Quellen
Quellschüttung
Das Landesmessnetz Quellen deckt die Bereiche ab, die aufgrund der hydrogeologischen Verhältnisse nicht mit Hilfe von Grundwassermessstellen beobachtet werden können. Dabei handelt es sich sind in erster Linie um Grundwasserkörper im kristallinen Grundgebirge, im voralpinen Moränengürtel und im alpinen Raum. Diese drei hydrogeologischen Einheiten werden im Folgenden behandelt.
Vorbemerkung zu den Grafiken
Die y-Achse zeigt den gemessenen Grundwasserstand in m ü. NN, die x-Achse den zeitlichen Verlauf über die Monate November 2016 bis Dezember 2017. Die blaue Ganglinie entspricht dem tatsächlich gemessenen Grundwasserstand im angegebenen Zeitraum. Die horizontale grüne Linie repräsentiert den mittleren Grundwasserstand (MW) und die horizontale rote Linie repräsentiert den niedrigsten gemessenen Grundwasserstand (NNW), jeweils bezogen auf die gesamte Beobachtungsdauer.
Ostbayerisches Kristallin
Die Kluftgrundwasserleiter im Ostbayerischen Kristallin reagieren in der Regel schnell auf Niederschlagsereignisse und zeichnen sich durch geringe bis mäßige Ergiebigkeiten aus. Das Jahr 2017 begann an der repräsentativen Quellmessstelle Rassreuth (Abb. 1) mit leicht unterdurchschnittlichen Schüttungen. Niederschläge ließen die Quellschüttung im März stark ansteigen und hielten diese bis Mitte April auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Bis Anfang Mai ging die Quellschüttung dann kontinuierlich zurück, bevor Mitte Mai ein weiterer kurzzeitiger Anstieg der Quellschüttung folgte. Die Quellschüttung fällt Anfang Juli auf das Jahresminimum und steigt dann langsam über die kommenden Monate an. Zum Jahresende liegen die gemessenen Schüttungen wieder deutlich über dem langjährigen Mittel im Bereich des Jahreshöchstwertes.
Auf Grund der großen geologischen Inhomogenität des voralpinen Moränengürtels zeigen die einzelnen Quellen voneinander abweichende Schüttungscharakteristiken. Die Reaktionen der z.T. ergiebigen Grundwasserleiter sind insgesamt deutlich gedämpfter als zum Beispiel im Kristallin.
Voralpiner Moränengürtel
Zum Jahresbeginn zeigte die Schüttung der Kalkofenquelle (Abb. 2) sinkende Werte, bis Ende Januar das Jahresminimum erreicht wurde. Niederschlagsbedingt stieg die Schüttungsmenge dann ab Februar stufenartig an und erreichte im Mai die höchsten Messwerte des Jahres. In den Sommermonaten wurden kontinuierlich fallende Schüttungen registriert, bevor im September ein sprunghafter Anstieg zu verzeichnen war. Bis zum Jahresende stieg die Quellschüttung dann wieder deutlich über den langjährigen Mittelwert.
Alpiner Raum
Die Quellen des alpinen Raumes in Gebieten mit Kluft- und Karstgrundwasserleitern reagieren rasch auf Niederschlag und Schneeschmelze. Am Beispiel der Ganglinie der Quelle Strailach (Abb. 3) lassen sich alle größeren Niederschlagsereignisse gut nachvollziehen. Die temporären Anstiege der Quellschüttung überschritten dabei im Jahr 2017 nur gelegentlich den langjährigen Mittelwert.
Das Jahr 2017 begann mit außergewöhnlich niedrigen Quellschüttungen und insgesamt ansteigender Entwicklung der Messwerte. Der Jahreshöchstwert wurde im März erreicht. Bis dahin kommt es immer wieder zu starken kurzzeitigen Anstiegen der Quellschüttung. Die niederschlagsarmen Monate Mai und Juni lassen die Schüttungsmenge wieder deutlich abfallen. In der zweiten Jahreshälfte kommt es immer wieder zu fast sprunghaften Anstiegen der Quellschüttung. In der zweiten Jahreshälfte bewegt sich die Quellschüttung um den langjährigen Mittelwert.