Unser Handeln hat Einfluss

Schützen was wichtig ist – wir alle können etwas tun

Um die Grundlage für unser Trinkwasser – das Grundwasser – für künftige Generationen zu bewahren, müssen wir bereits heute gemeinsam handeln. Der Schlüssel für den Grundwasserschutz liegt im nachhaltigen Umgang mit dem Wasser. Das heißt, dass nicht mehr Grundwasser entnommen wird, als sich natürlich durch Niederschläge neubilden kann. Dies ist wichtig, gerade in Zeiten sich verändernder Klima-Bedingungen, mit langen Trockenzeiten und kurzen, intensiven Regenschauern. Aber nicht nur die Menge des zu entnehmenden Grundwassers spielt bei dessen Schutz eine Rolle. Auch die Qualität des Grundwassers muss sichergestellt werden. Denn was nützen große Mengen an Wasser unter unseren Füßen, wenn es so durch Schadstoffe belastet ist, dass es unbrauchbar wird?

Grundwasserschutz geht uns alle an: Egal ob Privatperson, Industrieunternehmen, Landwirt oder Behörde, jeder einzelne von uns kann in seinem Alltag einiges tun, um das kostbare Gut Trinkwasser zu schützen.

Grundwasserschutz zu Hause und im Garten

Konkrete Maßnahmen, die wir in Haus und Garten zum Schutz des Grundwassers ergreifen können, gibt es viele, zum Beispiel:

  • Medikamente, die nicht mehr benötigt werden, dürfen nicht ins häusliche Abwasser. Manche Inhaltsstoffe können in Kläranlagen nicht zurückgehalten werden und würden daher in Flüsse und Seen, ins Grundwasser und eventuell ins Trinkwasser gelangen.
  • Schadstoffe aus Reinigern, Öl, Farbe, Lösungsmitteln etc. können bei unsachgemäßer Anwendung das Grundwasser stark verschmutzen. Auf keinen Fall dürfen sie in den Boden oder ins häusliche Abwasser gelangen, sondern müssen fachgerecht, z.B. über Problemmüllsammelstellen, entsorgt werden.
  • Als Dünger sollte am besten Kompost aus dem eigenen Garten verwendet werden. Mineralische Stickstoffdünger sind nicht notwendig und belasten nur unnötig den Boden mit Nitrat.
  • Wo es möglich ist, kann gesammeltes Regenwasser für die Gartenbewässerung genutzt werden.
  • Unkrautvernichtungsmittel sind nicht nur eine große Gefahr für die natürliche Vielfalt, sondern auch für das Grundwasser. Auf sie sollte genauso verzichtet werden wie auf andere Pestizide.
Ein Paar beim Gärtnern, Pflanzen und Gießen. Auch im heimischen Garten ist Raum für Grundwasserschutz

Regional, saisonal, nachhaltig – grundwasserschonender Konsum

Auch bei unserem Verbraucherverhalten können wir auf Grundwasserschutz achten. Regionalität ist hierbei ein wichtiger Baustein: kurze Transportwege senken den Energieverbrauch und es werden weniger Abgase in die Luft ausgestoßen. Diese könnten wiederum mit dem Regen in den Boden und somit ins Grundwasser gelangen. Gleichzeitig können wir durch die Verwendung regionaler Produkte vermeiden, dass Obst und Gemüse in Regionen angebaut werden, in denen es generell an Wasser mangelt.

Mit dem Kauf eines "Wasserschutzbrotes" unterstützen Sie aktiv den regionalen Grundwasserschutz. Beim Anbau des dafür verwendeten Weizens wird auf die letzte Stickstoffgabe verzichtet, die ansonsten zu einem Großteil mit den Niederschlägen in den Untergrund sickert und so ins Grundwasser gelangen kann. Das Korn wird von regionalen Mühlen und Bäckern zu schmackhaften Backwaren verarbeitet.

Viele Argumente, die für den Kauf regionaler Lebensmitteln sprechen, treffen auch auf saisonale Lebensmittel zu. Ihr Anbau benötigt geringere Mengen Energie und Wasser, zusätzlich müssen sie nicht energieaufwändig gelagert werden. Obst und Gemüse aus ökologischer Landwirtschaft ist besonders geeignet, um Grundwasser zu schützen: durch den Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel und mineralischen Stickstoffdünger schont diese Anbauweise in besonderem Maße Böden und Grundwasser.

Aber nicht nur bei der Auswahl von Lebensmitteln können wir Grundwasserschutz betreiben. Denn bei fast allen Prozessen zur Herstellung von Produkten und Waren wird Wasser verbraucht oder verschmutzt. Das so verwendete Wasser kann man vergleichen – indem man das in jedem Herstellungsschritt verwendete oder verschmutzte Wasser aufsummiert. Es wird "virtuelles Wasser" genannt. Für die Herstellung einer Jeans werden beispielsweise 8.000 Liter virtuelles Wasser verbraucht. In einem Computer stecken sogar 15.000 Liter virtuelles Wasser.

Verschärft wird die Situation dadurch, dass diese Produkte, bzw. deren zugrundeliegende Rohstoffe, oft in Regionen an- bzw. abgebaut werden, in denen Wasser ohnehin Mangelware ist. Deshalb sollten wir auf Herkunft und Langlebigkeit achten, wenn wir Kleidung oder andere Gegenstände kaufen.

Bewusstsein schaffen durch Bildung und Information

Um Grundwasser schützen zu können, muss zunächst das Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie wichtig dieses Thema ist. Denn nur was ich kenne, kann ich schützen.

In mobilen und stationären Wasserschulen können sich Schulkinder der 3. und 4. Jahrgangsstufe mit dem Thema Wasser und dessen Wert befassen.

Ob im Rahmen eines Projekts, im Schulunterricht, bei einem Wandertag zu einer stationären Wasserschule oder beim Besuch eines Schullandheims mit Bachuntersuchung: die Möglichkeiten sind sehr vielfältig. Es stehen Lernordner, Handreichungen, Arbeitsblätter und Exkursionsziele in ganz Bayern bereit. Und selbst an die ganz Kleinen ist gedacht: Die Schatzkiste Wasser enthält Anregungen, Experimente und Bastelanleitungen für Kinder im Kindergartenalter und der 1. und 2. Klasse.

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