Niederschlag

Erwartete Niederschlagsveränderung für Bayern

Kurz gesagt

  • Die jährliche Niederschlagsmenge bleibt auch zukünftig gleich, kann sich aber innerhalb des Jahres anders verteilen,
  • Die Niederschlagsintensität wird (voraussichtlich) zunehmen,
  • Bis Ende des Jahrhunderts werden die Sommer voraussichtlich trockener.

Zum Weiterlesen

Im starken Gegensatz zur Temperatur, die im Zuge eines voranschreitenden Klimawandels deutlich ansteigt, zeigen die Klimasimulationen für den Niederschlag ein uneinheitliches Bild. Einige Klimasimulationen lassen eine deutliche Zunahme, andere eine ebenso deutliche Abnahme erkennen (siehe Abbildung). Im Mittel wird daher erwartet, dass sich der Jahresniederschlag in Bayern kaum nennenswert verändert. Die Klimasimulationen weisen ohne Klimaschutz (RCP8.5) eine größere Bandbreite an möglichen Änderungen auf als mit Klimaschutz (RCP2.6): Ohne Klimaschutz würde die Änderung der Jahresniederschläge also vor allem deutlich ungewisser (Abbildung: oranger Bereich ist breiter als grüner Bereich).

Erläuterung im umliegenden Text. Prozentuale Abweichung der beobachteten Niederschlagssummen im Jahr (graue Punkte) und des 30-jährigen Mittels (schwarze Linie) der Messwerte zwischen 1951 bis 2019 gegenüber dem Referenzzeitraum 1971 bis 2000, die simulierte Änderung der 30-jährigen Mittel zeigt einen Temperaturverlauf "ohne Klimaschutz" (orange, Szenario RCP8.5) und "mit Klimaschutz" (grün, RCP2.6)

Jedoch ist nicht nur die Menge des Jahresniederschlags entscheidend, sondern auch wann er fällt. Für die zweite Hälfte des Jahrhunderts kommt die überwiegende Mehrheit der Klimasimulationen zu dem Ergebnis, dass der Niederschlag ohne wirksamen Klimaschutz im Sommer ab- und im Winter zunehmen wird. Was die Übergangszeiten Frühjahr und Herbst betrifft, sind sich die verschiedenen Simulationen weniger einig. Kann der Ausstoß an Treibhausgasen in naher Zukunft deutlich verringert werden, so ist im Mittel keine jahreszeitliche Umverteilung zu erwarten.

Was bedeuten konstante Niederschlagssummen unter dem Einfluss des Klimawandels für Bayern? Aufgrund der steigenden Temperaturen und somit einer steigenden Verdunstung bedeutet dies eine Zunahme von Trockenheit, insbesondere im Sommerquartal. Gleichzeitig muss in Bayern davon ausgegangen werden, dass durch den Klimawandel die Häufigkeit und Intensität von (lokalen) Starkregenereignissen zunimmt. Bei gleichbleibenden Niederschlagssummen dürfte dies zu längeren Trockenperioden führen.

Ebenso wurde bereits für die Vergangenheit eine deutliche Änderung der Auftrittshäufigkeit bestimmter, für Trockenperioden relevanter Großwetterlagen, festgestellt. Dies könnte bei Fortführung dieser Entwicklung das Auftreten und die Auswirkungen von Trockenheit in Zukunft weiter verschärfen.

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