Klimawandel – Folgen für die Gesundheit - Klimaanpassung
Die Gesundheit der bayerischen Bevölkerung wird vom Klimawandel betroffen sein. Zunehmende Hitzewellen, stärkere und längere Pollenbelastung und die Ausbreitung von z.T. neuen Krankheitserregern sind die Folge. Zudem müssen sich die Menschen mit häufiger auftretenden Stürmen, Überschwemmungen und Blitzschlag auseinandersetzen.
Gesundheitsbelastende Hitzewellen treffen vor allem ältere und sehr junge Menschen, sowie Personen, die an Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen leiden. Städte heizen sich besonders stark auf, was die Hitzebelastung für ihre Bewohner vor allem im Sommer erhöhen wird.
Pollen verursachen bei vielen Menschen allergische oder asthmatische Erkrankungen. Durch den Klimawandel wird das Pflanzenwachstum früher im Jahr einsetzen und damit auch die Pollenflugsaison. Sie kann sogar intensiver ausfallen. Ebenso wird es zu einer Verlängerung des Pollenflugs einiger Sommer- und spät blühender Arten kommen.
Die Ausbreitung neuer, in Bayern nicht heimischer Pflanzen und Tiere wird durch die Veränderung des Klimas begünstigt. Einige Arten können Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Der Riesenbärenklau oder die Raupe vom Eichenprozessionsspinner können Hautentzündungen hervorrufen. Die Pflanze Ambrosia produziert große Mengen aggressiver Pollen.
Steigende Temperaturen und Feuchtigkeit werden die Lebensbedingungen der meisten Krankheitsüberträger grundsätzlich verbessern. Sie begünstigen die regionale Verbreitung und das saisonale Vorkommen vieler Krankheiten, die von Steckmücken, Zecken und Nagetieren übertragen werden. Die Zecken zum Beispiel verbreiten sich immer mehr in Bayern und sind länger im Jahr aktiv als früher. Sie übertragen sowohl FSME als auch Borreliose. Die asiatische Tigermücke, ein typischer Vertreter neu eingewanderter Tierarten aus wärmeren Regionen, konnte bereits in Deutschland nachgewiesen werden.
Er breitet sich innerhalb Deutschlands weiter aus und kann neue Krankheiten wie Zika, Chikungunya oder das Dengue-Fieber auf die Menschen übertragen.
Vorsorgende Maßnahmen
Die Bayerische Staatsregierung hat zum Schutz der Bevölkerung im Klimaprogramm 2020 und der Bayerischen Klimaanpassungsstrategie Handlungs- und Anpassungsmaßnahmen entwickelt. Diese sind beispielsweise:
Frühwarnsysteme müssen eingerichtet bzw. verbessert werden, um konkrete Warnungen und Verhaltensregeln bei Hitze, Pollenflug, Luftbelastung, hohe Ozon- und UV-Werte auszugeben.
Eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung und des medizinischen Personals zu neuen gesundheitlichen Gefahren ist notwendig.
Die Vorsorgemaßnahmen für Extremereignisse wie Stürme, Hochwasser, Hitzeperioden müssen weiter ausgebaut und publik gemacht werden.
Die Bevölkerung kann viele Gefahren für die Gesundheit durch vernünftiges und angepasstes Verhalten vermeiden oder abmildern. Hier einige Tipps:
- Bei steigenden Frühjahrstemperaturen das Sonnenbaden zeitlich begrenzen und Sonnenschutz verwenden (Gefahr: Sonnenbrand, Hautkrebs).
- Als Schutz gegen Mücken, Zecken und allergene Pflanzen geeignete Kleidung tragen und den Körper nach Aufenthalten im Freien absuchen.
Weiterführende Informationen
Links
- Immissionen: Lufthygienisches Landesüberwachungssystem Bayern - LÜB
- Durch Zecken übertragbare Krankheiten: FSME und Lyme-Borreliose
- Klimawandel und Gesundheit
- Projekt 4: Risikoabschätzung zeckenübertragener Infektionskrankheiten in urbanen Parkanlagen Bayerns
- Prävention Sonne/Hitze
- Das Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung des Umweltbundesamt (KomPass)