Temperaturprofilaufnahme Ammersee
Problemstellung und Forschungsprojekt
Um die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels auf bayerische Seen näher zu untersuchen, sind besondere Messmethoden erforderlich wie sie im bisherigen Routinemonitoring an bayerischen Seen nicht angewendet werden. Selbst bundesweit gibt es dafür noch keine allgemein anerkannten und langfristig angewandten Methoden.
Wichtigster Untersuchungsparameter für diese Fragestellung ist die Wassertemperatur. In tieferen Seen, wie sie in Bayern häufig vorkommen, sind die sommerlichen Temperaturschichtungen besonders ausgeprägt. Das hängt mit den physikalischen Eigenschaften des Wassers zusammen.
Unsere Seen zeigen im Jahresverlauf einen typischen Wechsel zwischen geschichtetem und durchmischtem Zustand. Im Sommer, wenn das Wasser an der Oberfläche warm ist, haben wir eine warme Oberflächenschicht und eine kalte Tiefenschicht. Beide Schichten sind aufgrund ihrer unterschiedlichen Dichte durch eine Sprungschicht voneinander getrennt.
Im Herbst und im Frühjahr durchmischt sich das Seewasser vollständig. In diesen Jahreszeiten stellt sich in Folge der Temperaturen der Außenluft eine in etwa gleiche Wassertemperatur in allen Tiefenlagen des Sees ein. Da dann auch die Wasserdichte überall ungefähr gleich ist, ist nur ein geringer Energieaufwand nötig, um den gesamten Wasserkörper in Bewegung zu setzen. Hauptantrieb für eine vollständige Durchmischung des Sees ist der Wind an der Wasseroberfläche.
Die Mächtigkeit der verschieden warmen Wasserschichten und die Dauer der Schichtungsphasen sind wichtige See-Eigenschaften, von denen der Stoffhaushalt und der biologische Lebensraum in Seen maßgeblich beeinflusst werden. Durch die Erhöhung der Lufttemperatur im Zuge des Klimawandels kommt es zu einer Umbildung dieser Eigenschaften und damit der Lebensbedingungen der Seeökosysteme.
Um diese Veränderungen langjährig zu erfassen hat das bayerische LfU eine Messboje am Ammersee im Einsatz. Mit Hilfe von Temperatursensoren, die an der Unterseite einer Boje befestigt sind, werden seit dem Sommer 2013 die Wassertemperaturen in 16 Messtiefen kontinuierlich erfasst.
Zusätzlich ist direkt auf der Boje eine Kompaktwetterstation installiert. Mit Hilfe dieser meteorologischen Daten, soll die Interpretation der Ergebnisse der Temperaturmesskette erleichtert werden.
Projektbeteiligte
- Wasserwirtschaftsamt Weilheim
- Bayerisches Landesamt für Umwelt
Ansprechpartner
am Wasserwirtschaftsamt Weilheim
- Ralf Ostertag
am Landesamt für Umwelt
- Dr. Harald Morscheid
- Peter Schmidt
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