Immissionsmessnetz für Radioaktivität (IfR)

Das bayerische Immissionsmessnetz für Radioaktivität (IfR) ist ein automatisches Messnetz, das in ganz Bayern kontinuierlich (das heisst rund um die Uhr) und flächendeckend die Radioaktivität der Umwelt überwacht. Es wurde nach dem Unfall von Tschernobyl in Betrieb genommen, immer weiter ausgebaut und besteht heute aus 36 Messstationen:

  • 32 IfR-Stationen, die zum großen Teil in Messstationen des Lufthygienischen Landesüberwachungssystems Bayern (LÜB) integriert sind, und
  • 4 Stationen aus dem Kernreaktor-Fernüberwachungssystem (KFÜ) an den Standorten der Kernkraftwerke und des Forschungsreaktors.

An allen Messstationen wird die Dosisleistung ermittelt, an 18 zusätzlich die Aerosol- und Jodaktivität in der Luft.

Das IfR hat insbesondere eine Früherkennungsfunktion für den Fall einer Freisetzung von radioaktiven Stoffen in die Umwelt. Diese informiert die zuständigen Behörden schnell über eine Erhöhung der Radioaktivität, z. B. durch die Ankunft einer radioaktiven Wolke aus dem Ausland. Die frühe Erkennung ermöglicht den Behörden zeitnah zu reagieren und geeignete Maßnahmen einzuleiten. Dazu können die Information der Bevölkerung und Verhaltensempfehlungen gehören.

Die Messergebnisse werden von den Messstationen per Datenfernübertragung an die Messnetzzentrale im LfU in Augsburg zur Auswertung übersandt. Hier werden sie auf die Überschreitung von Alarmschwellen überprüft. Wenn ein Messwert eine Alarmschwelle überschreitet, wird im LfU ein Alarm ausgelöst. Die Ursache für den erhöhten Messwert wird ermittelt und falls notwendig werden Maßnahmen eingeleitet. Außerhalb der normalen Arbeitszeit werden die Alarme von einer Rufbereitschaft entgegengenommen. Die Alarmschwellen sind knapp über den durch natürliche Schwankungen erreichbaren Messwerten eingestellt.

Die Standorte der IfR-Stationen und der vier eingebundenen KFÜ-Messstellen sowie die aktuellen Messwerte finden Sie hier:

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