Arten der Roten Listen
Aktueller Trend
Die Roten Listen der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in Bayern werden immer länger. Dementsprechend nimmt der Anteil der ungefährdeten Arten weiter ab. Aufgrund methodischer Änderungen bei der Einstufung ist ein direkter Vergleich der Roten Listen vor und nach 2016 nicht möglich. Die scheinbare Verbesserung entspricht nicht der realen Situation.
Ziel der Bayerischen Staatsregierung
Bayerische Biodiversitätsstrategie: Fortschreitende Verluste von biologischer Vielfalt stoppen oder zumindest deutlich verlangsamen.
Noch keine Trendwende: Rote Listen gefährdeter Arten werden immer länger
Bis ins 19. Jahrhundert wurden Wildtiere wie Wolf, Bär und Wildschwein oder auch Biber, Graureiher und verschiedene Greifvögel gezielt verfolgt und ausgerottet. Sie galten als Nahrungskonkurrenten oder als schädliche Tiere. Seit Beginn des Industriezeitalters und insbesondere seit Mitte des 20. Jahrhunderts treten andere Faktoren in den Vordergrund: Die starken Eingriffe in die Landschaften und die zunehmend technisierte Landbewirtschaftung gefährden einen noch viel größeren Teil der Artenvielfalt.
Die aktuellen Roten Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten spiegeln die überwiegend negative Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten deutlich wider. Der Anteil gefährdeter Tiere und Pflanzen nimmt nach wie vor zu.
In Bayern konnte bis heute rund die Hälfte der etwa 35.000 heimischen Tiere nach ihrer Gefährdung beurteilt werden. In den seit 2016 aktualisierten Roten Listen werden 49 Prozent der Arten als gefährdet eingestuft. Bei den Gefäßpflanzenarten gelten mit Stand des Jahres 2003 insgesamt 53 Prozent der rund 2.700 in Bayern einheimischen Pflanzen (1.170 Arten und Unterarten) als gefährdet. Rund 1.000 der Tier- und Pflanzenarten gelten als ausgestorben oder verschollen.
Bei den Arten, für die es in Bayern Artenhilfsprogramme gibt, hat sich die Situation teilweise erkennbar verbessert. Allerdings beginnen bei manchen Arten andere Faktoren, wie zum Beispiel Klimaveränderungen, die erzielten Erfolge zu beeinträchtigen. Der Verlust geeigneter Lebensräume – vor allem durch eine immer intensivere Landnutzung – gefährdet die Artenvielfalt aber nach wie vor am stärksten. Umso wichtiger ist es, das Biodiversitätsprogramm Bayern 2030 energisch voranzutreiben.
Zum Nachlesen
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