Bohrkern der Nierental-Formation aus dem Lattengebirge

Bohrkern der Kreide/Tertiär-Grenze enthält "Sternenstaub"

Archivteil: Gesteinssammlung – Petrographische Sammlung

Bruchstück eines Bohrkerns aus den Tertiär-Schichten direkt über der Kreide/Tertiär-Grenze, Blick von unten auf die Grenzfläche mit der weißlichen Grenzschicht ("Sternenstaub")

Probenahme mit Kernbohrer am 25.08.2023

Der einzige in Deutschland bekannte Aufschluss der Kreide/Tertiär-Grenze befindet sich in dem abgelegenen, sehr steilen Wasserfallgraben im Lattengebirge bei Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land. In aufwändigen Grabungsaktionen wurden 2015 und 2018 Gesteinsproben entnommen und geochemisch sowie mikropaläontologisch untersucht. Zwischen den Meeresablagerungen ("Nierental-Formation") der Kreide- und der Tertiärzeit befindet sich hier eine millimeterdünne weißliche Schicht. Diese entstand aus dem Staub, der bei einem Asteroiden-Einschlag vor 66 Millionen Jahren in die Atmosphäre geschleudert wurde. 2023 wurde versucht für Dokumentations- und Ausstellungszwecke Bohrkerne des Grenzbereichs zu gewinnen. Dabei brach ein Kern genau an der Grenze auseinander. Dabei blieben die tertiärzeitlichen Schichten teilweise erhalten und erlauben einen Blick auf die Grenzfläche mit dem weißlichen "Sternenstaub" – ein einzigartiges Exponat!