Zentrales Geo-Archiv

Das LfU unterhält das Zentrale Geo-Archiv Bayern. Es besteht aus umfangreichen geowissenschaftlichen Sammlungen und Archiven.

  • In der Gesteinssammlung wird die gesamte Bandbreite unterschiedlicher Gesteine, Mineralien und Fossilien – also die Geodiversität Bayerns – dokumentiert.
  • Die Bohrprobenarchive Bayern und Kontinentale Tiefbohrung (KTB) dienen der zentralen Lagerung von Proben aus verschiedenen Bohrungen in Bayern.
  • Die Bodenprofilsammlung belegt die natürliche Bodenentwicklung und die Vielfalt der Böden in verschiedenen Landschaften Bayerns.
  • Das Bodenprobenarchiv umfasst die Bodenprobenbank und die Belegsammlung Bodenkundliche Landesaufnahme.
  • Das Dokumentenarchiv enthält neben vielen Tausend Seiten handschriftlicher, historischer Dokumente auch aktuelle Archivalien.
  • Weitere Bestände, wie Karten- und Fotoarchiv, Dünnschliffsammlung sowie Kohlenwasserstoff-Archiv komplettieren das Zentrale Geo-Archiv Bayern.

Mineralien in einem Ausstellungskasten

In der Gesteinssammlung sind unter anderem wertvolle Fossilien und Mineralien aus Bayern und der ganzen Welt aufbewahrt.

Das Zentrale Geo-Archiv Bayern steht vor allem als Arbeitsgrundlage für Mitarbeiter des Geologischen Dienstes zur Verfügung. Es dient als zentrale Sammelstelle für Bohrergebnisse, Gesteine und Bodenproben sowie für Beobachtungs- und Messdaten über Struktur und Aufbau des tieferen Untergrundes. Durch dieses Belegmaterial können Fachleute innerhalb und außerhalb des LfU Gesteine oder Böden, die sie im Gelände antreffen, richtig zuordnen.

Eine öffentlich zugängliche museale Ausstellung existiert nicht. Für Sonderausstellungen werden ausgewählte Stücke zur Verfügung gestellt.

Die Hauptzwecke des Zentralen Geo-Archivs Bayern sind:

  • Anschauung,
  • Fortbildung,
  • Nachweis,
  • Sicherung und Forschung.

Gründung und historische Entwicklung

Teile der Sammlungen und Archive existieren nachweislich bereits seit 1804. Die ältesten Fundstücke aus den Jahren ab 1780 stammen aus der Privatsammlung des ersten amtlichen bayerischen Geowissenschaftlers Mathias Bartholomäus Ritter von Flurl (1756 bis 1823). Flurl wurde 1820 zum Leiter der königlich bayerischen General-Bergwerks-, Salinen- und Münz-Administration ernannt. Zu diesem Zeitpunkt übereignete er seine private Sammlung dieser Behörde gegen die Gewährung einer Leibrente. Dies ist durch eine Verfügung von König Maximilian I. Joseph von Baiern dokumentiert. Nach Flurls Tod wurden restliche Bestände seiner privaten Sammlung angekauft.

Eine wesentliche Erweiterung erfuhr die Gesteinssammlung unter Carl Wilhelm von Gümbel (1823 bis 1898), dem Leiter der 1851 neu gegründeten geognostischen Landesuntersuchung. Auch von ihm sind viele historisch bedeutende Objekte in der Belegsammlung Geologische Landesaufnahme vorhanden.

Gesteinprobe mit Zettelchen beschrieben in alter Handschrift In der Flurl-Sammlung ist ein Schörl (Turmalin) vom Hörlberg bei Lohberg, Bayerischer Wald aufbewahrt. Auf dem Foto ist darunter die entsprechende Seite aus einem historischen Katalog zur Sammlung zu sehen.

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