Freiwilliges Ökologisches Jahr im Biodiversitätszentrum Rhön

Seit 2023 ist das Biodiversitätszentrum Rhön anerkannte Einsatzstelle für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Als FÖJ-Einsatzstelle im Bayerischen Landesamt für Umwelt möchten wir junge Menschen im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) fördern. Dabei bieten wir umfassende Mitgestaltungsmöglichkeiten bei Naturschutzprojekten in den bayerischen Mittelgebirgsregionen von der Rhön bis zum Bayerischen Wald. Je nach persönlichem Interesse können die FÖJler selbst entscheiden, welche Aktivitäten des BioZ sie besonders unterstützen möchten.

Welche Einsatzmöglichkeiten es gibt und wie die Arbeit bei uns aussehen kann, verrät unsere ehemalige Praktikantin Mona Range im Interview.

Zwei Personen im Wald an einer Quelle bei wissenschaftlicher Arbeit Mona Range unterstützt beim Messen der Schüttung an einer Quelle im Spessart. Foto: Eva Schubert, LBV

BioZ: Mona, du hast im Rahmen deines Studiums ein fünfmonatiges Praktikum bei uns absolviert. Das ist zwar nicht dasselbe wie ein FÖJ, trotzdem hast du tiefe Einblicke in die Arbeit im BioZ erhalten und kannst Informationen und Eindrücke aus erster Hand gewähren. Was waren deine Aufgaben? An welchen Projekten hast du mitgewirkt?

Mona Range: Meine Aufgaben waren recht breit gefächert. Ich war von September bis einschließlich Januar da und war für diese, im Naturschutz meist eher ruhigere Zeit, ganz schön viel draußen unterwegs. Vor allem in drei Projekten: Für ein Forschungsprojekt mit der Uni Kassel zur Pflege von Borstgrasrasen haben wir regelmäßig Insekten-Bodenfallen in der Langen Rhön geleert. Die habe ich dann anschließend vorsortiert und gewogen.

Außerdem war ich sehr viel für ein Monitoring von Quellen in bayerischen Mittelgebirgen unterwegs und habe die Feldarbeit vor- und nachbereitet.

Im Projekt "Lichte Wälder in Franken" konnte ich vieles über Naturschutz im Wald, Kommunikation mit Bewirtschafter*innen und Öffentlichkeitsarbeit lernen.

männlicher und weiblicher Hirschkäfer Das Projekt "Lichte Wälder in Franken" befasst sich mit dem Erhalt der letzten, verbliebenen Mittelwälder Frankens. Eine Charakterart dieser Wälder ist der Hirschkäfer. Foto: Dr. Markus Rink, Alf

BioZ: Was hat dir besonders gut gefallen?

Mona Range: Ich fand es toll, dass ich überall mitwirken konnte. Egal, ob es um Texte für Öffentlichkeitsarbeit, die Absprache mit Externen oder angewandten Naturschutz in der Rhön ging – ich durfte überall mitdiskutieren und selbst anpacken. Außerdem können einem die lieben Arbeitskolleg*innen allerhand zu Arten, Artenschutz und Öffentlichkeitsarbeit beibringen.

BioZ: Wie würdest du die Arbeitsatmosphäre beschreiben?

Mona Range: Sehr entspannt auf jeden Fall. Liebe, engagierte Leute, mit denen man gerne die Mittagspause zusammen macht. Es wird sich viel ausgetauscht – so bekommt man auch neuen Input und Perspektiven. Eine zweite Meinung kann nie schaden. Auch die Feldarbeit funktioniert super. Und wenn man Fragen hat, findet sich immer ein offenes Ohr.

BioZ: Was hast du für dich persönlich vom Praktikum mitgenommen?

Mona Range: Ich habe einiges über den amtlichen Naturschutz in Bayern gelernt. Wie er aufgebaut ist und agiert. Außerdem weiß ich jetzt, was alles so zur Feldarbeit dazugehört und worauf man achten muss. Da sich ein Teil des BioZ auch mit angewandter Forschung befasst, konnte ich hier ebenfalls einen Einblick gewinnen.

Wie beurteilst du die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in Bischofsheim und Umgebung?

Mona Range: Ohne Auto ist man in Bischofsheim leider ein bisschen gefangen. Aber wenn man ein Auto hat, kann man zu jeder Jahreszeit wunderbare Ausflüge machen. Im Winter gibt es viele Möglichkeiten zum Langlaufen, aber auch Schnee-Wandern. Ansonsten gibt es auch gute Lehrpfade, z. B. am Roten oder Schwarzen Moor zu erkunden. In Bischofsheim selbst ist nicht viel los, wobei die Gastronomie für eine kleine Stadt ganz gut was hermacht. Aber generell ist die Rhön ein tolles Gebiet, um sich mit dem heimischen Artenreichtum bekannt zu machen.

Rundblättriger Sonnentau Vom Bohlenpfad durch das Schwarze Moor kann man den rundblättrigen Sonnentau entdecken. Foto: Dr. Theresa Lehmair

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