberbayern, und Niederbayern auslöste (Bad Berneck/Landkreis Bayreuth 121mm, Treuchtlingen/Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 35mm, Oberhaching/Landkreis München 34mm und Weiding/Landkreis Cham 37mm). Die Begleiterscheinungen des Unwetters waren vielfältig (Schlammlawine auf die A9, Stromausfälle in Niederbayern, Behinderungen im Bahn- und Flugverkehr). Anschließend sorgte das mitteleuropäische Hoch Berceste für einige trockene Tage. Vom 27. bis zum Monatsende brachten Einzelstörungen zeitweiligen Regen, am 30. ergiebigen Starkregen im Einflussbereich des Nordmeertiefs Nikolas. Die höchsten Tagesniederschläge wurden am 30. im südlichen Schwaben und Oberbayern sowie in Mittelfranken registriert (Altusried-Muthmannshofen/Landkreis Oberallgäu 40mm, Brannenburg/Landkreis Rosenheim 72mm und Nürnberg 32mm). Die tiefsten Temperaturen des Monats wurden unter Hochdruckeinfluss gemessen (Bamberg 5,0°C am 04., Garmisch-Partenkirchen 4,7°C am 14.). Außerhalb der alpinen Hochlagen gab es im Juni keine Frost- und Schneetage und die Schneedecke der Zugspitze schmolz im Juniverlauf um 2 Meter auf 118cm. Bei überdurchschnittlich vielen Sommertagen und heißen Tagen fiel der Juni deutlich zu warm aus. So variierte die Zahl der Sommertage zwischen 8 (Hof) bis 24 Tage (Würzburg) und die Spannweite der heißen Tage reichte von 1 (Hof), über 2 (Kempten, Oberstdorf) bis 5 (München, Regensburg).
Juli
Vom Monatsanfang bis zum 06. Juli erreichten Tiefdruckgebiete in einer westlichen Strömung Bayern und sorgten für eine wechselhafte Witterung. Hervorzuheben sind die Starkregenfälle am 01. in Balderschwang/Landkreis Oberallgäu mit 25mm und am 05. in den Chiemgauer Alpen als die Kaltfront des sommerlichen Sturmtiefs Poly wetterwirksam wurde (Reit im Winkl/Landkreis Traunstein 31 mm am 05.). Vom 07. bis zum 20. folgten mehrere osteuropäische Hochdruckgebiete (Evi, Fee und Gesa) und dabei wurde auf der Vorderseite der Hochdruckgebiete feuchtwarme Luft aus Südwesten herangeführt. Vom 11. auf den 12. entstand ein großes Gewittercluster über Süddeutschland mit ergiebigen Regenfällen in Schwaben und Oberbayern (Tagesniederschläge: Kraftisried/Landkreis Ostallgäu 31 mm am 11., Diedorf/Landkreis Augsburg 50mm am 12. und Altomünster/Landkreis Dachau 37mm am 12.). Am 15. wurden in der subtropischen Warmluft die höchsten Lufttemperaturen des Jahres gemessen: Möhrendorf-Kleinseebach/Landkreis Erlangen-Höchstadt 38,8°C und München 35,9°C. Weitere Starkniederschläge und Gewitter bildeten sich am 16. an der Kaltfront des Schottlandtiefs Sandor und die höchsten Werte wurden in Oberbayern gemessen: Jettenbach/Landkreis Mühldorf am Inn 43mm und Tacherting/Landkreis Traunstein 41mm. Zwei Tage später verursachten die Ausläufer des mittlerweile über Skandinanvien befindlichen Tiefs Sandor weitere Gewitter und kräftige Regenschauer an den Alpen: Jachenau-Berg/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 30 mm am 18. und Herrenchiemsee/Landkreis Rosenheim 38mm am 19. Vom 21. bis zum Monatsende querten drei Tiefdruckgebiete in einer kräftigen Westströmung Bayern. Bei der Passage des schwedischen Tiefs Unai wurden vom 24. bis 25. Zweitagesniederschläge von über 80mm an den Alpen registriert: Immenstadt-Reute/Landkreis Oberallgäu 113mm, Jachenau-Berg/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 90mm und Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 81mm. Als die Fronten des Nordmeertiefs Ventur am 27. Bayern streiften lag der Niederschlagsschwerpunkt über dem nördlichen Franken: Fichtelberg-Hüttstadl/Landkreis Bayreuth 39mm und Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 37mm. Auch am 29. hielten sich die wellenden Fronten des Tiefs Ventur noch über Bayern. Am meisten Regen fiel im südlichen Schwaben, dem nördlichen Oberbayern sowie in Mittelfranken und Niederbayern (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 35mm, Eichstätt 63mm, Nürnberg 34mm, Grainet/Landkreis Freyung-Grafenau 28mm). Am 31. erreichten Ausläufer des Nordseetiefs Wenzeslaus das nördliche Franken und sorgten für frontalen Starkregen (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 43mm und Teuschnitz/Landkreis Kronach 26mm). Im Juli gab es in Nordbayern 10 bis 13 und in Südbayern 12 bis 20 Niederschlagstage und daher gab es keine Trockenperioden. Die im langjährigen Vergleich deutlich zu warme Temperaturbilanz lässt sich mit der vielerorts überdurchschnittlichen Zahl der Sommertage Tage belegen. Die Zahl der Sommertage reichte von 11 (Oberstdorf), über 12 (Hof), 14 (Augsburg), 20 (München, Würzburg) bis 27 (Regensburg). Darunter waren in Regensburg 9, in Augsburg sowie München 5 und in Hof sowie Oberstdorf 3 heiße Tage. Die tiefsten Temperaturen des Monats lagen unter 8°C (Bamberg 7,1°C am 06., Oberstdorf 4,2°C am 27.).
August
In den ersten neun Augusttagen querten vier Tiefdruckgebiete in einer vorwiegend westlichen Strömung Bayern und es entstand eine sehr niederschlagsreiche Periode. Am 02. lag der Niederschlagsschwerpunkt im Einflussbereich der Warmfront des Tiefs Xan in Franken (Fichtelberg-Hüttstadl/Landkreis Bayreuth 38mm), am 03. unter der nachfolgenden Kaltfront im Oberallgäu (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 30mm). In den beiden Folgetagen wurde das Norditalientief Zacharias wirksam, mit den höchsten Niederschlägen am 04. an den Alpen (Inzell/Landkreis Traunstein 30mm) und am 05. über Südostbayern (Mehring/Landkreis Altötting 32mm). Am 06. wurde das Tief Yves in die Zirkulation von Tief Zacharias einbezogen und Tageswerte über 45mm wurden in Niederbayern, Franken und dem Oberallgäu gemessen (Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 82mm, Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 60mm, Fichtelberg-Hüttstadl/Landkreis Bayreuth 54mm, Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 47mm). Der fünftägige Niederschlag überstieg vielerorts 100mm (Niederschlagssumme vom 02. bis 06.: Hindelang/Unterjoch/Landkreis Oberallgäu 125mm, Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 114mm und Sankt Englmar/Landkreis Straubing-Bogen 111mm) und ließ einige nordbayerische Flüsse über die Ufer treten. Weitere Starkregenfälle entstanden am 09. in den Staulagen Südostbayerns bei einer Nordwestwetterlage (Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land 49mm). Die tiefsten Lufttemperaturen des Monats wurden um den 10. bei Hochdruckeinfluss gemessen (Oberstdorf 3,7°C am 08., Bamberg 6,6°C am 10.). Vom 10. bis zum 14. dominierte mitteleuropäischer Hochdruckeinfluss. Lediglich am 13. gab es im südlichen Oberbayern frontale Starkregenfälle um 60mm an einem Ostseetiefausläufer (Irschenberg-Kasthub/Landkreis Miesbach 68mm). Vom 15. bis 17. verursachten die Skandinavientiefs Arend und Bernd weitere Starkregenfälle, wobei am 15. die höchsten Niederschläge über dem südöstlichen Bayern (Samerberg-Geisenkam/Landkreis Rosenheim 56mm, Berchtesgaden-Jenner 56mm, Eggenfelden/Landkreis Rottal-Inn 35mm), am 16. über Unterfranken (Aura im Sinngrund/Landkreis Main-Spessart 86mm, Brückenau-Staatsbad/Landkreis Bad Kissingen 62mm) und am 17. über Franken registriert wurden (Pleinfeld-Mandlesmühle/Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 73mm, Creußen-Bühl/Landkreis Bayreuth 47mm). In der Zeit vom 18. bis 23. bescherte das Hoch Nives Bayern mit trockenem Wetter und die höchsten Temperaturen des Monats wurden registriert (Würzburg 35,0°C am 19., München 34,5 am 21.). Am 22. ging in Augsburg eine viertägige und in Würzburg eine sechstägige Hitzewelle zu Ende. München verzeichnete bis zum 24. sogar dreizehn aufeinanderfolgende Tage mit Höchsttemperaturen von mindestens 30°C. Vom 24. bis zum Monatsende verlagerte sich ein westeuropäischer Höhentrog von West- nach Mitteleuropa und drei Bodentiefdruckgebiete sorgten für eine niederschlagsreiche Periode. Am 24. erreichten erste Tiefausläufer von Westen her Bayern und die höchsten Starkniederschläge wurden in Schwaben und Oberbayern registriert (Diedorf/Landkreis Augsburg 27mm, Tittmoning/Landkreis Traunstein 33mm). Am 25. regnete es im Warmsektor des Nordseetiefs Denis bayernweit, die Tagesniederschläge lagen meist deutlich unter 20mm. Das Tief Denis mit seinem Kern bei Schweden blieb auch die nächsten zwei Tage wetterbestimmend. Die höchsten Starkregenfälle wurden am 26. in Ober- und Niederbayern (Scheyern/Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm 81mm, Sonnen/Landkreis Passau 72mm) und am 27. im Oberallgäu registriert (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 57mm). Am 26. traf ein Hagelsturm mit zum Teil tennisballgroßen Hagelkörnern schwäbische und oberbayerische Regionen (starke Schäden zum Beispiel in Kissing, Bad Bayersoien). Die Dauerregenlage ging weiter als in den Folgetagen das Norditalientief Erwin osteuropäische Warmluft gegen die maritime mitteleuropäische Luft polaren Ursprungs lenkte. Am 28. wurden die höchsten Regenmengen in Schwaben und Oberbayern gemessen (Oberreute/Landkreis Lindau 65mm, Grüntensee/Landkreis Ostallgäu 67mm, Bad Kohlgrub/Landkreis Garmisch-Partenkirchen 62mm, Berchtesgaden-Jenner 61mm), am 29. erstreckte dich der Niederschlagsschwerpunkt an den Alpen vom Oberallgäu bis nach Rosenheim (Altusried-Muthmannshofen/Landkreis Oberallgäu 41mm, Samerberg-Geisenkam/Landkreis Rosenheim 38mm). Die Spitzenwerte aus dieser viertägigen Starkregenphase vom 26. bis zum 29. überstiegen vielerorts 150mm (Oberreute/Landkreis Lindau 163mm, Oberstaufen-Thalkirchdorf/Landkreis Oberallgäu 157mm, Bernbeuren-Prachtisried/Landkreis Weilheim-Schongau 153mm, Samerberg-Geisenkam/Landkreis Rosenheim 151mm) und führten an den südlichen Donauzuflüssen und an der Donau selbst zu einem Hochwasser. Zum Monatsende beruhigte sich das Niederschlagsgeschehen, die Niederschläge am 30. und 31. waren nicht nennenswert. Die fehlenden Trockenperioden, die sehr vielen Niederschlagstage (Nordbayern 11 bis 18, Südbayern 15 bis 19) und die häufigen sowie ergiebigen Starkregenfälle ließen den August deutlich zu nass ausfallen. Die überdurchschnittlich vielen Sommertage und heißen Tage ließen den Monat im langjährigen Vergleich zu warm ausfallen. Die Gesamtzahl der Sommertage reichte von 14 (Hof) bis 17 (München, Regensburg, Straubing). Die Summe der heißen Tage variierte von 3 (Hof), über 7 (Augsburg, Bamberg, Kempten, Weiden) bis 13 (München) und die DWD-Messstelle Zugspitze war vom 01. bis 03. sowie vom 11. bis 27. schneefrei.
September
Am 01. September war ein Nordseetief schwach wetterwirksam, aber anschließend sorgten die mitteleuropäischen Hochdruckgebiete Olenka und Patricia für eine 11-tägige Trockenperiode mit den höchsten Temperaturen des Monats (München 30,7°C am 11., Würzburg 31,7°C am 12.). Für Teile Schwabens, Oberbayerns und Niederbayerns ging das Trockenwetter am 13. mit Starkregenfällen an der Kaltfront des Ostseetiefs Innis zu Ende (Maisach-Galgen/Landkreis Fürstenfeldbruck 48mm, Halblech-Buching/Landkreis Ostallgäu 32mm und Sonnen/Landkreis Passau 36mm). Die Tage vom 15. bis 17. blieben unter dem Hoch Quiteria trocken. Im Zeitraum vom 18. bis 23. herrschte eine südwestliche Strömung mit Tiefdruckeinfluss und die Kaltfront des ehemaligen Hurrikans ex-Lee verursachte am 23. kräftige Starkregenfälle, die das Gebiet vom Bodensee bis zum Chiemsee trafen (Oberreute/Landkreis Lindau 45mm, Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 49mm und Kreuth-Glashütte/Landkreis Miesbach 44mm). Das anschließende Hochdruckwetter bescherte Bayern einen trockenen Monatsausklang und zeitweilig sank das Thermometer auf einstellige Plusgrade (Tiefsttemperatur am 25.: Bamberg 3,4°C und Oberstdorf 0,9°C). Mit der geringen Zahl der Niederschlagstage (2 bis 7), der Trockenperiode in der ersten Dekade und den wenigen Starkregenfällen fiel der September insgesamt zu trocken aus. Die Stationen verzeichneten 10 (Hof, Fürstenzell) bis 18 Sommertage (Regensburg) und damit 6 bis 12 Tage mehr als im langjährigen Mittel. Außerdem wurden in diesem Herbstmonat noch 1 (Augsburg, Nürnberg) bis 6 heiße Tage (Würzburg) registriert und damit wurde es der wärmste September in der 143-jährigen Beobachtungsreihe. Die DWD-Messstelle auf der Zugspitze war vom 03. bis zum 21. komplett schneefrei.
Oktober
Zwei aufeinanderfolgende mitteleuropäische Hochdruckgebiete bestimmten das Wetter vom 01. bis zum 13. und weite Teile Oberbayerns, Niederbayerns und Schwabens erlebten eine 13-tägige Trockenperiode. Außerdem begann der Oktober spätsommerlich warm (Würzburg 27,8°C am 02., Regensburg 28,3°C am 03.). Die Kaltfront des Nordseetiefs Noah traf am 03. das nördliche Bayern und dabei meldete Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg einen Starkniederschlag von 26mm. Am 14. und 15. folgten weitere Niederschläge als Tiefdruckgebiete in einer westlichen Strömung Bayern passierten (Hagelstadt/Landkreis Regensburg 25mm am 14.). Beim Durchzug der Kaltfront des Sturmtiefs Tino vom 14. auf 15. gingen die Höchsttemperaturen teils auf einstellige Werte zurück und der Große Arber hatte am 16. 1cm Neuschnee. Der anschließende Zeitraum vom 16. bis 18. blieb unter Hochdruckeinfluss trocken, aber bei Aufklarung wurden die tiefsten Temperaturen des Monats verzeichnet (Weiden -2,8°C und Augsburg -3°C am 16.). Vom 19. bis zum Monatsende herrschte Tiefdruckeinfluss, meist mit Tiefdruckgebieten bei den Britischen Inseln. So verursachte das Nordseetiefs Xanthos am 25. Starkniederschläge in Unterfranken (Sandberg/Rhön-Grabfeld 28mm). Das Folgetief Yusuf brachte dem Alpenvorland Starkregen (Schäftlarn/Landkreis München 27mm am 26.). Weitere Nordseetiefs wurden zum Monatsende wirksam, erwähnenswert sind nur die Starkniederschläge von Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu mit 31mm am 30. Im Oktober verzeichnete Nordbayern 13 bis 16 und Südbayern 8 bis 11 Niederschlagstage, dementsprechend fiel die Bilanz des Monatsniederschlags in Nordbayern zu nass und in Südbayern zu trocken aus. Vielerorts hatte es mehrere Sommertage gegeben, die Spannweite reichte von 0 (Hof, Fürstenzell), über 4 (Oberstdorf, Bamberg, Nürnberg, Regensburg) bis 5 (München). In Verbindung mit der unterdurchschnittlichen Zahl von Frosttagen (0 bis 4: Augsburg, Bamberg, Nürnberg) wurde es der drittwärmste Oktober in der 143-jährigen Reihe.
November
Am Novemberanfang wurden die höchsten Temperaturen des Monats in westeuropäischer Warmluft gemessen (Bamberg 16,2°C am 01., Oberstdorf 17,2°C am 02.). Vom 01. bis 05. hielt sich ein Höhentief über den Britischen Inseln. Im bodennahen Atmosphärenbereich schlossen sich die Fronten des Nordseesturmtiefs Emir mit denen des Norditalientiefs Gordian am 02. und 03. zusammen und an beiden Tagen traten an den Alpen Starkregenfälle auf. Die Zweitagessummen erreichten Werte um 60mm (Aschau-Stein/Landkreis Rosenheim 65mm, Inzell/Landkreis Traunstein 60mm und Teisendorf-Wildberg/Landkreis Berchtesgadener Land 57mm). Im Zeitraum vom 06. bis 20. querten vier Tiefdruckgebiete in einer überwiegend westlichen Strömung Bayern und insbesondere der Zeitraum vom 12. bis 19. war sehr niederschlagsreich. Dabei lag der Schwerpunkt am 12. an den Alpen (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 39mm, Inzell/Landkreis Traunstein 37mm und Waakirchen-Marienstein/Landkreis Miesbach 32mm). Bei der anschließenden Passage des Tiefs Jasper regnete es am 13. am stärksten im Bayerischen Wald (Saldenburg-Entschenreuth/Landkreis Freyung-Grafenau 49mm) und am 14. im Oberallgäu (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 60mm). Am 15. schwächten sich die Niederschläge kurzzeitig ab (Tagesniederschläge unter 10mm), bevor Tief Linus in den beiden Folgetagen vom Ostatlantik zur Adria zog. Die alpinen Bereiche Südbayerns verzeichneten wiederum die größten Regensummen (Zweitagesniederschlag bis zum 17.: Immenstadt-Reute/Landkreis Oberallgäu 84mm, Ettal-Linderhof/Landkreis Garmisch-Partenkirchen 62mm). Die nächste Passage des britischen Tiefs Marco brachte dem Oberallgäu und Südostbayern die höchsten Niederschläge (Zweitagesniederschlag bis zum 19.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 57mm, Jachenau-Tannern/Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 40mm und Marktschellenberg/Landkreis Berchtesgadener Land 33mm). Der achttägige Niederschlagszeitraum vom 12. bis zum 19. hatte dem Oberallgäu über 200mm Niederschlag gebracht (Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 263mm), in anderen Teilen des Alpenvorlandes waren es immerhin noch über 160mm (Ettal-Linderhof/Landkreis Garmisch-Partenkirchen 179mm, Kreuth/Landkreis Miesbach 164mm). Die Dauerregenfälle hatten insbesondere im nördlichen Schwaben, dem westlichen Mittelfranken und an der Donau selbst ein Hochwasser ausgelöst. Vom 21. bis 24. gelangte Bayern in eine Nordwestströmung und bei dem Kaltfrontdurchgang des estnischen Tiefs Niklas entstanden am 24. und 25. Starkniederschläge unmittelbar an den Alpen (Zweitagesniederschlag bis zum 25.: Oberstdorf-Rohrmoos/Landkreis Oberallgäu 85mm, Kreuth/Landkreis Miesbach 61mm und Ramsau-Schwarzeck/Landkreis Berchtesgadener Land 50mm), die den höheren Lagen ergiebigen Neuschnee brachten (Reit im Winkl/Landkreis Traunstein 26cm Neuschnee am 26.). Anschließend gelangte bei nördlicher Strömung polare Kaltluft nach Bayern, die zu einem bayernweiten Wintereinbruch mit Schneefällen bis ins Flachland führte (Schneehöhe München 3cm am 26.) und es wurden die tiefsten Temperaturen des Monats verzeichnet (Oberstdorf -9,8°C am 27., Hof -6,4°C am 29.). Das in diese Strömung eingebettete Tief Oliver erreichte am 27. zuerst Unterfranken mit Starkniederschlägen (Heinrichsthal/Landkreis Aschaffenburg 21mm) und anschließend den Alpenraum (Zweitagesniederschlag bis zum 28.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 54mm). Bereits am 30. sorgte ein Tief über dem Alpenraum für weiteren Starkniederschlag (Balderschwang 35mm). Im November entstanden keine Trockenperioden, es gab mehr als 15 Niederschlagstage (Nordbayern16 bis 20, Südbayern 15 bis 23) und 13 aufeinanderfolgende Tiefs prägten den Monat mit Dauerregen sowie Starkniederschlägen. Damit summierte sich der Flächenniederschlag für Bayern auf 161mm. Dies ist der bisher höchste Novemberniederschlag in der 143-jährigen Beobachtungsreihe. Der November fiel statistisch zu warm aus, dies belegen auch die im langjährigen Vergleich unterdurchschnittlichen Zahlen der Frost- und Eistage. So reichte die Spannweite der Frosttage von 5 (München), über 8 (Fürstenzell, Nürnberg, Weiden, Würzburg, Regensburg), 10 (Hof) bis 19 (Oberstdorf). Ab der zweiten Novemberdekade hatten Lagen oberhalb von 1.000m zeitweise eine Schneedecke, die tieferen Lagen erst ab dem 25. Die Anzahl der Schneetage variierte in den tiefen Lagen von 2 in Nürnberg (maximale Schneehöhe 2cm am 29.), über 3 in Würzburg (maximale Schneehöhe 4cm am 29.), 5 in München (maximale Schneehöhe 3cm am 26.) bis 6 in Oberstdorf (maximale Schneehöhe 32cm am 26.).
Dezember
Der Dezember begann mit einer Westwetterlage und das an den Alpen entlangziehende Tief Robin brachte Schnee und Eis. Am 01. wurden die höchsten Niederschläge in Südbayern in Richtung zum Alpenrand gemessen (Schwangau-Horn/Landkreis Ostallgäu 52mm, Steingaden-Lauterbach/Landkreis Weilheim-Schongau 48mm, Irschenberg-Kasthub/Landkreis Miesbach 47mm) und südlich der Donau entstanden mächtige Schneedecken (Schneehöhen am 03.: Oberstdorf 75cm, Fürstenzell 55cm, München 42cm und Regensburg 26 cm). So meldete München am 03. die höchste Dezemberschneehöhe seit Aufzeichnungsbeginn. Die tiefsten Temperaturen des Monats wurden am 04. bei nächtlicher Aufklarung gemessen: Mühldorf am Inn -18,3°C, Augsburg -17,7°C und Weiden -11.1°C. Bereits am 05. und in der Hochdrucklage vom 06. bis 08. setzte leichtes Tauwetter ein. Mit der Westwetterlage vom 09. bis 15. zogen in rascher Folge drei Tiefdruckgebiete über Bayern hinweg, die Tageshöchsttemperaturen waren zeitweilig zweistellig, nachts blieb es meist frostfrei und es entstand eine Dauerregensituation. Vom 09. bis 14. fiel flächendeckender Regen, am meisten regnete es an den Alpen und in den Landkreisen Lindau sowie Oberallgäu erreichte die 6-Tagesniederschlagssumme über 100mm (Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 149mm, Weiler-Simmerberg/Landkreis Lindau 109mm). Durch das einsetzende Tauwetter schmolzen die Schneedecken und zum Beispiel München blieb ab dem 11. und Fürstenzell ab dem 13. für den restlichen Monat schneefrei. Die Schneeschmelze und die wiederholten Regenfälle hatten zwischen dem 10. und 15. ein bayernweites Hochwasser ausgelöst. Vom 16. bis 18. sorgte das mitteleuropäische Hoch Fiona für eine trockene Witterung. Anschließend geriet Bayern vom 20. bis zum 24. in eine kräftige Nordwestströmung und bei der Passage von drei Tiefdruckgebieten (Xavi, Zoltan und Abdul) entstand eine ergiebige Dauerregenlage. Am 21. und 22. regnete es am meisten an den Alpen, in Niederbayern und Oberfranken (Zweitagesniederschlag bis 22.: Balderschwang/Landkreis Oberallgäu 126mm, Kreuth/Landkreis Miesbach 83mm, Saldenburg-Entschenreuth/Landkreis Freyung-Grafenau 82mm, Plech/Landkreis Bayreuth 57mm). Am 23. und 24. lag der Niederschlagsschwerpunkt in den östlichen Mittelgebirgslagen (Zweitagesniederschlag bis zum 24.: Fichtelberg/Landkreis Bayreuth 81mm, Saldenburg-Entschenreuth/Landkreis Freyung-Grafenau 93mm). Die höchsten 96-Stunden-Niederschläge lagen über 140mm (maximale 96-Stundensumme [Jährlichkeit]: Saldenburg-Entschenreuth 183mm [50 bis 100], Fichtelberg-Hüttstadl 143mm [circa 100] und Balderschwang 143mm [circa 3]) und führten zu einem nordbayerischen Hochwasser, das sich nur zum Jahreswechsel kurz beruhigte. Vom ersten Weihnachtsfeiertag bis zum Monatsende setzte sich eine Westwetterlage durch und bei milden Temperaturen (Tageshöchsttemperaturen um 10°C) fielen keine relevanten Niederschläge mehr. Die Zahl der Niederschlagstage lag stationsabhängig zwischen 12 bis 18 und mit den häufigen Starkniederschlägen fiel der Monat zu nass aus. Die häufigen Westwetterlagen ließen den Dezember deutlich zu warm ausfallen und dies belegen auch die wenigen Frost- sowie Eistage. So reichte die Zahl der Frosttage von 9 (Hof), über 10 (München, Würzburg), 15 (Augsburg, Straubing), bis 23 (Oberstdorf). Auch die Gesamtzahl der Eistage erreichte unterdurchschnittliche Werte: 2 (Oberstdorf, Würzburg), 3 (Bamberg, Augsburg, München), 4 (Hof, Weiden), bis 5 (Regensburg, Fürstenzell). Im Dezember gab es sechs Schneedeckentage in Nürnberg und Würzburg (maximale Schneehöhe 7cm am 05.), 10 in München sowie Hof (maximale Schneehöhe 9cm am 06.) und 12 in Fürstenzell (maximale Schneehöhe 55cm am 03.) sowie 22 in Oberstdorf (maximale Schneehöhe 75cm am 03.).
Im Jahr 2023 gab es in Bayern 312 Starkregenereignisse (97 Prozent des langjährigen Mittels 2001 bis 2023), die in der Radarauswertung mindestens die DWD-Warnstufe 3 erreicht hatten (Datenbasis DWD CatRaRE). Die meisten Starkregenereignisse (143) traten im August 2023 auf (Abbildung 1), wobei der Schwerpunkt bei den kurzzeitigen Ereignissen der Andauer ein bis sechs Stunden lag. Auch der Juni hatte sehr viele Starkniederschläge (79), allerdings überwogen in diesem Sommermonat die ein- bis zweistündigen Ereignisse. Die Hochwasserereignisse vom November und Dezember wurden durch länger anhaltende Regenfälle ausgelöst. So liegt die Mehrzahl der winterlichen Starkniederschläge in der 9- bis 72-Stundenandauer.