Die Messboje
Einsetzen der Messboje in den Ammersee
Video - Technik und Einsetzen der Boje
Für das Einsetzen der Meesboje in den Ammersee waren umfangreiche Arbeiten notwendig.
Die Boje wird von drei 750 kg schweren Betongewichten in ihrer Lage gehalten. Die Betongewichte sind in einem Winkel von 120 Grad rings um die Boje angeordnet. Um die Gewichte an der richtigen Stelle im See abzusetzen, war der Einsatz von mehreren Booten sowie von Tauchern erforderlich.
Die Betongewichte wurden dabei einzeln mit Hilfe eines Krans vom Schiff aus ins Wasser gehoben und mit einem Schwimmkörper verbunden. Dieser sollte nach dem Lösen des Krans ein sofortiges Absinken verhindern. Ein Taucher befestigte dann das Halteseil des jeweiligen Betongewichts an der Seilwinde eines speziellen Verlegebootes, das den Betonkörper an die vorgesehene, mit GPS vermessene Position im See schleppte, um es anschließend auf den Seegrund absinken zu lassen.
Nach der richtigen Positionierung der Gewichte wurden oben die drei Halteseile mit dem Bojenkörper verbunden und die Messboje mittels des Kranarms in den Ammersee gesetzt. Am Schluss war noch die etwa 80 Meter lange Messkette vorsichtig ins Wasser hinabzulassen, ohne dass sie sich mit den Halteseilen verhedderte. Diese Messkette wurde 2022 durch eine Kette mit Dataloggern ersetzt.
Technische Ausstattung (Aufbau der Boje)
Die Messboje ist an der tiefsten Stelle des Sees (81 m) verankert.
Die Boje ist mit umfangreicher Messtechnik ausgestattet. Die wichtigsten technischen Bauteile der Boje:
- Kompaktwetterstation zur Erfassung von meteorologischen Parametern: Lufttemperatur, Luftdruck, relative Luftfeuchte, Globalstrahlung, Windrichtung und Windgeschwindigkeit,
- Solarpaneele für eine autarke Stromversorgung,
- Kette an der Unterseite der Boje mit 16 Temperatur- und 4 Sauerstoffloggern, die über die Wassersäule bis zum Grund des Sees verteilt sind,
- Datensammler mit Datenfernübertragung.
Die Temperatur- und Sauerstofflogger sowie die Kompaktwetterstation zeichnen kontinuierlich Daten (60 Minuten-Mittelwerte) auf. Die Messdaten werden in einem Datensammler im Inneren der Boje oder in den Loggern gespeichert. Mehrmals am Tag werden die Daten der Wetterstation über Mobilfunk von der Messstation an eine Datenbank der Wasserwirtschaftsverwaltung übermittelt, wo sie direkt für Auswertungen zur Verfügung stehen. Die Loggerdaten werden zweimal im Jahr ausgelesen und im Datendienst des Gewässerkundlichen Dienstes Bayern (GKD) zur Verfügung gestellt. Hier finden Sie die Messdaten in umfangreichen Grafiken und Tabellen aufbereitet sowie weitere detaillierte Informationen zu der Messstelle.
Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, Messdaten im csv-Format herunterzuladen.