Grundwasserbeschaffenheit
Nitrat-Stickstoff als wesentlicher Pflanzennährstoff stammt in untergeordneter Menge aus Niederschlägen und natürlichen Mineralisierungsprozessen im Boden sowie aus organischen und mineralischen Düngern. Bis zu 10mg Nitrat pro Liter können natürlicher Herkunft sein. Zuviel Nitrat im Trinkwasser kann Gesundheitsschäden verursachen, deshalb geben die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und die Grundwasserverordnung (GrwV) einen Grenz- bzw. Schwellenwert von 50mg/l vor.

In Bayern wird dieser Wert aktuell bei 4,4 Prozent der langjährig beobachteten Messstellen überschritten (Stand: 2023). Wie aus dem Diagramm hervorgeht, zeigt die Belastung des bayerischen Grundwassers mit Nitrat seit 2008 keine signifikanten Veränderungen. Geringe Unterschiede zwischen den Jahren können witterungsbedingt sein: So kann etwa die Verdünnung durch höhere Niederschlagsmengen zu einer geringeren Nitratkonzentration im Grundwasser führen. Grundwasser, das nur wenig durch menschliches Handeln beeinflusst wird, zeigt in Untersuchungen Nitratgehalte unter 25 Milligramm pro Liter. Dieser Wert wird bei circa 29 Prozent der Messstellen überschritten, eine Besserung ist nicht erkennbar.
Die EG-Wasserrahmenrichtlinie sieht vor, dass die Grundwasserkörper den guten chemischen Zustand bis 2015 – spätestens bis 2027 – erreichen. In Bayern befinden sich aktuell 56 von 260 ausgewiesenen Grundwasserkörpern hinsichtlich Nitrat in einem schlechten chemischen Zustand. Dies entspricht circa 28 Prozent der Landesfläche.